Hi,

ich formuliere die Geschichte mal etwas um:

Dein Herr, ein kleiner Rittersmann hat irgendwann zwei Missernten in Folge, bei einem Gewitter verrecken drei Kühe - also wird er "Raubritter", nimmt also seine Leute mit und plündert fortan Kaufleute aus und zwar diejenigen die sich nicht mehr an die Tradition halten, für Geleit an den gierigen Grafen was abzudrücken, der deshalb seit einiger Zeit bei seinen Lehensleuten nach Geld sucht wie der Teufel hinter der armen Seele her ist (auch ein Grund für die finanziell angespannte Situation des Rittersmanns). Du also als sein Waffenknecht immer mit durch dick und dünn.

Dann hört der Herr Ritter allerdings von einem neuen Berufszweig: "Söldner" - da kann man als Ex-Raubritter weiterhin auf seine Kosten kommen, nennt sich selbst "Hauptmann" oder "Condottiere", lernt die Welt kennen und darf jedem, der einen weiterhin "Räuber" schimpft, den Hosenboden versohlen.



Was soll die Geschichte?
Antwort: Dir nur ein paar historische Brocken dazuwerfen - und wir stellen fest: historisch machbar ist die Rolle sicherlich.


Was davon ist allerdings im LARP umsetzbar?


Sowohl Söldnerhaufen als auch Räuberbanden brauchen ein gesellschaftliches Umfeld, das sie "benötigt". Ein LARP-Land mit funktionierender, gar idealisierter Feudalordnung braucht keine Unruhestifter. Solange es noch "edle Ritter" gibt, deren Landwirtschaft genug abwirft, dass sie ein halbes Jahr Kreuzzug gegen das Böse spielen können, wird ein Söldnerhaufen nur zweite Wahl sein. Setzt der Haufen sich jetzt auch noch aus disziplinlosen Räubern zusammen, dann kommen die auch klar hinter den Gruppen mit nach aussen zur Schau getragenen Disziplin.

Ob Du vielleicht ein ganz netter Schurke wärst - werden wir kaum herausfinden. Denn wenn Du erst mal in die Klischee-Schublade "Söldner-Gesocks" reingeraten bist, kommst Du da ganz schwer raus. Ausserdem wird deine Lebensgeschichte kaum jemanden interessieren - viel wichtiger ist das, was Du hier und jetzt tust und wie Du da rüberkommst.

Eine Söldnergruppe hat gegenüber der "Abenteurergruppe" den Nachteil, dass jeder davon ausgehen wird, dass ihr nur für Bezahlung tätig werdet. Als wirkliche Gruppe werdet ihr (je nach Congröße) sowiso nur wahrgenommen, wenn ihr einheitlich auftretet und nicht jeder sein eigenes Ding macht (einheitliche Kleidung hilft ungemein beim wieder-erkannt-werden). Es fehlt im LARP einfach an Einheimischen, unter denen ein Fremder - ob Söldner, Ritter oder Kaufmann - erst mal Interesse wecken kann. Im LARP seid ihr unter lauter Fremden.



Bernd