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Re: Ignorieren.. wann angebracht?
Datum: 2006-11-02 11:47
Generell unterschreibe ich die Aussagen von Andrej und Bernd in weiten Teilen...
Es stellt sich halt die Frage, mit welcher Einstellung man auf einen Con fährt. Geht man davon aus, dass alle nach besten Wissen und Gewissen fair und ehrlich spielen und geht man davon aus, dass eh alle (und ganz besonders die bösen, bösen Krieger...) bescheißen wollen.
Ich spiele nach der ersten Variante und wenn halt mal was daneben gegangen ist - ich habe in nunmehr fast 12 Jahren Spiel nur superwenige Situationen erlebt, die man nicht durch ein ganz kurzes vernünftiges Gespräch hat klären können.
Es fängt doch schon damit an, das verschiedene Regelwerke bespielt werden, und diese auch noch alle "modifiziert". Und dann gibt es Leute, die noch ohne Punkte spielen. Ich wage mal die Behauptung, dass es in Deutschland mehr Leute gibt, welche die Relativitätstheorie in all ihre Finessen erklären können, als dass es Leute gibt, welche eine umfassenden und genauen Einblick in die LARP-Regellandschaft geben können. Daher stösst man öfter auf Aktionen, in denen sich beide Seiten anscheinend völlig regelkonform, aber trotzdem aneinander rasseln. Das Beispiel, was Igi gebracht hat, passt da sehr gut. Es zeigt aber auch, dass es nix bringt, wenn man mit einer gewissen Grundaggresivität an die Klärung dieses Problems herangeht - dann entsteht aus einem Mißverständnis Streit.
Speziell die Magie ist da ein Problem - da kommen wir eben zu den Dingen, die man darstellen kann und was nicht. Wenn ich jemand mit dem Schwert eine abräume, ist das zumeist relativ eindeutig und an der Regelauslegung gibt es eher weniger zu mäkeln (irgendwelche Sondefälle lassen wir mal außen vor... ich hatte auf Spielen schon oft IT das Gefühl, dass meine Keule irgendwie kaputt sein muss, weil sie nicht wirkte...) Magie ist aber ungleich komplexer, eben weil ich keinen Feuerball entstehen lassen kann und ihn dann auf die Monster schmeiße. Insofern ist Magie ein hochkomplexes und schwieriges Gebilde, das eben sehr unzuverlässig funktioniert. Damit muss ich als Magier rechnen.
Ich finde Resistenzen im Prinzip in Ordnung, wenn es im Rahmen bleibt (fragt sich halt nur, wer diesen Rahmen festlegt...). Einige meiner Chars haben auch welche, speziell gegen solche Sachen wie "Furcht", "Lähmung", diverse Koboldscherze und anderem Gedöns. Warum? Ich finde es halt extrem unspannend, vor einem halben Hemd wegzurennen, welches ein unmotiviertes "Fürchte Dich!" mir vor die Füße klatscht - ohne Komponente ohne Brimborium... Wenn hingegen ein großes, dickes Viech kommt, oder ein Magier einen richtig coolen Spruch raushaut - jo, dann nehme ich auch die Füße in die Hand.
In diesem Kontext habe ich festgestellt, dass Magie leider viel zu oft als letzter Strohhalm genommen wird, um einer gewissen Einfallslosigkeit zu begegnen. Keine Ahnung wie der Plot weitergeht - also lass und ein wenig trommeln, Magie wirken und die SL nach der Lösung fragen. Wo ist denn Komponente ABC - lasst uns ein Ritual machen und dann die SL nach Erleuchtung fragen. Alles schon (mehrfach) erlebt. In diesem Zusamenhang sehe ich auch das Beispiel von Igi - der Spruch hat offensichtlich nicht geklappt und es geht nun an den Kragen. Die einzige Lösung aus diesem Dilemma ist aber anscheinend, dass der Krieger beschissen haben muss. Es hätte eben vielleicht auch eine Möglichkeit gegeben, im Spiel aus dieser Sache rauszukommen...
Aber egal, viele Spieler, viele Meinungen zum Spiel. Nur sollte man meines Erachtens ein bißchen mehr auf einander vertrauen, dann stellen sich ganz viele Probleme nicht.
Ciao
Stephan