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die realität
geschrieben von:
die Kartographin
Datum: 2007-04-24 13:07
hi,
bin eher stille mitleserin im forum habe mir aber gedacht dass ich da jetzt auch was dazuschreiben muss :)
ich spiele seit ca. 4 jahren eine kartographin was nicht immer leicht ist da sehr arbeits und material intensiv.
dass man von einer orga unterstützt wird und karten gestellt bekommt ist theorie. vom grössenverhältniss zwischen den einzelnen ländern will ich gar nicht erst reden. ich sag nur Mittellande, da hat die grösse auf der gesamtkarte nichts mit der landesgrösse zu tun und ab und zu ploppt einfach ein land wo anders hin(z.b. in die südlande).
meist versucht man intime selbst an karten heran zu kommen was schon deswegen problematisch ist da es intime kaum welche gibt und wenn dann handelt es sich um einen A4 ausdruck in schwarz-weiss wo einem dann erklärt wird dass der spieler es von irgendeinem kartographen bekommen hat.
das bringt mich zum nächsten problem. wer braucht schon nen kartographen wenn man sich das zeug eh aus dem internet ausdrucken kann (hab ich schon öfter als mir lieb war erlebt).
zum thema gelände vermessen kann ich nur sagen, dass es meist zeitlich nicht möglich ist auch noch das gelände zu vermessen auch mit schüler (ich habe eine schülerin), wenn man in den 2-3 tagen die das larp dauer IT etwas weiter bringen will ist man untertags solange das licht reicht damit beschäftigt karten zu zeichnen und zu kopieren immerhin will man ja auch intime etwas verkaufen und sich einen namen machen.
nur wo setzt man sich zum kartenzeichnen hin? ja sicher man kann seine sachen in der taverne auf einem tisch ausbreiten und hoffen dass man das papier nicht in etwas klebriges,ekliges vom vorabend legt.
zum thema vermessungsgeräte kann ich nur sagen dass ich durch meinen OT beruf mal mit geländevermessung zu tun hatte und dass die bedienung eines theodoliten auch bei einem moderneren gerät nicht so einfach ist. als vermessungsgeräte würde ich eher das angesprochene seil mit knoten und einen selbst gebastelten winkelmesser empfehlen. primitiv aber ambientig.
vergiss nicht dass du deine karten verstauen und auch mitschleppen musst...denn ein kartograph ohne karten ist nicht sehr glaubwürdig. das was ich auf ein con mitschleppe ist haufenweise papier, bemalt und unbemalt. nur papier ist nicht geduldig sondern eher sehr anfällig gegen wind und regen.
was an schreibutensilien anfällt um eine karte bunt und ansprechend zu gestalten ist auch nicht ganz ohne. abgesehen davon, dass es eine eigene kunst ist mit einer schreibfeder in tusche zu zeichnen(der vorteil: tusche ist wasserfest)
tja...und bis man einen feudalherren findet der bereit ist einem für die karten das zu zahlen was sie intime wert wären oder einen sogar in dienst nimmt können jahre vergehen, in denen man sich mit dem verkauf von kleinkarten und dem aufsetzen von verträgen (weil man eine schöne schrift hat) IT über wasser hält.
aber das wichtigste bei der darstellung eines kartographen ist, dass man sich auf den bespielten kontinenten auskennt oder zumindest die landesnamen kennt. und das ist echt nicht leicht.
mein tip wäre...geh langsam an das ganze heran...such IT über mehrere cons kontakt zu gelehrten und arbeite dich erst mal in das ganze ein. am besten du überlegst dir einen fiktiven lehrmeister der dich irgendwohin schickt um karten zu kopieren, denn wenn du IT erklären kannst dass du noch am lernen bist, ist es auch nicht so peinlich wenn du nach einem bekannten land gefragt wirst und du nicht mal weisst dass es dieses überhaupt gibt.
du brauchst dann auch nicht von anfang an so viel material und falls du bald die freude verlierst hast du wenigstens nicht so viel investiert.
ich wünsche dir auf jeden fall viel spass und erfolg
michaela