Hi,

die allgemeine Verbreitung als Jagdbüchse bei denen, die überhaupt jagen durften, fand die Feuerwaffe erst, nachdem sich das Radschloß durchgesetzt hatte (also eher Mitte/Ende 16. - Anfang/Mitte 17. Jhdt.). Dies war aber weniger eine Frage der Treffergenauigkeit als eine des Geruchs. Da bei einem Luntenschloß beim Ansitz oder auf der Pirsch immer die Lunte am brennen gehalten werden mußte, konnte das Wild bei ungünstigen Windverhältnissen "Lunte riechen" und trat entsprechend nicht aus dem Dickicht hinaus, bzw. flüchtete, bevor die Jäger in Reichweite für einen Schuß waren.

Ob bei besoldeten Wildhütern eines Grundherren vor der allgemeinen Einführung des Steinschlosses Feuerwaffen in Gebrauch waren, scheint zweifelhaft, da Radschloßgewehre aufgrund des aufwendigen Mechanismus ziemlich kostspielig waren. An erhaltenen Jagdwaffen kenne ich eigentlich nur relativ aufwendig verzierte (z.B. mit Elfenbeineinlegearbeiten) Radschloßbüchsen aus dem 17. Jhdt., entsprechend wird man da wohl noch seinen Angestellten eine Armbrust in die Hand gedrückt haben, während die protzige Radschloßbüchse nur vom Scheffe selbst zur Sonntagsjagd benutzt wurde.

Bis denn

Dirk