Hallo zusammen,

Stephan*Harald* schrieb:

> Für micht ist ein gelungener Con mittlerweile rein subjektiv.
> Wenn ich am Ende des Cons ein postivies Fazit ziehen kann, ist
> der Con gelungen. Ich merke, das ich dieses Ziel nur dann
> erreichen kann, wenn es mir gelingt, die Ansprüche die ich an
> mich stelle hoch zu halten (Erfolgserlebnis), und gleichzeitig
> den Anspruch an mein Umfeld gering zu halten (kein Enttäuscht
> werden).

Klingt nach einer guten Vorgehensweise.

> Ich bin sogar der Meinung, dass Schauspielunterricht in
> jeglicher Couleur eventuell sogar das freie Spiel behindern
> wird.

Da bin ich natürlich anderer Meinung :)

Im Schauspielunterricht wird nicht erklärt wie man etwas "richtig" spielt. Ziel ist es den Ausdruck zu finden der der jeweiligen Person entspricht. Es soll nichts neues Hinzugefügt werden, sondern es wird mit dem gearbeitet was bereits vorhanden ist.

Das Spiel darf nicht künstlich und vom Kopf gesteuert werden, sondern muss "natürlich fließen". Klingt vielleicht etwas esoterisch, mir fällt aber gerade keine andere Formulierung ein.

>Schließlich spielen wir auf einem Con normalerweise nicht
> den Hauptdarsteller, sondern eher einen Hauptdarsteller und 80
> anderen.

Völlig richtig - es gibt keine Hauptdarsteller, keine Regisseure, kein Stück. Larp ist nicht Theater oder Film, sondern etwas sehr eigenes. Und das ist gut so.

>Mein Spiel und sei es schauspielerisch noch so perfekt wird vermutlich nicht >mal sonderlich auffallen sondern eher im Bad der Menge untergehen.

Was vollkommen in Ordnung ist. Es geht ja nicht darum alle auf einem Con mit den eigenen Fähigkeiten zu beeindrucken, sondern darum mit den Mitspielern mit denen man direkt interagiert ein angenehmes Zusammenspiel zu haben. Wichtiger als darstellerische Fähigkeiten sind da sicherlich soziale Kompetenzen...

>Des Weiteren fehlt, das interessierte
> Publikum. Ein Conpuplikum ist fluktativ und stetig in Bewegung,
> es ändert sich Menge, Sachkunde, Interesse. Daher kann eine
> Bühnenausbildung gerade mit überzogenen Akzenten eher
> hinderlich sein und kontraproduktiv sein

Wie gesagt - eine derartige Bühnenausbildung ist nicht das Ziel dass ich verfolge. Tatsächlich weiß ich sehr wenig über derartige Techniken, da ich vom Improvisationstheater her komme.

Meines Wissens durchlaufen auch Bühnenschauspieler eine Ausbildung in der es primär auf Authentizität ankommt. Die "Bühnentechnik" halte ich stärker für einen Teil der Inszenierung als der Ausbildung. Wie gesagt, ich kenne mich in der formalen Svhauspielausbildung nicht soooo gut aus, vielleicht kann Kingkongo mehr dazu sagen.

Ich hoffe ich konnte deine Bedenken etwas zerstreuen...

> Trotz alledem: Wer Spass daran hat soll es machen, es kostet
> nicht die Welt und macht auch nix kaputt. Kuchen und Kaffee
> sind auch mit im Preis drin, von daher kann es bestimmt ein
> lustiger Nachmittag werden.

Von einem lustigen Nachmittag gehe ich aus :)
Gruß,
Helge