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Ist schön effektiv effektiv schön?
Datum: 2007-03-16 21:52
Hallo Lares,
also nach meinem Verständnis gibt es mindestens zwei unterschiedliche Sichtweisen im Larp, welche sowohl beim Kampf als auch amüsanterweise bei der Ausstattung immer wiederkehren.
- Schönheit
diese ist schwer meßbar. Es gibt sogar Leute die Schönheit in Effizienz sehen.
- Effizienz
diese ist relativ einfach meßbar
(Neutralierungsanzahl in Abhängigkeit von eingesetzter Zeit und Energie)
Da Schönheit sehr im Auge des Betrachters liegt, gehe ich auf diese Sichtweise nicht weiter ein.
In Bezug auf Effizienz im Kampf (als ein von mir gewähltes Maß von Güte) habe ich gelernt, daß ein guter Kämpfer (grob) folgende Aspekte benötigt:
1 ) Kraft und/oder Ausdauer
2 ) Geschwindigkeit
3 ) Technik
4 ) Timing
5 ) Distanzgefühl
add 1 )
das bekommt man durch Krafttrainung (Muskelaufbau) und oder Fitness-Training (Ausdauer)
=> z.B. durch Sport-Studio
add 2 )
das erhält man durch Übung und im Besonderen durch Automatisieren von Bewegungsabläufen
=> Technik-Drill
add 3 )
das ist abhängig von der gewählten Kampfkunst/-Art/-Sportart
add 4 )
das erhält man durch Übung.
=> regelmäßiges Sparring
add 5 )
das erhält man durch Übung.
=> regelmäßiges Sparring
Dadurch ergibt sich für mich, daß der Technik-Bereich zwar augenscheinlich wichtig ist, aber bei der Effizienz eigentlich grob nur 20% des Gesamtpaketes ausmacht. Die Technik spielt durch den Drill-Aspekt zwar stark in die Geschwindigkeit und etwas in das Timing und das Distanzgefühl mit ein, was ihre Bedeutung noch einmal anhebt, aber insgesamt ist die Technik für mich gefühlt eher im Bereich von 30%-40%.
Das deckt sich auch mit meiner Beobachtung, daß Fuchtler und Nicht-Kampfsportler, bzw. "dran-drauf-drüber"-Vielprügler im Larp-Kampf oft besser abschneiden, als Techniker bzw. Kampfsportler/-Künstler.
Es kommt halt in Summe darauf an, was man wie und wie oft trainiert.
Was aber in meinen Augen auch wahr ist, ist, daß wenn man seine Defizite kennt und sie nach und nach ausräumt, man am Ende doch besser da steht als jemand, der sich nur auf einen Teilbereich konzentriert und daher am Anfang aufgrund seines Vorteils in diesem Teilbereich erfolgreicher ist.
Mit anderen Worten:
Wenn jemand auch historisches Fechten betreibt so ist das gut für ihn.
Wenn jemand nur historisches Fechten betreibt, ist es eine Sackgasse, deren Ende er aber ggf. niemals erreichen wird, weil er schon vorher aufhört sich zu verbessern.
Es ist halt immer eine Frage, wo man in seiner Entwicklung einsteigt und wo man stehenbleibt. Und natürlich wo die anderen stehen.
;)
In diesem Sinne,
CU
Cee
Moralisch ist es verwerflich ...
Juristisch ist es zweifelhaft ...
Persönlich mag ich es.