Bilshifa! ein wenig vom Thema "Wie steht's um Folge-Cons?" abschweifend, wegen Andeutungen in einigen Antworten, komme ich zur Frage:

wieviel Larper hat es überhaupt?
Ja ja , früher wollten wir das per Umfrage klären. Aber schon die Definition macht Mühe: ist einer, der zweimal pro Sommer auf einem Con erscheint, ein Larper - erwarten wir mehr Besuche, zb ab 6 pro Jahr? Oder soll es jede und jeder für sich selber definieren?
Zahlen: 16'000 in der deutschen Larp-Szene (das ist meine Schätzung) - und von denen wollen soviele Händler leben??

Die Definition halte ich für müßig. Im Grunde genommen ist es ja nett, für Diskussionen eine Zahl zu haben, aber was soll man damit schon großartig anfangen können?

Viel interessanter ist da die Frage nach den Händlern. Offensichtlich sind die Zeiten, wo Larpläden wie Pilze aus dem Boden schossen, vorbei. Neben den altbekannten Läden und Herstellern ist wenig dazu gekommen, was sich lohnt zu beachten. Das mehr und mehr Händler aus dem Markt ausscheiden werden, halte ich nur für natürlich, da gerade die Wiederverkäufer, die alle ein ähnliches Sortiment haben, sich kaum noch von einander abheben. Das dann derjenige bleibt, der bei der heutigen Geiz-ist-geil-Mentalität gepaart mit erstaunlicher Leidensfähigkeit ein durchschnittliches Produkt zum augenscheinlichen Dumpingpreis anbietet, ist kaum zu begreifen, aber nun mal Tatsache.

Schön hingegen finde ich es, wenn sich einige Händler spezialisieren und es schaffen in ihrer Nische ihr Auskommen zu finden. Doch richtig scheint das auch nur zu funktionieren, wenn man selber produziert und nicht nur Wiederverkäufer ist. Und gerade hier mag die liebe Käuferschaft sich nicht nur aus Larpern sondern auch aus Geschichtsinteressierten und Reenactorn zusammensetzen.

Larpevents.de hat 557 Cons eingetragen für 2oo5,
nur 446 in 2oo6, und für 2oo7 sind's 281 (zwar bis zur Jahreshälfte - aber nochmal 200 werden kaum angekündigt..); ich hoffe, das wurde richtig angezeigt, wenn es also einen Boom gibt, dann der, dass sich alles auf nicht einzutragende Einladungscons verlagert.

Larpevents wird wohl nicht mehr zu genutzt wie der Larpkalender, der sich wohl weiter großer Beliebtheit erfüllt.
Nach den Statistiken von Section31 gab es im Larpkalender folgende Eintragungen:
2004: 475
2005: 634
2006: 632

Das mag ein Hinweis auf Stagnation sein. Nicht vergessen sollte man jedoch auch die vielen Einladungsveranstaltungen, die nie den Weg über eine E-Mail-Liste oder einen einzelnen Forumseintrag heraus in den Kalender finden. Es gibt doch noch genug Veranstalter, die in ihrem Dunstkreis nur zu erwähnen brauchen, dass etwas stattfinden wird und schon ist alles belegt. Ich selber war im letzten November auf einer kleineren Con (ca. 40 Teilnehmer), die bereits nach vier Tagen ausgebucht war, trotz Burglocation und Vollverpflegung. Wie es scheint veranstalten mehr und mehr Orgas nur noch für einen festen Kundenstamm, wo man als Dritter gar keine Nase dran bekommt.

Ich behaupte ja nicht, dass es dem Hobby schadet, wenn viele dazukommen. Aber es wird auch nicht automatisch besser.
Die zueinander passenden Spieler clustern sich einfach auf Cons, die dann mehr als hundert Teilnehmende bekommen.
Meistenste Grüsse. Habakuk.

Besser wird es automatisch nicht. Ich bin selber immer wieder verwundert, dass selbst bei uns im Rheinland immer wieder neue Orgas anfangen - häufig ohne Sinn und Verstand. Aber der Hang dazu seine eigenen Ideen umsetzen zu wollen und möglichst dabei auch seinen Kopf durchzusetzen, führt leider immer wieder zu solchen Auswüchsen. Glücklicherweise ist die Halbwertszeit solcher Orgas meist auch sehr kurz.