Hallo,

cherub schrieb:

> So ganz allgemein: Kennt ihr eigentlich das Sprichwort "wie man
> in den Wald ruft so tönts heraus"??? Man kann die Leute auch
> nett auf ihre Fehler aufmerksam machen ohne sie gleich
> anzupöbeln.
>
> Liebe Grüsse, Cherub

ähm, also wenn wir jetzt über folgenden Satz reden,

"Leute mit Piepsstimme...halte ich grundsätzlich für debile Idioten, die auf Larps ihre Umwelt mit erbärmlich pseuowitzigem Gepiepe nerven, um zu kompensieren, dass sie in der Schule selbst zum Klassenclown zu dämlich waren."

dann ist das zwar unhöflich, und ich würde mich vermutlich auch etwas anders ausdrücken, aber der Aussage an sich kann ich nur zustimmen und als jemand, der schon gezwungen war solche Mitspieler ein ganzes Wochenende lang zu erdulden bin ich voll und ganz dafür, dass solchen Leuten auf die deutlichst mögliche, gerade noch nicht juristisch verwertbare Art und Weise klar gemacht wird, dass sie ihrer Umgebung tierisch auf den Geist gehen. Ich halte von der geistigen Kapazität und Reife solcher Leute nämlich ähnlich viel wie Torben. Für sein Meinung spricht nämlich, dass ein nicht unerheblicher Teil der Anhänger dieser pseudowitzigen Spielprinzipien extrem beratungsresitent sind und bei höflicher Kritik nicht wirklich reagieren. Schema: "das ist meine Spielweise und die lass ich mir nicht verbieten".

Zumal das hier ja nur als Meinung (der ich mich in dem Fall anschließe) geäußert wurde. Wenn jemand eine entsprechende Meinung über mich, oder meine Spielweise äußert, dann nehme ich das halt zu Kenntnis, dass derjenige eine andere Einstellung zum LARP hat als ich. Wenn das so deutlich geäußert wird weiß ich wenigstens woran ich bin. Ansonsten muss ich bei jedem "ich finde das nicht so gut" erst rätseln, ob das wirklich nur eine Anmerkung zur bevorzugten Spielweise ist, oder ob sich derjenige durch diese Spielweise extrem gestört fühlt. Ich denke die Aussage von Torben über die Piepsstimmen-Spieler ist für jeden verständlich und läßt keinen Interpretationsspielraum. Das finde ich, auch wenn es unhöflich ist, gar nicht mal so verkehrt, wenn ich den Informationsverlust durch die Verwendung des Mediums Internet-Forum mit in das Gesamtbild einbeziehe. Ansonsten muss ich bei meinem nächsten "das finde ich grenzwertig" Gedanken darüber machen ob derjenige sich Angegriffen fühlt.

Bei mir kann man das gewöhnlich so lesen, wie ich es schreibe.

Ein "gefällt mir" ist gut und enthällt meistens was, das ich als positive Überraschung auffasse.

Ein "past" oder "ist gut" so, ist genau das, nicht das Geschenk Gottes an die Menscheit, aber kann so ohne Änderung verwendet werden.

Ein "grenzwertig" kann ich schlucken, finde ich persönlich aber nicht gut.

Ein "nicht geeignet" halte ich für spielstörend

Ein "geht nicht" halte ich für so nicht spielpar oder sehr spielstörend

und ein "wie kann man nur auf die Idee kommen" bedeutet, dass ich es für blödsinn halte.

Zu einem "Schwachsinn", "idiotisch" etc. musste ich hier noch kaum greifen, aber ich behalte mir diese Eskalationsstufe vor.

Wenn ich überall nur schreibe ist gut/nicht so gut, wie soll derjenige dann wissen, ob es in meinen Augen nur leicht daneben oder total doof ist. Noch schlimmer finde ich nur die, hier gerne Harmoniebärchen" genannten Leute, die jegliche deutlich formulierte Kritik als persönlichen Angriff werten.

um mal auf das Thema direkt zurück zu kommen. Das Sprichwort mit dem Wald ist wohl jedem bekannt, allerdings liegt das in Internetforen nicht nur am Schreiber, weil ich mich schon oft bei Streitereien im Forum gefragt habe, ob andere Leute einen anderen Text angezeigt bekommen als ich wenn sich verschiedene Schreiber über den Schreibstil von anderen erregt haben. Mann kann nämlich nicht nur versuchen selbst einen höflichen Stil zu schreiben, man kann auch mal versuchen einen Text, dessen Inhalt einem nicht gefällt wohlwollend zu lesen und nicht immer gleich das schlimmste annehmen, was der andere wohl gemeint hat.

Beispiel:

"Leute mit Piepsstimme...halte ich grundsätzlich für debile Idioten, die auf Larps ihre Umwelt mit erbärmlich pseuowitzigem Gepiepe nerven, um zu kompensieren, dass sie in der Schule selbst zum Klassenclown zu dämlich waren."

kann ich natürlich als Beleidigung auffassen (vor allem, wenn ich oder einer meiner Freunde so spielt). Das kann man aber auch als "der ist sauer, weil er das nicht mag und es ihm schon mal aufgezwungen wurde und ihm somit ein Wochende versaut wurde" lesen und wohlwollend über den Tonfall hinwegsehen, den man selber in die Ansammlung von Buchstaben reinlegt. Zum Echo aus dem Wald gehören im Netz wie im realen Leben immer mindestens zwei, nur dass im Netz ein paar Schnittstellen mehr und ein paar Informationen weniger vorliegen und wir es also mit einem ziemlich verzerrten Echo aus dem Wald zu tun haben.

cu Reinhard