Bilshifa und fein, dass das wiedermal auf der Diskussionsplattform liegt!
Aber alle guten Vorschläge bringen den Hasen nicht in die Pfeffersosse...
man muss den Knüppel bei den Orgas ansetzen!

_primo_ es gibt zuviele Orgas.
Immer noch: wenn jemand unglücklich von einem Con heimkommt und sich mit ein paar Freunden austauschen kann, was ist das Resultat: sie wollen selber veranstalten, um "es" besser und nach ihrem Gusto zu machen.

_zweito_ Trotzdem bleiben die meisten beim Plotsystem A =
Auf die Einladung (mit entsprechendem Treffen-Grund) kommen die Helden; denen liefern wir von aussen anbrandende Bedrohungen; dazu braucht es stampfbare Gegner.
Umschwenken aufs Plotsystem B bringt aber mehr Befriedigung, nicht zuletzt für die Entwicklung der Charaktere (die müssen dann nicht gleichlautend von jedem Con berichten "wir haben standgehalten! - gegen X, Y oder Z" sondern sie erleben Höhen und Tiefen ganz persönlich und mit Konsequenzen für weitere Abenteuer - einer wird wegen Umsicht zum Hauptmann der Stadtwache ernannt, und beim nächstenmal als Agent oder Anführer einer Delegation ins Nachbarland geschickt. Dort beisst ihn ein Vampir, worauf er im dritten Con zum zeitweiligen Priester wird, um Heilung zu finden. Er kommt zurück ins Heimatland und strengt Revolution an, weil unterdessen der Baron sich gewandelt hat usw.)
Das Plotsystem B verlangt von der Orga, dass sie sorgfältig ein Plot-Geflecht stricken, wo alle Charaktere drin hampeln, gegenläufige Motive haben und untereinander intrigieren. Die seit Jahrhunderten am Spielort wartenden "Elemente" wie Zaubersprüche, magische Dingens, Geister (von nur drei SLs gemimt), Chronikbeweise für Bastardtum des Thronfolgers usw. werden zweitrangig und sind nur noch nach questlicher Auffindung Mittel, mit deren Hilfe und Einsatz die Charaktere ihre Ziele erreichen können.
Das bedingt natürlich mehr Vorbereitung als wenn man nur auf die Erwartungshaltung der Spieler eingeht und die üblichen Angriffswellen plant und hübsch dekoriert.

_dritto_ Dann braucht es fast keine NSCs mehr.
Nämlich nur noch solche, die auch eine OT-Funktion haben wie das Koch- und Tavernenteam, die Aufbauhelfer sind dann im Spiel die Gardisten des Gastgebers (und gleichzeitig SL) und ähnlich. Für diese ist dann auch der "andere" Teilnahmebeitrag völlig gerechtfertigt.

_quarto_ So versteh ich LiveRollenspielen.
Das andere *LARP*, nämlich die Polsterwaffenkampfsportler (und man kommt halt dank den Versandhändlern mittlerweile leicht an tolle Waffen und Rüstungen - doch wer hat überhaupt ein kleines Büchlein mit Anleitung zum "Szenen spielen" wie jemanden bedrohen, Gefangene machen und behalten, Pakte aushandeln, sich Heilen lassen undsofort im Verkaufsprogramm??) die bewegen sich auf der anderen Wiese - und die meisten erwarten auch nicht viel Tiefergehendes für ihr *Action Play*, nicht mal konsequente Charaktere; die sind auch zufrieden mit dem simplen Spielmuster "Capture the Flag" (= "wir haben die Schatzkiste in der ersten Nacht zweimal erobert, am Samstag bis zum Nachmttag versteckt gehalten und verteidigt, und jetzt kommt dann die Revanche!") - und für den Rest ihres Weekend-Funs sind sie vollauf bedient mit Zelte einrichten, herumstolzieren und Selbstverpflegung machen..

Meistenste Grüsse. Habakuk.