Hallo,

da hier ja in letzter Zeit einige Male das Thema aufkommt, die Ablehnung von hier vorgestellten Charakterkonzepten sei im Tonfall zu hart gebe ich jetzt mal anhand dieses Beispiels meine Meinung dazu ab.

Neniel schrieb:

> Hallo Stefanie,
>
> es geht um den Ton, nicht um deine Darstellungstipps, die
> Bilder finde ich toll. Nur wenn mir jemand solche netten Bilder
> in deinem Schreibstil um die Ohren "ballern" würde, würde mir
> das nicht gefallen, egal wie gut die Tipps "dahinter" sind.
>
> Ich kann mir nicht helfen, aber ich lese aus deinem Beitrag
> "Vorschriften" heraus, was ich persönlich als "unverschämt"
> empfinde, um mal direkt deine "freundliche" Wortwahl
> aufzugreifen. Korrigiere mich einfach wenn ich da falsch liege.
>
>

Zitat von

ENTWEDER du trägst eine normale Waffe ODER du spielst
> ein exotisches Wesen. Beides zusammen gibts nicht.

Ja das ist eine Vorschrift und die ist sogar recht gut begründet. Wenn eine Dryade mit einer menschlichen Waffe rum läuft, dann ist das nicht nur von der internen Logik her extrem fragwürdig (Brennstoff für die Schmiede und Baumgeist so mal als Anmerkung). Es sieht auch ungefähr so passend aus wie ein Neandertaler mit einem Sturmgewehr. Allerdings haben sich schon eine Menge Leute mit so unpassenden Ideen, was ihre Ausrüstung angeht als recht beratungsresistent/begriffsstutzig oder - weil Anfänger - einfach unwissend erwiesen, deshalb ist ein „Beides zusammen gibt’s nicht“ höflich aber deutlich. So in der Art würde ich es schriftlich auch ausdrücken. Mündlich bekommt jemand mit so einer Idee von mir ein simples „Nein, das sieht einfach nur Scheiße aus“. Beides hindert niemanden daran das doch zu machen, aber zumindest weiß er/sie dann, dass es einen Anteil an Mitspielern gibt, die diese Kombination als schlecht empfinden und auch dementsprechend reagieren werden. Gerade ein auf extreme political correctness ausgelegte „Höflichkeit“ also etwas wie „ich finde das ist nicht wirklich passend, aber es ist ja dein Konzept“ empfinde ich da als äußerst unhöflich, weil damit nur verschleiert wird, das man sich denkt „man ist das eine beschissene Idee, wie kann man nur auf so einen Blödsinn kommen“. Im Endeffekt stellt so eine zurückhaltende Kritik einem Anfänger gegenüber nichts anderes als eine große Verarsche dar. Wenn man es sauber durchdenkt ist da eine deutliche Sprache ohne Beleidigungen/Fäkalausdrücke die weit hilfreichere und auch höflichere Methode als ein verklausulieren und oberflächlich höflich bleiben um ja niemanden psychische Schmerzen zuzufügen.

>

Zitat von

Aber du scheinst so gar keine Ideen zu haben, und wenn
> da dann nur ein normales Elfenkleid rauskommt, taugt das nix.
>

>
> In deinen Augen taugt das nichts, richtig? Dann würde ich das
> an deiner Stelle dazu schreiben. Deine Aussagen haben meiner
> Meinung nach häufig einen Unterton der Allgemeingültigkeit
> propagiert, ist dir das schonmal aufgefallen?
>

Wenn ich mir das Ausgangsposting von Arlandis_Aurealis so durchlese, dann trifft es aber IMHO schon zu, dass da noch nichts wirklich durchdachtes da ist und ein LARP-Elfenkleid getragen von einer LARP-„ich will eine Dryade sein“ taugt soviel wie mein obiger Neandertaler im Nadelstreifenanzug nämlich nix. Ist vielleicht für einen Anfänger nicht so offensichtlich kann aber wenn mich meine Erfahrungen mit ein paar hundert LARPern, mit denen ich schon mehr als 15 Minuten gesprochen habe durchaus als weit verbreiteter (allgemeiner) Konsens angesehen werden. Wiederum ist es besser ein klares „taugt nix“ zu schreiben als ein „ist nicht so gut“, dass ein Anfänger auch als „na ja scheint nicht wirklich schlecht zu sein und bei mir als Anfänger geht das durch und später werde ich besser“ interpretieren könnte. Das sind dann genau die Leute, die sich auf Con dann entweder ein „man rück mir vom Pelz, wir spielen eindeutig verschiedene Spiele“ von den direkteren Mitspielern anhören dürfen oder über die hinter ihrem Rücken abgelästert wird. Alternativ landen sie dann auf Mutantenstadl-Cons und IT-Tavernen. Da passen sie so auch gut hin, wenn Arlandis_Aurealis das will ist sie hier aber in einem sehr unpassenden Forum.

