Dieses Forum dient der Diskussion von Charakterkonzepten inklusive Gewandungen / Kostümen und Charakteraccessoires.
Re: Minne
Datum: 2005-10-21 14:37
---Die Problematik der Minne die ich sehe ist unsere OT Vorgefährtigten Rollengedanken bei Mann und Frau. Minne bedeutet zwar verehrung der Frau, es spiegelt aber gleichzeitig ihre Schwäche und "hilflosigkeit" wieder.(Würde sie für sich selbst kämpfen "können oder dürfen" bräuchte sie keinen Ritter)---
Ist so nur zum Teil richtig. Ein anderer Aspekt am Frauendienst war, dass die Dame ideell überhöht als perfekter Mensch gesehen wurde, dem der Ritter unter Anleitung der Dame ähnlich zu werden suchte. Vom Schlagtot zum Kulturmensch - Um's mal ganz arg wissenschaftlich unzulässig vereinfacht darzustellen.
--- Damit Minne am Mann logisch wäre müssten wir schwache Männer als nicht peinlich empfinden sondern ebenso akzeptieren. Also Männer die sich zur Aufgabe gemacht haben nur schön auszusehen, zu singen , zu beten und irgendwann zu heiraten.(Sehr schönes Beispiel wenn auch nicht ganz passend, der Homosexuelle Freund von Alexander im gleichnamigen Film) ---
Wieso muss ich denn unbedingt einen Mann beminnen? Und was bedeutet "Minne" überhaupt? Für mich hat Minne nur ganz am Rande mit Gedichten und schmachtend unterm Balkon stehen zu tun. Für mich bedeutet Minnedienst, die Anerkennung der moralischen und kulturellen Gebildetheit (und idealerweise Überlegenheit) und (auch körperlichen)Vollkommenheit der Damen. Klar ist das Wunschdenken, aber das ist der Gag an der Minne: Etwas schöner reden als es ist. ;-) Wieso sollte ich mich also an etwas orientieren, das (natürlich nur in Hinblick auf die Minne-Idee ;-) ) per definitionem unvollkommen ist - also einem Herrn. Die Damen entscheiden (eigentlich in allen Reichen, die ich kenne) über Ritterlichkeit, also unterwerfe ich mich ihrem Urteil - wie jeder andere Ritter auch. Für mich heißt das einfach, dass ich die Damen genauso betüttle, wie die Herren das tun. Als kulturell höherstehende Wesen haben sie ja schließlich ein Recht darauf. Es geht ja nicht um das Verhältnis Mann-Frau (Geschlecht), sondern um Herr-Dame, bzw verbesserungsbedürftig-vollkommen. Zumindest ist das die Idee der hohen Minne: das Niederkämpfen der eigenen Wünsche und das Streben nach moralischer Perfektion. Die niedere Minne interessiert mich hier nicht. Sollte ich mal auf Einwohner eines Reiches stoßen, wo das Verhältnis umgekehrt ist, wird mein Charakter wahrscheinlich verwirrt sein und um ja nicht das Falsche zu tun einfach beide Geschlechter als "Dame" definieren ;o)
---Solange dieser Zustand aber noch nicht vorherscht, wird eine Ritterin die IT versucht Minne zu betreiben immer Ausnahme und oft erfolglos bleiben.---
Definiere Erfolg.
---Von Gleichberechtigung sind wir IT meilenweit entfernt, weil wir OT noch anders denken. Was nun wiederrum ein Aufruf dazu wäre ein Land zu gründen in dem es z.b. ein Matriachat gibt gleich den Drows!---
Bitte nicht, das würde nur das Problem verlagern und ist aus den von dir angeführten Gründen nicht wirklich umsetzbar. Würde spätestens beim Kontakt mut den "normalen" Reichen kippen, weil sich die Herren schwuppdiwupp emanzipieren würden ;o) .
---der gerne mal eine kompetente und glaubhafte Ritterin als Vorgesetzte hätte---
Da laufen einige rum. Mein Lieblingsvorzeigebesipiel, Ann-Kathrin von Köln hat aber leider das Zeitliche gesegnet.