Damit wird viel verständlicher.

> Ich würde einen schlecht spielenden
> Magier IT als einen schlecht spielenden Magier behandeln, also
> als Lachnummer, ich würde einen piepsstimmigen Goblin, als den
> Nervsack behandeln, den er darstellt. Also entweder, wie im
> normalen Leben ignorieren, oder eben deutlich klarmachen, daß
> er die Klappe zu halten hat.

Das ist mir ehrlich gesagt inzwischen zu mühsam. Bei solchen Konzepten geht eine solche Aktion sowieso schnell ins OT, weil der Spieler des Nerv Konzeptes (egal ob jetzt schlechter Magier oder sonstwas) für gewöhnlich sehr angepisst auf Kritik (auch IT) oder negative Spielreize reagiert.
Been there, done that. Kein weiterer Bedarf für mich.

Wenn du da ein besseres Umfeld hast, oder einfach robuster bist als ich, dann hindert dich ja sicher keiner daran genauso zu verfahren.


> Und zur anderen Frage: Warum kann man IT überhaupt OT genervt
> sein? Ich bin der Auffassung: Es ist für jeden Spieler selbst
> am besten, wenn er möglichst tief in die Spielwelt eintaucht,
> da dann das Erlebnis für ihn am aufregendsten ist. Daher halte
> ich es für besser möglichst alle OT-Gedanken wegzudrücken. D.h.
> möglichst sich nicht über den schlecht gekleideten
> Turnschuträger OT aufregen, sondern es versuchen gedanklich
> auszublenden. Wenn ich in der Logik der Figur denke und gewillt
> bin meine "Übersetzungen" zu finden, dann tauche ich tiefer in
> die Rolle und damit in die Spielwelt ein.

Sowei kann ich dir folgen.

>Dann verdränge ich
> automatisch alle spielstörenden Gedanken und rege mich eben
> über die piepsige Stimme des Goblins auf und nicht über das
> grottenmiese Konzept des Mitspielers. Das Konzept hat zwar die
> Nervstimme als Ergebnis, aber für mich und mein Spielerlebnis,
> hat dieser gedankliche Unterschied einen entscheidenen
> Einfluss. Ich bleibe in der Spielwelt. Das es dazu vieler
> "Übersetzungen" bedarf, das weiß ich, aber man steigert dadurch
> sein eigenes Spielvergnügen.

Nun, da bin ich eben anderer Ansicht. Wenn mich etwas OT nervt, kann ich es nicht einfach ins IT übersetzen. Ich glaube auch nicht, daß das wirklich viele LARPer können.
Ich bevorzuge ein direktes OT Wort, das die Fronten klärt und jeder macht in seiner eigenen, kleinen Spielwelt mit den Leuten weiter, mit denen er Spaß hat.


> Und um den Bogen zu schließen:
> Du belohnst durch das IT eingehen auf deinen Mitspieler, sei er
> noch so schlecht, nicht ihn, sondern Dich selbst,

Sehe ich anders. Durch das mitspielen, egal welcher Art, muß ich mich mit dem Nervbold auseinandersetzen. Und dazu habe ich keine Lust, denn meiner Erfahrung nach reicht:

>denn Du hast
> einen größeren Spielspaß, wenn Du möglichst tief in der Rolle
> bleibst.

nicht aus, um meine negativen Empfindungen abzufangen geschweige denn zu übertrumpfen.

>Und in diesem Punkt bin ich mir ganz sicher, denn ich
> habe das oft erlebt. Ich kenne es in der Rolle zu bleiben und
> ich kenne es auszusteigen. Erheblich beglückter war ich, wenn
> ich mich und mein Spiel nicht hab stören lassen, durch
> grottenschlechte andere, sondern damit in der Rolle umgegangen
> bin.

Ich habe da andere Erfahrungen gemacht, wie gesagt, ich habe lieber eine klare Trennlinie. Der Nervbold auf einer Seite, ich auf der anderen, dann kann ich das WE wesentlich besser geniessen.

> Ich hoffe jetzt wirklich mich vernünftig ausgedrückt und auf
> Deine Bemerkungen oder Fragen geantwortet zu haben. Auch hoffe
> ich, Du hast meinen Punkt zumindest inhaltlich verstanden. Ich
> halte ihn alles andere, als für schwachsinnig.

Ich verstehe deinen Punkt. Ich teile ihn aber nicht.
Das mit dem "Schwachsinn" würde ich jetzt mal nicht so persönlich nehmen, ich neige dazu, ab und an ein ahrtes Wort einzubauen.

Damit dürfte sich die Diskussion auch erschöpft haben, wir vertreten hier grundverschiedene Denkmuster.



Christian Frey