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Schuld des Schlagenden(?)
Datum: 2003-02-26 07:49
Hallo,
viele von euch schreiben hier, daß es vor allem die Schuld des Schlagenden ist, wenn eine Verletzung entsteht, da er zu fest draufdrischt. Dem kann ich 100% zustimmen. Von jeder Waffe geht potentiell ein Gefahr aus, und je fester der Schlag, desto schlimmer.
Eine gute Larpwaffe zeichnet sich für mich (in Bezug auf deren Sicherheit) dadurch aus, daß sie mögliche Fehlbedienungen (zu harter Schlag, unglückliche Führung, schlechte Kontrolle) möglichst ungefährlich macht.
Es ist einfach so, daß die meisten (mich eingeschlossen) keine perfekten Kämpfer mit solch Waffen sind. Im Sinne eines möglichst geringen Verletzungsrisikos muß eine Waffe also auftretende Fehler möglichst zu verzeihen. Das heißt natürlich nicht, daß nicht jeder immer daran arbeiten soll seinen Kampfstil im Sinne der Sicherheit für andere zu überdenken und verbessern.
Um nun möglichst wenige Verletzungen zu erzeugen muß eine Waffe die Energie des Schlages über eine möglichst weite Strecke gleichmäßig abbauen. Sie ist also dann ein gute Waffen, wenn sie sich der Schaumstoff bei einer 'durchnittlichen' Schlagstärke so verformt, daß weder der Kernstab zu spüren ist, noch der Schaumstoff nur minimal nachgibt. Diese Überlegung ist ja auf breiterer Basis jedem bei Knautschzonen vom Auto bekannt.
Der Trend zu schlankeren und schmaleren Waffen die ja 'so schön aussehen' nimmt leider potentielle Knautschzone weg, und so mancher nimmt dann lieber härteren Schaumstoff, weil ja sonst der Kernstab durschlägt, anstatt sich zu Fragen ob er nicht eine dickere Waffe bauen sollte.
Wie bei allen Sicherheitsfragen gibt es natürlich sehr unterschiedliche Einstellungen, ab wann man etwas für gefährlich erachtet. Die einen gehen sowieso davon aus, daß man nur mit gescheiter Rüstung in den Kampf gehen sollte, dann können natürlich auch die Waffen härter sein. Die anderen (wie ich) wollen in einen Larp-Kampf auch ungerüstet einsteigen können. Das erfordert Waffen die dafür ausgelegt sind, also möglichst große Knautschzone haben.
Ich habe mit harten Waffen selbst schon eine Prellung am Daumen, ein paar fiese blaue Flecke und für eine Freundin (Anke) war ein Treffer einer harten Waffe der Grund vom Kampftraining zumindest unter 10°C fernzubleiben. Meiner Erfahrung nach sind die Evazote-Waffen auch bei kälteren Temperaturen weich, im Gegensatz zu den Plastazote-Varianten, die sich merklich verhärten wenn es gegen den Gefrierpunkt geht.
Natürlich kann man keinen beliebig weichen Schaumstoff nehmen, wegen der Durchschlagproblematik. Andererseits sollte man bei Waffen vielleicht etwas weniger auf die Optik achten, und generell eine Nummer dicker bauen, dann wirken Waffen aller Materialen weicher. Das Problem ist oft auch, daß sich Otto-Normal-Larper keine Vorstellung davon macht, wie gefährlich das Larp-Kampf im allgeimeinen sein kann. Dieses Defizit dämpft eine gute Waffe so gut wie möglich.
So, jetzt steinigt mich!
Grüße,
Kolja