Das allgemeine Forum. Hier können OOC und IC Dinge besprochen werden. Bitte bleibt bei LARP Themen ;)
Re: Selbstüberschätzung und Unterschätung der Gefahren
geschrieben von:
Jörg Weber
Datum: 2003-02-26 00:49
Wobei man auch anmerken sollte, dass viele blaue Flecken - wenn man sie denn als Verletzung sehen möchte - auch durch die Wahl von übermässig langen Waffen entstehen.
Viele "Kurzschwerter" im LARP sind Langschwerter, "Langschwerter" liegen irgendwo zwischen 1½-Händer und Bidenhänder und so mancher Bidenhänder ist einfach lächerlich. Mir hat die Erfahrung gezeigt, dass die Länge der Waffe sehr stark für Verletzungen mitverantwortlich ist. Das hat was mit dem Schwung der Waffe zu tun, aber auch mit der Kontrolle, die man über die Waffe hat.
Ich spiele sehr viel in einer Kampagne, in der Langschwerter eine absolute Seltenheit sind. Kurzschwerter im Stile eines Gladius, Falcata oder Scaramasax sind bei uns üblich, wobei die Länge der Klinge zwischen 40 und 55 cm variiert. Wir hatten noch nicht eine einzige Verletzung durch Waffeneinwirkung - und das in 11 Jahren und obwohl die Waffen ausschlisslich aus hartem Schaumstoff gebaut sind und recht herzlich harte Gekloppe absolut üblich sind, bei denen es viel Körpereinsatz gibt.
Wir hatten in nur einem Spiel mal Probleme und in diesem Spiel hatten wir... ein Langschwert mit einer Gesamtlänge von 107 cm dabei - und es war genau dieses Langschwert, dass tendenziell die Probleme bereitet hat (und natürlich der Spieler der dran hing).
In Jahren des Spiels hat sich für mich dabei einiges an Erfahrungen ergeben:
1) Kurze Waffen erziehen zu einem schöneren Kampfstil. Man bewegt den Körper und nicht nur die Arme und man steht nicht 2 Meter voneinander entfernt und versucht sich an den Händen und Armen zu treffen.
2) Lange Waffen - vor allem Schwerter und zu lange Äxte - führen zu einer sehr schnellen, verhaspelten Kampfweise, die verletzungsgefährlicher ist. Wir nennen diese Kampfweise "Watschentanz" - weil sie genau darauf hinausläuft: Dem Anderen eine verpassen, bevor er sich in die Ausgangsstellung zurückgezogen hat. Dabei geht es oft viel zu schnell und unkontrolliert zu, weil viele schnelle Schläge aus den Handgelenken ausgeführt werden.
3) Die optimale Kombination sind Kämpfer mit Schilden und Kurzschwertern, die von Speerträgern unterstützt werden. Dagegen hat eine normale Schlachtreihe kaum Chancen.
Jörg