Stephan*Harald* schrieb:

> Warum meinen eigentlich Larper immer und überall Met trinken zu
> müssen?

Weil der schnell die Birne breit macht, den ungeübten Trinkern (weil süß) schmeckt und weil Mettrinken gefühlt "a" ist.

> Mal so gefragt: Gibt es eigentlich Quellen wo man nachweisen
> kann, dass Met DAS Getränk des Mittelalters war? Oder waren das
> doch eher Wein und Bier?

Yep. Genau so. Met galt im Mittelalter (übliche Definition) als Getränk armer Leute, als saufen für den Pöbel und reiner Volkstrank mit einer deutlich abfallenden Kurve je später es wurde, spätestens im Hochmittelalter wurde der nicht mehr getrunken, also auch vom Volk nicht mehr. Es gibt hier einen Gradienten der mit der nördlichsten Verbreitung des Weinanbaus konform geht (nördlich davon wird Met deutlich länger goutiert) und einen Zeitgradienten der irgendwo im 12. Jhdt Met auch für ehemalige Wikinger zum Nogo macht.

> Kann mich da mal bitte einer aufklären?

Naja, wenn man in deinem Alter noch nicht aufgeklärt ist...

Ok, also es ist so...da lebt auf dieser netten Wiese dieser kleine grüne Frosch, und der hat diese nette kleine Blume so furchtbar lieb. Und regelmäßig geht er dann hin und hilft der beim Bestäuben, weil die Bienen ja am Aussterben sind. Alle 28 Tage nun hängt die kleine niedliche Blüte ein Schild raus, auf dem steht "Heute keine Bestäubungen!" und der kleine grüne Frosch geht mit den Kumpels einen trinken, und dann....

weißt du was, das wird mir zu doof, geh doch zu deiner Fachärztin und laß dir das von der erklären, am Besten so einfach das du das auch verstehst in deinem dicken Kopp.

> Ehrlich gesagt mag ich z.B. Met so gut wie nie. Vor allem
> keinen der nicht ungeschwefelt ist. Der macht naemlich fies aua
> Kopf.

DAS ist jetzt nicht der Grund warum Met so fies "Aua" im Kopp macht, das Problem sind unsaubere Herstellung, Fremdhefen, tertiäre Alkohole und Fuselstoffe, Abbauprodukte nicht abgefilterter Hefen und Dinge deren Namen so kompliziert sind das man sie hier garnicht hinschreiben kann. Zu viel davon trinken hilft auch bei Kopfweh. Sowas entsteht ja nicht von ungefähr sondern wenn der Alkohol über die Ketonreihe abgebaut wird und Stoffe draus via HirnBlutschranke an stellen kommen die das nicht so gerne haben. Gegen Kopfweh hilft am Besten nicht saufen.

> Was sind eigentlich überhaupt so typisch Mitteleuropäische
> mittelalterliche Getränke? Beim gemeinen Volk, bei der
> Mittelschicht, beim Adel.

Gemeines Volk: Wasser, Bier (eines der vielen mit ungewöhnlichen Dingen versetzten Dünnbiere), Getränke aus Kräuterauszügen (es würde zu umfangreich sein zu erzählen WAS da alles verwendet wurde, richtige Höllengetränke waren da drunter)

Mittelschicht: Was soll das sein bitte? Die aufkommenden Bürger?: Bier, Bier, Wasser nur sehr begrenzt weil in den Städten der zugang zu wirklich gutem Oberflächenwasser fehlt und die Brunnen gerne den Bierbrauern gehörten, Billiger Wein aus heimischen Landen, vermutlich ausschliesslich Weißer Wein, da der Rotwein unbestätigten Gerüchten zufolge hierzulande erst gegen Ende des 15. Jhdt das war was wir heute drunter verstehen (keltern und dann zur Färbung und Auszug der Xantocanthine stehen lassen damit die Brühe auch rot wird)

Adel: Wasser, verdünnter Wein, Wein auch und vemehrt Importware, Bier höherer Qualität, Claret = weißer Wein mit Gewürzen, Hypocras = roter Wein mit Gewürzen, verfeinerte Formen der auch beim Volk gebräuchlichen Kräutergetränke (siehe dazu auch immer die Säftelehre des Galen oder Dinge wie das Tacuinis Sanitatis.

Grundsätzlich gilt das die speziellen Getränke immer abhängig sind vom Ort des Geschehens und von der Zeit, was im 12. Jhdt in Frankreich üblich war mag im 14. noch nicht in Sachsen angekommen sein und umgekehrt.

>
> Stephan

Gruß
Fred



Nachricht bearbeitet (Tue 24.04.07 13:22)

Wer hat´s erfunden?
der Fred! Eh klar!