Hiho,
anbei ein Artikel aus unserem IT-Schmierblatt "Fassinger Fanfare" (in besserer Formatierung auch bald unter www.ringgeister.gescher.net und www.minas-londria.de einsehbar)
Natürlich zu 100% subjektiv.
Viel Spaß beim lesen.

MfG
Drowschreck aka Gustaff Schwartenschneider



Haltet die Flanke!
Saustürmer siegreich in Danglar

Die Rotte Gold des II. Saustürmer-Regimentes erkämpft unter schweren Verlusten im fernen Reiche Danglar einen wichtigen Sieg wider den finsteren Waldfürsten und trägt das Licht der Allianz in die Herzen der danglar`schen Bäuerinnenschaft.
Unter der Führung des III. Wachkorporals Borckhardt Borstenflechter entsandte vor einem guten Mond die oberste Heerführung die Rotte Gold des II. Saustürmer-Regimentes, um dem verzweifelten Reiche Danglar im Kampfe wider die Finsternis beizustehen. Der Fassinger Fanfare ist es nun gelungen Gustaff Schwartenschneider, einem der heimgekehrten Helden, einige exklusive Worte zu entlocken:

„...schon am ersten Tage im Feindesland erfuhren wir, was der Waldfürst für furchtbare Schrecken parat hält. Der grausame Abschaum fertigt aus seinen gefangenen Gegnern abartige Mischwesen aus Pflanzen und Menschen an. Erst pflanzt er sogenannte Setzlinge magisch in die Brust derer, der er habhaft wird.

Schlingpflanzen wachsen aus der Schulter!

Dann wachsen zum Beispiel Baumstämme aus der Schulter, die die Unholde als schreckliche Keulen einsetzen, oder auch Schlingpflanzen, mit welchen sie die Opfer bis zur Ohnmacht würgen. Die Haut der Unglücklichen verwandelt der Schänder in harte Borke, so daß unsere Schwerter beinahe nutzlos waren. Doch das Schlimmste von allem war, daß er die Seele seiner Opfer raubt, quält und letztlich zermahlt. Er führt also ihren Geist so seinem Kollektiv zu.
Beim ersten Feindkontakt wurden wir direkt von der Danglar’schen Expedition getrennt und mußten uns daher auf eigene Faust bis zum Hort der Dryade vorkämpfen. Den Kornlieb und den Tannerich haben wir bis heute nicht wieder gesehen. Bei Tempus, hoffentlich starben sie im Kampfe und wurden nicht ins Kollektiv integriert!
Siegfried und ich trafen, der Heiligen Dreieinigkeit sei es gedankt, unsere Späher, den Dornhelm und den Gerstenlob, letztlich wieder auf dem Schlachtfeld am Hort der Minderen Eminenz. Die beiden bewachten das mächtige Artefakt der Danglar’schen Magierschaft, während wir uns wacker an der Seite der Burgunder und Danglarer wider die Schergen des Integrators ins Gemetzel warfen.

Vier Stunden bis zur Ewigkeit!

Unsere Aufgabe war denkbar einfach. Wir sollten die Leibgarde der pervertierten Dryade solange beschäftigen, also in Scharmützel verwickeln, bis ein Stoßtrupp unter der Führung des Oberst Grog die Dryade in ihrem Hort gestellt und vernichtet hat. Nur vier Stunden waren angesetzt für diesen Angriff, aber schon nach der ersten schwachen Welle der Feinde wußten wir, daß es die längsten vier Stunden unseres Lebens werden würden.
Den Ungeheuern aus Borke und Blut gelang es leichtfertig unsere bunt zusammengewürfelte Schlachtreihe zu zersprengen und das Feldlazarett anzugreifen. Der Burgund’sche Hauptmann lang längst verwundet in seinem Blute als am Walrand der Dernhelm und der Korporal auftauchten.

Der Korporal bricht den Widerstand!

