Hallo Christian,

> Genau, da decken sich unsers Ansichten in keinster Weise. Ich
> sehe nämlich gar nicht ein, daß ich schlechtes Spiel auch noch
> belohne.

Gut, dann diskutieren wir um die goldene Ananas, denn ich denke auch nicht, daß man schlechtes Spiel belohnen sollte, aber ich erhoffe mir einen anderen Umgang mit schlechtem Spiel. Ich würde gerne schlechtes Spiel dadurch belohnen, daß ich eben auf genau das eingehe, was mir geboten wird (das versuche ich schon die ganze Zeit zu sagen). Ich würde einen schlecht spielenden Magier IT als einen schlecht spielenden Magier behandeln, also als Lachnummer, ich würde einen piepsstimmigen Goblin, als den Nervsack behandeln, den er darstellt. Also entweder, wie im normalen Leben ignorieren, oder eben deutlich klarmachen, daß er die Klappe zu halten hat. Und deswegen nochmal meine Frage: Warum wollt ihr hier OT und IT trennen? Warum nimmt man nicht den richtigen Impuls und geht damit um? Man macht dem nervigen Geschöpf (wie auch immer) klar, daß es nervt. Wenn es dann tatsächlich keinen IT-Grund gibt, dann habe ich ein Problem, aber bei einer piepsigen Stimme wird der OT und IT Grund der gleiche sein: Die piepsige Stimme, die sowohl mich persönlich, als auch meinen z.B. Heiler extrem nervt.
Und zur anderen Frage: Warum kann man IT überhaupt OT genervt sein? Ich bin der Auffassung: Es ist für jeden Spieler selbst am besten, wenn er möglichst tief in die Spielwelt eintaucht, da dann das Erlebnis für ihn am aufregendsten ist. Daher halte ich es für besser möglichst alle OT-Gedanken wegzudrücken. D.h. möglichst sich nicht über den schlecht gekleideten Turnschuträger OT aufregen, sondern es versuchen gedanklich auszublenden. Wenn ich in der Logik der Figur denke und gewillt bin meine "Übersetzungen" zu finden, dann tauche ich tiefer in die Rolle und damit in die Spielwelt ein. Dann verdränge ich automatisch alle spielstörenden Gedanken und rege mich eben über die piepsige Stimme des Goblins auf und nicht über das grottenmiese Konzept des Mitspielers. Das Konzept hat zwar die Nervstimme als Ergebnis, aber für mich und mein Spielerlebnis, hat dieser gedankliche Unterschied einen entscheidenen Einfluss. Ich bleibe in der Spielwelt. Das es dazu vieler "Übersetzungen" bedarf, das weiß ich, aber man steigert dadurch sein eigenes Spielvergnügen. Kinder machen das viel automatischer, sie spielen mit Plastikdreck, als sei es eben die Titanic und stören sich in keiner Weise daran. Diese Fantasie ist vielen von uns Erwachsenen verloren gegangen, wobei ich denke, daß sie unter Rollenspielern noch erheblich verbreiteter ist.
Und um den Bogen zu schließen:
Du belohnst durch das IT eingehen auf deinen Mitspieler, sei er noch so schlecht, nicht ihn, sondern Dich selbst, denn Du hast einen größeren Spielspaß, wenn Du möglichst tief in der Rolle bleibst. Und in diesem Punkt bin ich mir ganz sicher, denn ich habe das oft erlebt. Ich kenne es in der Rolle zu bleiben und ich kenne es auszusteigen. Erheblich beglückter war ich, wenn ich mich und mein Spiel nicht hab stören lassen, durch grottenschlechte andere, sondern damit in der Rolle umgegangen bin.
Ich hoffe jetzt wirklich mich vernünftig ausgedrückt und auf Deine Bemerkungen oder Fragen geantwortet zu haben. Auch hoffe ich, Du hast meinen Punkt zumindest inhaltlich verstanden. Ich halte ihn alles andere, als für schwachsinnig.

> Ach komm mir doch nicht mit dem Leseverständniss, denn ehrlich
> gesagt bist du auf mein Geschreibsel auch nicht eingegangen.

Ich habe es zumindest versucht, vielleicht stand mir mein Ego, da zu sehr im Weg...

Schönen Gruß

Wolfgang

Ich liebäugle ja mit dem Gedanken zu Deinem Con zu fahren...