Hi,

wolltest Du wirklich Ende 14. Jhdt/Anfang 15 Jhdt. sagen? 100 Jahre später würde ich Dir bei Handfeuerwaffen recht geben.

Ich hatte da gestern noch ein wenig daheim in einem Buch über das bayerische Schützenwesen geblättert, einige Trends:

- bei städtischen Musterungen tauchen ab 1480 vermehrt Büchsenschützen neben Armbrust (noch in der Überzahl) und Hellebarden (insgesamt ca. 2/3 der Leute, da weder Büchse noch Armbrust wirklich allein die Verteidigung sicherstellen konnten, also nix Sperrfeuer) auf. Da das eher die teurere Ausrüstung war, müssen die Dinger halbwegs zuverlässig funktioniert haben - vorher nahm man z.T. Kriegsgefangene zur Bedienung der Artillerie her.

- zwischen 1480 und 1520 bilden sich die Feuerschützengesellschaften neben den Armbrustschützen aus und verdrängen diese nach und nach. Zum Teil wurde in späterer Zeit erst an der Armbrust ausgebildet, und fähigeren Leuten dann erlaubt, den Feuerschützen beizutreten.

- ordentliche Jagd kann man ohne gezogene Läufe und mit Luntenschloss wohl ziemlich vergessen - Alternativen gab es zwar ziemlich früh, aber Radschloss UND gezogener Lauf sind schon was für richtige Liebhaber - man vergleiche mit den eingesetzten Waffen im amerikanischen Bürgerkrieg.


Bernd