So, ich arbeite mal die einzelnen Punkte ab, muß aber von vornherein sagen, das dies kein "Offizielles" Resumee der Orga ist, sondern nur von mir.
Deshalb kann ich bspw. zum Verlauf der Schlacht relativ wenig sagen, weil ich mit dem "TAG-Team" der SC zur Höheren Eminenz unterwegs war. Naja, zur Sache....

Ich bin an sich mit dem Verlauf des Cons zufrieden, auch wenn einiges anders gelaufen ist, als wir es uns gedacht hatten. Aber kein Plan überlebt den ersten Kontakt. Die anwesenden Rheinländer haben sich gut eingefügt :-) und auch sonst kann ich erstmal sagen: Mit dem Spiel an sich, sowohl von SC wie auch NSC-Seite, sind wir sehr zufrieden.
Die NSC waren, wie wir das inzwischen gewohnt sind, hochmotiviert und unglaublich engagiert. Die Erhebungszeremonie der Waldfürsten-Jünger und die Indoktrinierung durch den Prediger.... Zucker. Die Videoaufnahme davon soll hervorragend sein. :-) Was man in-time von dem "Massaker" der SC an größtenteils wehrlosen Blumenkindern halten soll, ist eine andere Diskussion.
Die Visionen des Todes, die die Spieler dann hatten (keine wirklichen Geister, nur Visionen aus der Totenwelt) zeigten nichts von schauspielerischem Dilettantismus - vor allem den Déjà-Vu-Effekt, als dieselbe Todessequenz zweimal gespielt wurde, fand ich beklemmend.

Die Schlachten, soweit ich sie mitbekommen habe, waren sehr fair und sehr schön ausgespielt, auch wenn es immer mal ignorierte Keulentreffer oder den ein oder anderen Pfeil im Gesicht gab. Der Gesichtstreffer durch den Ballistenbolzen hat der betreffende ohne bleibende Schäden überstanden, er war aber auch m.E. durch eine falsche Handhabung der Ballista entstanden (ausrichten und feuern, wenn jemand den anvisierten Punkt erreicht, ist gefährlich, weil der betreffende in der Zeit halt weitergeht....). Sehr schön allerdings, wie auch unter bedrohlichsten Umständen trotzdem die Wunden allermeistens gut ausgespielt wurden - war es im Lazarett wirklich so schön? :-)

Auch in der Schlacht hat mir die Darstellund der Rollen durch die NSC hervorragend gefallen - es war zwar wellenweise Schlachtvieh, das angriff, aber wie Vernichter und Jäger zusammengearbeitet haben - wie die Jäger wie Schäferhunde den großen Brocken Spieler förmlich zugetrieben haben... ein großartiges Bild. :-)

Ein anderes Lob geht wohl an die NSC im Lazarett - ich habe sie selbst nicht erleben dürfen, aber die Resonanz ist ja eindeutig... und der Spruch der Lazarettchefin (Elana), die empört vor einem eingedrungenen Geschändeten steht und schreit "Was macht das Grünzeug in meinem Lazarett??", ist inzwischen legendär... :-) Ich freue mich drauf, das Lazarett mit den Leuten als SC weiter zu bespielen. Vielleicht kriegt man ja ein Joint Venture mit dem MASH hin? :-)

Bei der Ausstattung muß ich unserem Klamottenbauer einfach nur fetten Respekt zollen - die Dinger haben meine Erwartungen weit übertroffen (o.k., leider auch die Kosten, so das ich für unsere Sicherheitsspanne in der Kalkulation echt dankbar war...). Auch das Schminkteam hat mit der Höheren Eminenz m.E. ein echtes Monster geschaffen - zwar kein Bodypainting wie damals bei der Minderen Eminenz (zu kalt), aber trotzdem gruselig...
Schade war, das wir es nicht geschafft haben, einige von den Spielern gefangen zu nehmen - ursprünglich waren die langen Tentakel der Schwerstgeschändeten gedacht, um SC daran zu hängen... :-)

