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[Bericht] Dargen - Frontfeier
geschrieben von: Hana
Datum: 2008-08-25 09:59

Conbericht Dargen - Frontfeier
22.-24. August 2008
Jugendzeltplatz Dreistegen bei Monschau
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Die Orga/SL:
Ein wenig chaotisch. Eine Teilnahmebestätigung wurde nicht verschickt; da Eingang der Anmeldung oder des Teilnahmebeitrags auch nicht gesondert bestätigt wurden, wäre eine Bestätigung „Alles klar, du bist dabei“ schön gewesen. Da der Platz keine eigene Adresse hatte, mit dem man Navigationssystem oder Routenplaner hätte füttern können, wäre eine Wegbeschreibung auch nett gewesen – gut, Google hat schließlich geholfen.
Einen festen Check-In-Punkt gab es m.W. nicht, habe ich aber auch nicht vermisst. Eine Ansprache vorm Start sollte es geben, ich weiß nicht, ob ich die verpasst habe oder ob die auch ausgefallen ist? Jedenfalls wusste ich bis zum Ende des Cons nicht, wer alles SL war, das war ein wenig merkwürdig.

Verpflegung:
Man konnte wählen zwischen Selbstverpflegung und „Dargenischer Feldverpflegung“ für 15€ Aufpreis. Ich hatte mich für letzteres entschieden und war etwas enttäuscht – bei der Formulierung „umfangreiches Dargenisches Brunch“ hätte ich mehr erwartet als Brötchen mit Marmelade oder Aufschnitt (es gab noch Eier, aber erst, als keiner mehr Kaffee wollte, weil es wohl nur eine Kochstelle gab). Ob und was es zur „Vierten Stunde“ am Samstag gab, kann ich nicht sagen, das habe ich schlicht verpasst – aber unter der Formulierung „wer mag, für den steht auch Sonntag vor der Abreise noch eine Kleinigkeit zu essen bereit“ hätte ich auch etwas anderes erwartet als „wir können noch mal Reste von gestern aufwärmen“.
Der Eintopf, den es abends gab, war sehr lecker, nur leider manche der Kartoffeln nicht ganz durch.
Es wäre schön gewesen, wenn man irgendwie kenntlich gemacht hätte, wann es etwas zu essen gibt – sei es durch abgesprochene Uhrzeiten oder schlicht ein Schild, was man vors Tavernenzelt hätte hängen können.

Location:
Der Zeltplatz wird von einem rauschenden Flüsschen halb umgrenzt, ringsum führen einige Wanderwege durchs Gelände. Letzteres ist zu großen Teilen recht steil, Kämpfe sind daher fast nur auf den Wegen und dem Zeltplatz möglich. Letzterer ist allerdings recht uneben und aufgrund von Wurzeln, großen Steinen und ähnlichen „Stolperfallen“ sind Kämpfe in der Nacht mMn etwas heikel.
Abgesehen vom Sanitärhaus (allerdings ohne Duschen) und der Hütte des Platzwarts gibt es keine festen Bauten oder Unterstände auf dem Zeltplatz, nur ein Stück weiter den Fluss entlang ein kleiner Unterstand am Wanderweg.
Optisch hat die Location aber definitiv einiges zu bieten; das Flüsschen mit mehreren Brücken und kleiner Flussinsel, der von Felsen durchzogene Wald am Hang – diverse interessante Kulissen; auf diesem Con wurde leider nur wenig davon genutzt.

Plot und Ablauf:
Nach einer kurzen Anreise wurden wir am Freitagabend von Dargenischen Soldaten begrüßt; wir waren auf eine Feier nahe der Front eingeladen, und die Rückeroberung eines Teils der dargenischen Heimat von den feindlichen Albionern zu feiern. Das Fest sollte allerdings erst am nächsten Abend stattfinden. Ansonsten passierte nichts … wir vertrieben uns die Zeit mit Ambientespiel.
Mitten in der Nacht griffen dann ziemlich unterwartet Untote an, mit Nebel, Musikuntermalung (muss nett gemacht gewesen sein, ich hab allerdings geschlafen), dabei konnte ein Prätorianer (?), eine Art Leibwache des vor mehr als zwei Jahren entführten dargenischen Lords gerettet werden.
Am nächsten Vormittag wurde auf einer Flussinsel die Standarte der legendären „ersten Kompanie“ gefunden, die vor fünfzig Jahren den Rückzug der vertriebenen Dargener gesichert hatte und dabei aufgerieben worden war. Bei der Standarte hielten sich die Geister der Kompanie auf, die wollten, dass die Standarte in die Heimat gebracht werde.
Meine Gruppe machte derweil eine Wanderung durch den Wald, wir hatten ja ansonsten nichts zu tun, als auf das abendliche Fest zu warten.
Man kümmerte sich also um den verwundete Prätorianer und wartete … zwischenzeitlich brachen wir noch einmal auf, um nach dem entführten Lord zu suchen, dabei gab es einen kurzen Angriff von umherstreifenden Albionern … ansonsten gab es keine Spuren des Lords, es wurden aber „Leichen“ am Flussufer gefunden (leider reines Telling – kein geschminkter NSC, keine Puppen, nichts). Und die anwesenden Elfen versuchten, mit dem Wald zu reden, um an Informationen zu kommen (mehrfach, ausdauernd und erfolglos – jeder der einzelnen Punkte zum Leidwesen des restlichen Trupps …). Als man bei der Flussinsel ankam, beschloss man, umzukehren (der Sinn, einen bereits bekannten Weg noch mal abzusuchen, hat sich mir zwar nicht erschlossen, aber sei es drum).
Den Rest des Tages passierte … nichts.
Abends marschierte ein Untoter auf und verkündete, sein Herr halte den Lord gefangen und wolle ihn in einer Stunde gegen den Kristall austauschen.
Dieser Kristall war wohl ein nekromantisches Artefakt, was einer der Anwesenden irgendwann tagsüber gefunden hatte – man war sich einig, dass man den Teufel tun würde, einem Nekromanten dieses Stück auszuhändigen und bereitete sich stattdessen auf eine Schlacht vor.
Schließlich kam ein Trupp albionischer Soldaten und griff an, ebenso vier untote Todesritter, ein Nekromant samt verhüllter Person im Schlepptau und ein Stab mit nekromantischem Eigenleben, der gleich zu Beginn einen dargenischen Soldaten aus unseren Reihen herauszog und ihm seinen Willen aufzwang, um einen Träger zu erhalten (schöne Aktion – Entsetzen auf Spielerseite, und so wurde das Eigenleben des Stabs dargestellt, ohne dass er nur von einer OT-SL durch die Gegend getragen wurde). Nachdem man sich beharrlich weigerte, den Kristall rauszurücken, gab der Nekromant die Geiselnahme auf, enthüllte den Lord, der untot auf die Reihe zuwankte – und sogleich niedergestreckt wurde. Im weiteren Kampf wurden die Albioner und der Nekromant getötet, der Stab in einem Schutzkreis gefangen, wo er explodierte, und auch die Todesritter schließlich besiegt, der Lord erhielt eine sehr schön gemachte Feuerbestattung.

