Johnydaimonic schrieb:

> Vermutlich saufen so viele LARPer Met, da dieser heute nciht
> mehr so verbreitet ist und desshalb auf den ersten Blick
> altertümlich wirkt (ausserdem schemckt er in geringen Menge
> auch wirklich gut).

Darüber könnte man nun lange philosophieren, es gibt ja Leute die wirklich guten Met machen können weil ie verstehen WAS da eigentlich passiert.

> Und zum Thema Getränke im Mittelalter:
> Habe mal gehört es wäre eigentlich immer Dünnbier als
> "normales" Getränk getrunken worden, da man bei Wasser ja nciht
> merkt wenn was nicht in Ordnung ist. Angeblich soll Bier jedoch
> nur schmecken, wenn auch das Wasser in Ordnung war (hab`das
> noch nie ausprobiert, nehme immer gutes Wasser). Somit war der
> Konsum von Bier also eher zum Schutze der eigenen Gesundheit.

Dünnbier ist richtig, das übliche Getränk war eigentlich immer das "Schmalbier" das teilweise sogar aus der zweiten Auswäschung der Braugerste entstand. St. Galener Klosteraufzeichnungen sind da eine wundervolle Quelle.

> Natürlich war das kein Bier wie wir es heute kenenn, bei dem
> Alkoholgehalt hätte man wohl kaum Mittags auf dem Feld zwei
> Liter trinken und dann noch gut arbeiten können.

Richtig, Schmalbier, wie oben erwähnt.

> So weit ich weiß war dass immer Dünnbier, teilweise aber mit
> den übelsten Kräuterzusätzen gepanscht (was dann wirklich
> interessante Auswirkungen hatte). Desshalb wurde wohl auch das
> Reinheitsgebot erlassen, um brave Bürger vor fiesem
> Stechapfelbier usw. zu schützen.

Hmm...auch darüber könnte man nun lange diskutieren, nicht alle Zusätze sind wirklich vom Bozi und Gagel oder generel "Grut" (eine Kräutermischung) ergbt zwar ein anderes Bier als das was wir kennen, aber wer mal in der Schweiz war oder in England und Biere getrunken hat die mit Kräutern, oder Tannennadeln etc. anstelle von Hopfen gebraut sind wird verstehen was ich meine.

> Angeblich war das Trinken von Bier teilweise so verbreitet,
> dass größere Städte Gesetze erlassen haben, die das Brauen im
> eigenen Heim verboten. Es sind wohl zu viele Brände dadurch
> entstanden, so dass man es leiber sah, wenn nur professionelle
> Brauer das machen.

Ich behaupte das hatte eher wirtschaftliche Gründe und auch Zunftordnungen als Hintergrund. Das Bier war immer und überall ein Wirtschaftsfaktor und jede Obrigkeit sah es äusserst ungern wenn das Volk sich der Besteuerung und Abgaben entzog. Biersteuern sind seit dem Spätmittelalter überliefert, vorher waren das lokale Abgaben und natürlich der Faktor das der Herr einnimmt was der Herr verkauft.

> Soweit meine 2Cent, würde mich interessieren, wenn jemand
> meinen Horizont da noch erweitern könnte (oder mich widerlegt,
> ich bin mir da nicht so ganz sicher).

Erweitern, weil das schon nicht sooo schlecht klingt was du schreibst.

Gruß
Fred



Wer hat´s erfunden?
der Fred! Eh klar!