Die Feier war zwar von kleinen OT-Aussetzern getrübt (Getränkemarken plötzlich alle, so das wir Freibier geben mußten - aber auch hier faire Zurückhaltung aller Anwesenden!), war aber schön... und lang! Hier muß ich einen ersten Kritikpunkt an die Teilnehmer geben - die Location sah aus wie Sau. Es war praktisch nichts an Geschirr vom Abendessen auch nur zurückgebracht worden, geschweige denn Essensreste entsorgt... Teller in eine Wanne zu stellen, ist m.E. das mindeste. Wir haben um 6 Uhr morgens angefangen, aufzuräumen, und hatten den Raum bis acht dann soweit, das man wenigstens frühstücken konnte... nicht so schön.

Und damit wären wir schon bei den Sachen, die nicht so toll gelaufen sind:

1. Die Unterbringung.

Im Prinzip meine Schuld - mein flapsiger Ton in der Anmeldebestätigung hat sich in die Sachinformation über den Dachboden eingeschlichen. Er war leider tatsächlich nicht isoliert und "mäßige Isolierung" war daher ein Euphemismus - geht auf meine Kappe. Allerdings hat auch keiner mit den Temperaturen gerechnet - es war etwa 8 Grad kälter als erwartet. Das "Kühlaggregat" übrigens war die Lüftung für die darunter liegende Küchenkühlkammer - in ihr war es m.W. wärmer als draußen - wieso also kalte Luft da herausströmte, ist mir schleierhaft. Dieses Gerät war mir vorher auch nie aufgefallen...

2. Die Touris

Die sind (neben dem recht kleinen Wald) der große Nachteil des Geländes, weil sie sich nicht wirklich fernhalten lassen - deswegen wird es dort wohl keine Cons im Hochsommer geben, dann schwärmen Dir nämlich die kinderreichen Familien nur so auf dem Kopf herum. Deshalb haben wir die Leute tagsüber auch IT vom Haus fernzuhalten versucht... war also o.k., insgesamt, denke ich.

3. Dauer

Tja, das geht auf geteilte Köpfe. Es war im Prinzip ein Fehler der Heeresleitung, das Lazarett so weit vom ausleuchtbaren Waldrand weg aufzubauen, allerdings war es auch unser Fehler, bei Einbruch der Dämmerung nicht einfach kurz einen Stop auszurufen und das Schlachtfeld zu verlagern. Letzten Endes waren die Schlacht-SC meines Erachtens aber sowieso kurz vor knapp, als das Ritual fertig war (das übrigens m.E. schön und sorgfältig, aber für die eigentliche Planung zu kurz war).

In der Nacht wollten wir den SC die verdiente Siegesfeier gönnen. Hätte das Wetter das Maislabyrinth nicht ruiniert, hätte es die Nacht durch auch da noch was gegeben... kam letztes Mal gut an. Hat aber leider nicht geklappt. Dafür sollte dann am Sonntag morgen noch einiges passieren. Da die Feier aber so lang war und deshalb viele schlafen wollten und die meisten am nächsten Morgen von der kalten Nacht so geschafft waren, das sie lieber nach Hause wollten, haben wir das auch geknickt.

Die Nachtaction hatten wir dann auf den Auftritt der drei Untoten beschränkt, und ich muß gestehen - der hat meine Erwartungen weit übertroffen. Das SC und NSC gleichermaßen noch so lange IT geblieben sind und sich mit der "Ethik" ihres Vorgehens befaßt haben, hat mich für das grausame Vorgehen gegen die Jünger echt mehr als entschädigt. ;-)

