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Re: Umfrage zu politischen Strömungen im Larp
geschrieben von:
Reinhard
Datum: 2007-01-19 08:15
Hallo,
Torben schrieb:
> Die Einstellung, alles irgendwie akzeptieren zu können,
> Hauptsache, man redet mal drüber, ist nicht liberal, sondern
> letztendlich nihilistisch (wer an nix glaubt, kann auch alles
> akzeptieren) und in der Konsequenz menschenverachtend.
>
Einspruch, ich glaube mal den Robert gut genug zu kennen um seine Einstellung beurteilen zu können. Er kann mir ja widersprechen, wenn ich jetzt falsch liege.
Es gibt einen deutlichen unterschied, zwischen Toleranz und Akzeptanz. Ich kann jederzeit tolerieren, wenn jemand eine extrem rechte oder linke Gesinnung hat. Da mache ich übrigens keinen Unterschied. Ansonsten wäre es nämlich mit meinem eigenen Demokratieverständnis nicht weit her. Dinge zu tolerieren, die der eigenen Meinung nahe kommen ist keine Kunst. Anders sieht es damit aus, was man akzeptiert. Ich akzeptiere die politische Meinung von einer ganzen Menge Leute nicht, weil ich sie für unausgegoren, undurchführbar, ungerecht oder schlicht und einfach dämlich halte. Solange sich diejenigen zumindest weitgehend an das große Regelwerk der deutschen Gesetze und des grundsätzlichen menschlichen Anstands halten, kann ich das tolerieren. Die Frage ist jetzt, ob ich mich im LARP so intensiv mit der politischen Einstellung meiner Mitspieler beschäftigen muss, dass ich über Themen stolpere, die meine Toleranzschwelle überschreiten. Wenn derjenige mir natürlich von sich aus am Lagerfeuer pressen muss, dass er am liebsten alle Asylbewerberheime anzünden würde, dass er die Anschläge vom 11. September gut findet oder dass es nur legitim ist, wenn militärisch überlegene Länder sich Rohstoffe mit Gewalt sichern, dann bekommt der ein kurzes „halt die Fresse“ und wenn er weiter reden will ein „nicht jetzt, am Sonntag Mittag gerne in aller Länge“ Und da kann ich sehr deutlich werden. Ich will gar nicht sagen, dass ein solches Hintergrundwissen über den- oder diejenige mein Zusammenspiel nicht beeinflussen würde, aber ich lege Wert darauf, dass außer bei richtigen Extremfällen mein Reales Leben (und meine politische Meinung) mit meinem Urlaub (und der politischen Meinung der anderen Teilnehmer) nichts zu tun hat. Noch mal eine andere Sache ist es, wenn sich jemand in meinem Beisein mit eindeutigen Taten und Worten über die Grenzen unserer Gesetzgebung hinwegsetzt. Da schlägt dann unter Umständen ganz schnell der Blitz ein. Allerdings ist mein bisheriges LARP-Maximalerlebnis in der Richtung das Singen von eindeutigem Liedgut, dass von der SL sehr schnell unterbunden wurde.
cu Reinhard