Hi,

ein "richtiger" Speerwerfer kommt mit Anlauf auf bis zu 30 m/sec Abwurfgeschwindigkeit - und bis zur Weitsprunggrube mit seinem Stecken. Das kann man im LARP eben nicht so einfach wie bei Pfeil und Bogen eingrenzen. Bei den angesprochenen 500 g Gewicht - ein realer Sportspeer hat auch nur 800 g (Männer) bzw. 600 g (Frauen) - kommen wir also locker in Bereiche, in denen das geworfene Etwas eine ganze Menge Impuls am Start hat.

Im Ernstfall müssen wir den Druck aufs Auge betrachten, also Kraft pro Fläche - und die Kraft ist die zeitliche Impulsänderung.

Einen Vergleich der Fläche zwischen Wurfspeer und LARP-Pfeil kriegen wir hin - den Hauptunterschied sehe ich darin, dass man beim LARP-Pfeil den ziemlich starren Schaft hat, sich also hinterm Kopf nicht viel abspielen soll - im Kopf muss die Kraft auf die Fläche verteilt werden, und das klein wenig Schaumstoff muss auch noch durch seine Stauchung den Zeitrahmen vorgeben - das ist halt eher nicht viel zu holen.

Würden wir gedanklich einen Wurfspeer genauso bauen, also direkt hinter die Spitze die Masse packen - dann kommen wir wahrscheinlich zu dem Ergebnis, dass Wurfspeere schrecklich gefährlich sein müssen und maximal mit Schrittgeschwindigkeit geworfen werden dürfen. Einfach weil Durchmesser und Kopfaufbau identisch wären, während die Gewichte (500g zu vielleicht 80g für den Pfeil) deutlich unterschiedlich sind.

Jetzt baut aber keiner seine Wurfspeere so - weil bei einem Wurfspeer der Schwerpunkt nicht ganz vorne sein kann, bzw. das Ding einfach nur "fallen" statt fliegen würde. Bei einem Wurfspeer mit einem Haufen stauchbarem Schaumstoff hilft der halt doch gewaltig als "Knautschzone". Spätestens hier wird es theoretisch uferlos.

Ganz qualitativ ist aber ein 500 g "Wurfspeer" aus Holz mit normaler LARP-Pfeilspitze davor eine Vorstellung, die sicher nicht völlig harmlos erscheint - während mir bei einem Vollschaumstoff-Wurfspeer mit etwas Gewicht irgendwo in der Mitte die Vorstellungskraft fehlt, wie das Ding gewaltige Kräfte übertragen sollte.


Bernd