Ich habe zweimal, soweit ich mich erinnern kann, Kontakt mit Politik im Larp gehabt.
Das erste Mal war in Butzbach auf einem Orkthing, nachmittags kam die Polizei vorbei um uns zu warnen und zu prüfen weil an Gröfaz Geburtstag ab und an mal auf der Waldhütte gefeiert wird. Sie waren erfreut als wir kein rechter Kampftrupp waren und schwer begeistert vom Larpen. Danach ging ein Gutteil der OT-Blasen um "was machen wir, wenn die hier auftauchen", ein kleiner Grufti-Linker hatte ein Riesenmundwerk und hat stundenlang erzählt wieviele Polizeiautos er schon angesteckt hätte und wie er die Rechten verdreschen würde, wenn sie sich blicken lassen würden (der war später winzig mit Hut).
Dummerweise liessen sie sich blicken. Anfangs liessen sie sich eher hören und wir waren nicht ganz sicher welche Seite des politischen Spektrums uns da mit musikalischen Hochgenüssen erfreute, eine Scoutmission und "lange Haare, Müslifresser" machte uns die Sache dann klar, worauf hin wir nach kurzer Besprechung beschlossen abzubauen und zu fahren.

Das andere Mal war auf Bilstein. Ich hatte ein Buch über Skinheadkultur dabei (ich hatte auf einem Ska-Konzert zwei Leute ohne Haare mit Hosenträgern und Docmartens gesehen und mich etwas gewundert und daraufhin beschlossen nachzulesen) und bin von meinen Zimmergenossen gaaanz vorsichtig gefragt worden warum ich das den lesen würde, ich wäre doch nicht etwa rechts.

Ich glaube generell das die Larpszene insgesamt eher etwas linker ist als die Durchschnittsbevölkerung. Wobei mir ab und an schon Leute auffallen bei denen mir unwohl zumute ist und ich etwas Bedenken habe ob die rechts sind, oder ob das bloß ein Heavy-Metal-T-shirt ist.

Lena