Was den Plot anbelangt: Nun, tatsächlich, es gab wenig davon - hingehen, töten, feiern. Allerdings war dies auch nur ein Zwischenhöhepunkt in einer längeren Kampagne - die drei Untoten etwa waren jeweils schon einzeln aufgetaucht und vielen Spielern bekannt, der Erste Verkünder ebenfalls... ein Wiedersehen mit vielen alten Bekannten und durch die Befreiung der Asche des ersten Falgathen auch eine wichtige Weiche für die Zukunft. Die Plotline ist, für die Interessierten, auf danglar.de unter "The Story so far" nachzulesen... damit Minas Londria weiß, wofür es geblutet hat! :-)

4. Die Kosten

Die Frage kam auf, ob das ganze für ein Tageslarpi nicht etwas teuer war. Die Antwort ist: Jein. Zum einen war mehr als ein Tageslarpi geplant... das Sonntags-IT ist dann ja leider entfallen (s.o.) Zum anderen waren die Geschändetengewandungen allesamt neu und aus dem Nichts geschaffen... das sind Grundinvestitionen, die einfach Kosten. Der Hof an sich war nicht teuer, die Kosten waren normal... allerdings findet man selten Herbergseltern, die einem so freundlich in allem entgegenkommen. Die sind gut drauf, echt.
Insgesamt denke ich war der Con nicht wirklich billig, aber sein Geld wert - Gewinn haben wir nicht wirklich gemacht. Und vor allem war er noch erheblich günstiger als manche, die ich in diversen Kalendern sehe...

5. Die Organisation

Da muß ich mir einiges vornehmen... früher bestätigen, sorgfältiger formulieren, vielleicht alles einfach etwas genauer machen. Aber wir verteilen ohnehin gerade alles um.... vielleicht werde ich ja wegrationalisiert. :-) :-)


So, habe ich was vergessen? Bestimmt. Trage ich dann nach.

Mein Fazit also: Wir sind mit unserem ersten Schlachtencon soweit zufrieden, das er kein Desaster war. :-) Allerdings ist einiges z.T. sehr verbesserungswürdig... wir arbeiten daran, und aus Fehlern lernt man. Zudem bin ich schwer gespannt auf den fertigen Film.... wir werden, wenn er fertig ist, wohl wieder eine Premierenfeier machen. :-)

Mit bestem Dank nochmal an alle Beteiligten....
Terandir
aka Heinz Kreienbaum
LoP-Orga
"Keine Angst, die wollen bloß spielen!"

P.S.: Danke Chewie, für den Bericht. Er war genau, wie ich erwartet habe (weshalb ich auch Angst hatte): Fair, mit genügend Motivationshäppchen, aber sehr genau und auch schonungslos, was die Mängel anbelangt. Solche Berichte hätte ich gerne über alle Cons, dann kann man daran arbeiten.

Am Rande (vielleicht für Deine Anekdotensammlung, Chewie?) noch ein Dialog von einer unserer Kamerafrauen, den ich mal aus unserem Forum zitiere:

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Ich steh also in der Nähe des Bauerncafes auf dem Hof, als eine Gruppe um die 60jähriger auf Fahrrädern ankommt, um eine wohlverdiente Pause zu machen. Die Gesichter beim Anblick der (ich zitiere) Ritter und Hofdamen waren an sich schon sehenswert. Ein Ehepaar blieb neben mir stehen und wandte sich (strahle ich Vertrauenswürdigkeit aus? Wär mir neu) mit seinem Unverständnis an mich.

Sie: Oh. Die verkleiden sich hier als...äh...Ritter und Hofdamen, nicht wahr?

Ich: Genau.

Sie: Das ist ja interessant.

Er: Sind das alles Kriegsdienstverweigerer?

(?)

Ich: Genau. Irgendwo müssen die Aggressionen ja bleiben.

Beide: Wirklich? (Interessiert, aber nicht überrascht.)

Ich: Nein. Nicht wirklich.

Das war dann das Gesprächsende. Ich bin weitergegangen...ein paar Ritter, Hofdamen, Monster und Kriegsdienstverweigerer fotografieren.
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Nachricht bearbeitet (Thu 30.10.03 13:31)

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I see no reason why bakerman treason should ever be forgot."
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