>

Zitat von

Das mit dem "praktisch" und "gut zum Kämpfen" schlag dir
> bitte aus dem Kopf - wenn du das willst, baue dir einen anderen
> Charakter.

Tja wie soll ich es sagen. Genau das ist der springende Punkt bei vielen Exotenkonzepten. Es wird irgendwas genommen, dass man nur minimal kennt und damit soll man dann genau das spielen können was man will. Richtig typisch hier das ich nehme etwas recht gut definiertes (Dryade) und lege aber Wert darauf etwas bestimmtes zu tun (kämpfen). Die Schnittmenge Dryade und Kampf ist aber sehr, sehr klein und dann auch noch spezifisch. Ergo geht nicht; und wenn du es doch machst nimmt dich keiner ernst. Also entweder einen Charakterhintergund, der kämpfen zulässt, oder nicht kämpfen also immer ein anderer Charakter. Wiederum gut dass es so deutlich geschrieben ist, weil ein „naja, Dryaden kämpfen eigentlich nicht so besonders viel“ als „ja aber ausnahmsweise schon und ich bin dann halt eine Ausnahme“ interpretiert werden kann und schon tappt der Anfänger in die nächste Falle des spielstörenden, ich werde nicht ernst genommen, Exoten Charakterkonzepts. Gleiches gilt auch für die Flöte, wo ich bei der Idee die aus dem Holz ihres Baumes zu machen fast vom Stuhl gefallen wäre.

>

Zitat von

Inwiefern warst DU denn hilfreich in diesem
> Thread?

>
> Scheinbar fühlst du dich angegriffen wenn du so direkt um dich
> trittst, nicht wirklich nett. Aber ein Angriff war nicht meine
> Absicht (hui, und plötzlich geht es hier um mich?), ich wollte
> dich nur auf etwas aufmerksam machen, wenn mir das minder gut
> gelungen ist, möchte ich bitten das zu entschuldigen.
>

Ein „Hui, mal wieder ein Paradebeispiel an herzerwärmender Freundlichkeit *kt*“ ist aber auch echt nicht besonders hilfreich und könnte durchaus als Angriff aufgefasst werden. Wenn ich mir die Mühe gemacht hätte da eine Seite zu lesen, selbst eine Seite Anmerkungen zu schreiben und eine Hand voll links herauszusuchen, dann würde ich auf so einen *kT* Eintrag vermutlich etwas pampiger reagieren als es Nount getan hat. Wirklich freundlich ist das nämlich auch nicht, auch wenn es in der Wortwahl noch höflich ist. Damit bin ich wieder bei meiner Bemerkung zu political correctness und Höflichkeit in Relation zu Direktheit und den Gedanken des Schreibers weiter oben. Hier wäre eine Überschrift wie „das sehe ich anders“ mit einem Eintrag der eine Bemerkung zum Umgangston enthält und dann argumentativ auf Nount’s Eintrag eingeht das deutlich bessere Instrument gewesen. Das „Hui, mal wieder ein Paradebeispiel an herzerwärmender Freundlichkeit *kt*“ könnte man nämlich auch als verklausuliertes „Hey du Arsch, mach mal die arme Anfängerin nicht so runter, ich trau mich nur nicht das so zu schreiben und mir fällt aber zum Thema auch nichts besseres ein, außer dass ich dagegen bin“ auffassen. Nicht dass ich dir unterstellen würde das zu denken, aber eine klare Ansage wie „Findest du deinen Umgangston nicht etwas hart*kT*“ oder noch besser ein paar Zeilen mit eigenen Argumenten wären in so einem Fall hilfreich.



cu Reinhard