Hallo Leute, hallo Carsten!

Das Problem ist wohl, daß es nicht nur keine verläßlichen allgemeingültigen Kriterien für die Coneinteilung gibt (hatten wir alles schon 48-mal), sondern selbst wenn es sie gäbe, eine Selbsteinschätzung der Orga außergewöhnlich schwierig wäre.

Nicht nur, daß Selbstreflexion immer ausgesprochen schwierig ist, möglicherweise machen sich viele Orgas - wie Gänsekiel schon erwähnte - gar keine Gedanken über Stilfragen! Oder darüber, ob ihr Plot einem bestimmten System folgt. Die Aufgabe wäre es zunächst, das Bewußtsein der Orgas zu schärfen, dann das der potentiellen Teilnehmer - und genau das versucht Gänsekiel ja mit einer beeindruckenden Ausdauer (die mir leider fehlt, ich denke so oft "Jetzt müßte ich aber mal was schreiben" und arbeite dann doch lieber an meinem Studium, den Unterlagen für Renascentum VI - übrigens vom 15. - 17.8.2003 bei Osnabrück *g* - oder an der endgültigen Ausformulierung unserer Spielphilosophie).

Am besten beurteilen kann man einen Con und eine Orga leider nur, wenn man das ein oder andere Mal bei ihr gespielt hat, denn einmal könnt's ja auch ein Ausrutscher sein oder ich war selber nicht gut drauf. Ich selber könnte mich als LARP-SL nur schlecht einschätzen, was ich eigentlich genau mache. Denn eines muß wohl klar sein: Wir alle, die wir Cons veranstalten, brauchen Teilnehmer, denen das gefällt, was wir machen. Daher müssen wir uns zum Teil nach der Klientel richten. Wir können deutlich bestimmte Marktsegmente bedienen, wie Oschenheim das tut, oder versuchen, einen Großteil glücklich zu machen, wie es wohl der Versuch der NO- bzw. DF-Konzepte ist. Oder wir wandeln dazwischen, sind mit einer etwas vielschichtigeren Spielerklientel als Oschenheim "geschlagen", wollen aber keine Riesenspektakel wie NO oder DF machen (wo sich das Klientelproblem durch viele Einzellager erledigt) und haben möglicherweise einen bestimmten Ruf, von dem wir auch gar nicht weg wollen.

Mir jedenfalls macht es als LARP-SL am meisten Spaß, wenn alle Spaß haben! Aber dennoch habe ich bestimmte Vorstellungen vom Spiel, die vielleicht vom Durchschnitt der Orgas in Deutschland abweichen - vielleicht aber auch nicht. Ich glaube nur ganz sicher, daß unsere Cons nicht deshalb weniger besucht werden, weil wir diese Spielauffassung haben. Die Drohung "Ich komme nicht auf Cons, wo mir kein Tod aufgezwungen werden kann", beantworte ich mit einem müden Gähnen. Na und? Es gibt genügend Leute, die es tun weil sie meine Orga-Kollegen, mich und unsere Cons mögen. Oder weil sie von solchen Leuten gehört haben, daß man bei uns Spaß haben kann. So einfach ist das. Die beste Werbung sind glückliche SC und NSC - nicht die Tatsache ob man bei uns gemeuchelt werden kann.


So weit von mir!
Henning

P.S.: Als kleiner Beleg: Unser Con ist im August. Wir haben insgesamt 65 Pläatze jetzt knapp über 20 Anmeldungen - viele davon kann man schon als Stammspieler bezeichnen. Das finde ich schon nicht so übel.