Hallo Wolfgang!

kingkongo schrieb:

> Nount schrieb:
>
> > "Seid gegrüßt" und "Gehabt Euch wohl" finde ich ziemlich
> > abgedroschen und vor allem künstlich. So hat man im
> Mittelalter
> > einfach nicht gesprochen, das ist eine
> > Mittelaltermarkt-Erfindung.
>
> Ich bin tatsächlich davon ausgegangen, daß diese beiden
> Floskeln aus dem Mittelalter stammen, oder zumindest älter sind
> als die Mittelaltermärkte.

Hab ich auch gedacht!
> Vielleicht sind sie ja auch erst ein
> Erzeugnis der Romantik (reine Spekulation).

Klingt logisch.

> Ich empfinde es
> aber auch oft als künstlich, wenn sie verwendet werden, aber
> das liegt m.E. nicht an den Ausdrücken selbst, sondern an der
> gekünzelten Verwendung. Sie werden dann mit einer Gestelztheit
> in einem Singsang vorgetragen, so daß jede Natürlichkeit
> verschwindet. Ich gehe davon aus, daß eine der Hauptursachen im
> Theater zu finden ist, daß viele glauben die pathetische
> Sprache Schillers wäre ein O-Ton seiner Zeit. Daß es sich bei
> den Stücken von Schiller, Goethe, Shakespeare, Kleist...um eine
> Kunstsprache handelt, ist vielen wohl nicht bewußt. Und weil
> viele bei älteren Floskeln oder Ausdrücken ans Theater denken
> müssen, versuchen sie intuitiv auch noch einen typische,
> schlechte und weit verbreitete Theatersprachbehandlung
> nachzuahmen. Wenn jemand zwar die Marktsprechwörter verwenden
> würde, sie dann aber so sprechen würde, als wäre es wirklich
> seine Sprache, dann würde es wahrscheinlich vielen Kritiker
> nicht mehr unangenehm aufstoßen. Erst die Künstlichkeit macht
> es zum Brechen.

Klingt ebenfalls sehr logisch. Mal abgesehen davon, dass ich nicht unbedigt auf Anhieb wüsste woher ich authentische Sprachbeispiele herbekommen kann. Erstens, weils ja immer eine Schrift- und eine Sprechsprache(ich weiß, klingt doof, aber ich weiß nicht was ich sonst schreiben soll) gibt. Und zweitens, weil alles ja in Mittelhochdeutsch(? glaub ich?) war.
Alles ehr kompliziert. ;)

> Gruß Wolfgang

Gruß zurück und danke für deine Meinung!
Ayra Leona



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Wir haben nichts zu verlieren, außer unserer Angst!