Ausstattung und Ambiente:
An Dekoration vor Ort wäre mir nichts groß aufgefallen, es gab ein Küchen- und ein Tavernenzelt; ein Dargenisches Banner stand noch auf dem Platz.
Die NSCs waren mit Wappenröcken und für die Untoten-Auftritte mit Schminke ausgestattet – eine interessante Idee: Hautfarbene Nylonstrümpfe (?) als Maske bzw. Schminkgrundlage für Untote; mit einzelnen herausgezogenen Haarsträhnen und aufgeschminkten Wunden hatte das einen interessanten verfremdenden Effekt.
Nachdem so eifrig Untote geschminkt wurden, habe ich allerdings nicht verstanden, warum „Leichen am Flussufer“ überhaupt nicht dargestellt wurden, sondern rein per Telling erklärt wurde „da seht ihr Leichen“. Die Toten waren m.W. für den Plot nicht relevant – warum um alles in der Welt wurden da nicht kurz NSCs hingelegt, oder Puppen, oder alternativ ganz darauf verzichtet, da Tote liegen zu haben?
Die Standarte, die gefunden wurde, war ein abgesägtes Stück einer Polsterwaffe – dass die Bruchstelle allerdings nichtmal mit einem Stück Tape verdeckt wurde, sondern man unten den offenliegenden Schaumstoff und Kernstab sah, erschien mir allerdings ein wenig lieblos. Der nekromantische Stab war wohl ein hübsches Ding, sooo nah war ich aber nie dran ;)

Fazit:
Die Ansätze waren alle gut. Schönes Gelände, vielversprechendes Setting, motivierte Teilnehmer – leider wurden die Chancen nicht genutzt.
Der Con war als Abenteuercon ausgeschrieben, aber leider recht ereignisarm. Ein Untotenangriff Freitag Nacht, eine zu findende Standarte mit Geistern, ein gefundener Kristall, ein Angriff von Albionern auf einem kurzen Ausflug in den Wald, Endschlacht. Wohlgemerkt, anwesend waren (laut Larpkalender) um die 100 Personen. Die meiste Zeit hing man ziellos im Lager herum – und man kann mir wirklich keine Passivität vorwerfen. Ich bin oft genug durchs Lager getigert und habe Gruppen, die mir aktiv schienen und eng am Plot beteiligt waren, nach dem neuesten Stand, Ereignissen und ähnlichem gefragt, wir haben den halben Wald durchwandert, ich war wirklich motiviert und bemüht! Gebracht hat das allerdings nichts. Was war los, liebe Orga? Eine Gruppe marschiert los in den Wald, ein kurzer Angriff, danach verschwinden die NSCs, der restliche Marsch verläuft absolut ereignislos. Warum gab es keinen zweiten Angriff, oder sonst irgendeine Begegnung – selbst eine Handvoll Bauern, eigene Soldaten auf Patrouille mit Neuigkeiten, ein seltsamer Eremit, IRGENDWAS hätte man sich doch aus dem Hut zaubern können, um den Ausflug, der sowieso ins Leere lief, etwas interessanter zu gestalten.
Ich habe mich wirklich gefragt: Was machen die NSCs eigentlich die ganze Zeit? Langweilen die sich nicht auch?
Intime lag der Lagerplatz fast direkt an der Frontlinie – warum haben nicht ab und zu ein paar Albioner ein paar Pfeile aus dem Gebüsch verschossen oder haben Guerilla-Angriffe gestartet? Warum war nicht mal ein NSC im Wald unterwegs?
Die Endschlacht war seit Langem die erste, an der ich wirklich Spaß hatte (auch, wenn es ruhig ein paar mehr albionische Soldaten – oder vom Nekromanten wieder erhobene albionische Soldaten – hätte geben können) … nur eine Handvoll Angriffe oder sonstige Ereignisse, die am Samstag etwas an Spielansätzen geboten hätten, und ich wäre rundum zufrieden gewesen (von der Verpflegungssituation mal abgesehen). Wie gesagt: Schade drum.

mfg
Annkathrin Jannek, auf dem Con als Piroschka van Baradh, danglarischer Knappe, die im schwarz-grauen Wappenrock mit den gelben Pfoten als Wappen und der gelb-grünen Beutelmütze



Thema geschrieben von Datum/Zeit
[Bericht] Dargen - Frontfeier Hana 2008-08-25 09:59
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