Aus meinem linken Schenkel quoll warmer Lebenssaft und pochender Schmerz durchzuckte meinen Körper, aber ermutigt durch die unerwarteten, längst tot geglaubten Freunde focht ich weiter. Dem Korporal gelang es letztlich sogar den in eine schwarze Kutte gewandeten Verkünder, also den Anführer der Leibgarde, zu Boden zu hauen. Dadurch geschockt brach der Widerstand der Feinde und wir rangen sie allesamt nieder.
Die Danglar’schen Heilerinnen vollbrachten wahre Wunder und nach einer endlosen Stunde war die Hälfte unsere Freunde und Bundesgenossen wieder kampffähig. Trotzdem waren uns die Unholde bei der nächsten Welle mindestens zwei zu eins überlegen. So gab der Hauptmann der Burgunder dann auch nur den Befehl zum Schutze des Lazarettes und des Artefaktes aus. Der Korporal hatte uns noch eingeschworen, die rechte Flanke zu halten. Und sei es auf Kosten des eigenen Lebens! Siegfried und mich rafften die flinken, zahlenmäßig überlegenen Jäger des Waldfürsten mit ihren Scherenhänden nach einem harten Gefecht dahin.

Gefreiter Dernhelm Unterdorn hält die Flanke!

Doch bevor die blutige Ohnmacht meine Sinne betäubte, war noch keine Kreatur durch unsere Flanke gebrochen. Ich sah noch, wie ein furchtbarer Hieb die Bauchdecke des Korporals aufriß und schreiend fiel er da nieder. Der tapfere Dernhelm Unterdorn ergriff die Axt des Korporals und verteidigte den Körper des verwundeten Borck inbrünstig gegen mindestens zwei der baumarmigen Ungeheuer. Und bei Veiros, die Flanke war noch immer nicht gefallen.
Als die Wirkung des Betäubungstrankes der Heilerin nachließ, erwachte ich im Lazarett Siegfrieds Stöhnen und der fette, nun durch einen lange Narbe verzierte Wanst des Korporals erfüllten mich mit einer beruhigenden Freude. Doch noch war die vierte Stunde nicht angebrochen, und da begann der Feind bereits seine nächste Attacke. Nun war es sogar an den Danglar’schen Heilerinnen in den Reihen der Kämpfer zu streiten. Aber tollkühn verteidigten sie die Krankenstatt. Wir drei dagegen vermochten allein mit Stoßgebeten an Tempus unsere Freunde zu unterstützen.
Wider den Rat der Feldscher trat Borck dann doch ins Freie, als der Kampfeslärm verklungen war und auch mir waren die Düfte des Krieges mehr als über. Der Heiligen Dreieinigkeit sei es gedankt, stolperte Borck auf dem Schlachtfeld über den Gefreiten Dernhelm. Mehr tot als lebendig lag er da im blutrot gefärbten Gras, aber die Flanke hatte er treu und tapfer gehalten. Keiner Monstrosität war es gelungen das Artefakt zu beschädigen! Die Saustürmer hatten gesiegt!
Wenig später kehrte auch der Stoßtrupp unter der Führung Oberst Grogs mit froher Kunde zurück. Ohne erwähnenswerte Verluste sei die Dryade, eine Mindere Eminenz, besiegt worden. Dem Waldfürsten war damit eine beträchtliche Niederlage beigebracht worden!
Nun, der Abend klang dann klassisch londrianisch aus, denn in einem nahen, verlassenen Gehöft fanden sich einige Fässer feinsten Bieres. Der Korporal ergab sich fürchterlich dem Trunke, schließlich prangte der volle Mond am sternenklaren Firmament So dauerte es auch nicht lange, bis die Zwergin Cadhrina sowie ihre Burgund’sche Gefährtin Raziel von unseren Trupp ob einiger Nettigkeiten Genugtuung verlangten, uns also zu einer Schlägerei aufforderten. Getreu der ‚Prügelbulle‘ aus dem Jahre 216 s.R.

[Keyn londryscher Manne schlage eyn Weyb fortan mit nackter Hand ins Antlitz oder anderswohin, esz sey denn zur Maszregelung! – Anm. d. Red.]

haben wir uns ordentlich verdreschen lassen. Anschließend hat die Zwergin aber einige londrische Todesstöße erlebt, die die angebliche Trolltöterin so schnell nicht vergessen wird.
Zu Unruhe und Besorgnis führte noch das Auftauchen einiger Untoter, die jedoch, so Oberst Grog, ein gebilligter Nebeneffekt des Kampfes wider die Dryade und keinerlei Nekromantie entsprungen seien...“