Klar könnte man noch etliches mehr ausprobieren, würde ich mir auch sehr wünschen. Aber immerhin wurde mal mit etwas was man allen ernstes als Armbrust bezeichnen kann auf etwas geschossen was man guten Gewissens als Rüstung bezeichnen kann. Das Ergebnis ist zumindest ein anderes als bei den üblichen Tests im Fernsehen. Wo einfaches Baustahlblech mit Flitzebögen perforiert wird.

Einmal zu sehen wie sich so eine Bolzenspitze zerlegt war für mich echt spannend. Übrigens bräuchte man laut Alan Williams eine Geschoßenergie von ungefähr 450 Joule um eine 3mm dicke Rüstung mit der getesteten Härte von ca. 50 HRC zu durchschlagen. Demnach hatten die also noch ein wenig Spiel. Da ist meine Brust mit 2mm und 262,5 Joule fast schon mickrig.

Wobei eben auch zu sehen ist das die beschossene Rüstung sicher repräsentativ ist für die hochwertigeren Rüstungen des späten 15. Jahrhunderts. Was billigere Sachen angeht, oder aber das Arm- und Beinzeug des 14. Jahrhunderts, das dünner und ungehärtet waren, steht auf einem ganz anderen Blatt. Mein Leben würd ich nicht wetten.
Zudem gibt es auch Rüstungen von hervorragenden Plattnern die völlig korrekt gehärtet waren, aber aufgrund mangelnden Kohlenstoffgehaltes einfach nicht zu härten waren. In so einem Fall könnte ein Bolzen eine wirklich unangenehme Überraschung werden.

Für mich persönlich ist das Thema Pfeile abgehandelt, bei den Bolzen sind noch Fragen offen.

Nachdem Versuch haben die beiden das Testblech auch noch mit 9mm Vollmantelmunition beschossen. Abgesehen davon das die Kugeln sich platt gedrückt haben ist weiter nix passiert. Keine Verformung, ich hab das Blech in der Hand gehabt.

Schöne Grüße

Andrej



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