Hallo!

Nachdem viele Ihren Senf dazu gegeben haben melde ich mich auch mal zu Wort. Ich bin ebenfalls Anfänger und möchte dir folgenden Rat geben. Spiel einen Chara der Platz hat sich zu entwickeln! Sobald du du dich auf eine Rolle fest gelegt hast ist es wichtig diese Rolle gut zu füllen und fühlen.

Ich darf kurz meinen Chara beschreiben den ich Silvester zu 4,5 mal bespiele:

Mein Chara heißt Candamir. Candamir Sonnenstein. Er lebte die letzten 32 Sommer mit seinen 2 älteren Brüdern auf einem Gestüt in der Ebene der Drache im Westen Anreas. Durch die Grenznähe und den Umstand das die Ebene nunmal ziemlich leer ist kommen häufig Reisegruppen und bitten um Unterkunft. Darunter auch Magier. Im letzten Frühling verstarb der Vater der drei Brüder und hinterließ jedem einen Teil des Landes. Candamir als jüngster bekam den kleinsten Teil. Damit war klar das er niemals ein reicher Gutsherr werden würde. Dadurch wurde das Verhältnis zu seinem Eheweib merklich kühler. Dann im Sommer ging der Stall des Gutes in Flammen auf und eines der Pferde wurde durch einen Balken schwer verletzt. Candamir hatte viel Zeit mit den Reisenden Magiern verbracht und in seiner Not murmelte er immer wieder die Worte eines Heilzaubers den er Gehört hatte. Plötzlich war ihm als ob etwas alle Kraft aus ihm ziehen würde und er wurde Ohnmächtig. Als er zwei Tage später wieder zu Bewusstsein kam war das Pferd durch seinen Zauber geheilt und Wohlauf. Magie ist in Anrea zwar weit verbreitet jedoch eher den Leuten von Stand vorbehalten so das die Leute auf dem Hof begannen über Ihn zureden. Schließlich wurde es seiner Ehefrau zu viel und sie machte sich auf und davon. Von den Leuten gemieden, alleine gelassen von seiner Frau und verwirrt über die Gabe die sich ihm Offenbart hatte machte Candamir sich auf in die Welt um zu lernen wer er nun ist und was sein Platz in der Welt ist.

So das ist meine Chara Geschichte:
Für mich war wichtig das ich einen glaubhaften Chara spielen kann. Ich habe meinem Chara durch die Geschichte die Möglichkeit gegeben in alles hinein zu schauen und an allen Strängen zuziehen bis mir eine Richtung gefällt. Am Anfang dachte ich z.B. das Candamir niemals wirklich Zaubern wird sondern eher als Krieger endet. Also bin ich auf mein erstes Con mit einem Schwert gefahren. Sehr interessant, allerdings habe ich gemerkt das es nicht mein Ding ist in der ersten Reihe zu kämpfen.
Auf meinem zweiten Con konnte Candamir schon mehr Zaubern und war mit Schwert ,Schild und Bogen bewaffnet. Da fiel mir auf das der Bogen meine Waffe ist und ich viel Spaß hatte.
Auf meinem dritten Con war Candamir fähig einige Leute magisch zu heilen und hatte auch einige sehr nette Diskusionen mit einigen Magiern ( ist nun ein Geist ein natürliches, ein magisches oder ein klerikales Wesen?!?).
Auf meinem letzten Con ist Candamir dann klar geworden das durch seine liebe zu Tieren und sein Widerwillen zu kämpfen er niemals ein Ritter oder ähnliches werden wird, er versucht nun einen Meister zu finden der ihm ausbildet und ihn zu einem Waldläufer formt. Zu dieser Erkenntnis hat mir auf meinem letzten Con eine mehrstündige IT Unterhaltung mit einer anderen Waldläuferin verholfen.

Ich habe versucht mir eine Glaubhafte Hintergrundgeschichte zugeben, die ich aber auch darstellen kann. Candamir kennt sich mit Pferden aus (ich bin Pferdewirt),er kennt sich nicht wirklich in seinem Land aus (ich auch nicht wirklich, da ich Anfänger bin und noch nicht viel erlebt habe). Er wusste nicht was er gut kann und was nicht( Ich bin weder ein Krieger noch kann ich Zaubern noch schieße ich jeden Tag mit Pfeil und Bogen). Ich habe allerdings mir die Möglichkeit gelassen herauszufinden was mir liegt. Vielleicht wird meine nächste Charaktere eine andere sein aber Candamir bietet mir die Gelegenheit erstmal zu merken was ich will. Davon abgesehen habe ich nicht das Geld für teure Gewandungen und davon am besten noch drei, vier.
Ich rate dir also dich nicht allzu sehr an ein Charamuster zubinden. Ich habe gemerkt das es viel Spaß macht zu sehen wie seine Charaktere sich verändert und wächst. das kann sie aber nur wenn du ihr genügend Freiraum lässt. Das mag auch als Ritter,Barbar o.Ä. gehen allerdings bist du da schon an gewisse Regeln gebunden z.B. ein Ritter hat ein gewisses überhebliches Wesen. Das muß er auch haben den ein Ritter ist eigentlich ja ein adeliger und sieht Erfahrungsgemäß etwas auf den Pöbel herab. Usw. Wenn du den Barbar glaubhaft darstellen kannst (denkt darübernach wie ein Barbar nun mal ist,warum er als"barbarisch" bezeichnet wird) und das nicht nur im Kampf sondern auch in der Taverne und beim laufen durch den Dungeon,also 24 Stunden Intime, dann spiele ihn und lass dir nichts anderes einreden. Ansonsten versuch erstmal herauszufinden was du magst und baue dir diese Charaktere dann ordentlich auf.

Noch ein Letztes:
Ich habe bei meinem ersten Con gedacht das die Hintergrundgeschichte eigentlich egal ist,man wird sowieso nie gefragt. Von wegen! Ich habe kein Con erlebt bei dem ich nicht gefragt wurde woher ich (IT und OT) herkomme wie ich heiße etc. Das macht,denke ich , auch das Spiel realistischer als zu sagen ich komme weit aus dem Osten und ich bin irgendwie, warum auch immer , hierher gekommen.
Ich habe lebhafte Gespräche mit anderen Larpern gehabt, darüber woher sie stammen, was sie machen was sie wollen in ihrem leben, und auch wenn man aus dem selben Land stammt ergaben sich immer schöne Dialoge.

Denkt bitte daran, Larp sollte mehr als Endschlacht, Plot und saufen sein.

Mfg

Candamir

PS: Wer Fehler findet darf sie behalten (bin ich nicht nett ;-))