Ich zitiere hier mal meinen Text aus dem LarpWiki, und gebe noch ein paar Bilder:
Historisch gab es mehrere Arten von Steppwämsern und Gambesons, je nachdem, von welchen Waffen zu der Zeit die größte Bedrohung ausging, und in welcher Kombination mit Rüstung das Wams getragen wurde:
-Im Hochmittelalter bevorzugte man für das Tragen unter dem langen Kettenpanzer lange, dicke Gambesons mit hohem Kragen, welche zum Schutz vor Wuchteinwirkung durch Schwerter und Äxte dick gepolstert waren (meist mit Wolle). Ärmere Kriegsknechte trugen dieses Kleidungsstück auch alleine, ohne Kettenhemd.
Beispiele:
http://www.historiavivens1300.at/realien/gambes1.htm
http://www.kompanibastard.nu/galleribilder/aketon.gif
-Im Spätmittelalter, mit Aufkommen der Plattenharnische, bevorzugte man eng sitzende, leichter wattierte Rüstwämser, die teilweise mit Kettenhemdflicken an Stellen wie Hals und Achseln verstärkt waren und an denen die Plattenteile festgenestelt wurden. Da eine gut sitzende Plattenrüstung schon recht guten Schutz vor Wuchteinwirkung bietet, dienten diese mehr der Bequemlichkeit beim Tragen und dem Schutz vor Scheuerstellen. Da damals die größte Gefahr von Stich- und Schusswaffen ausging, bot das Kettenhemd im Verhältnis weniger Schutz, dafür war dicke Wattierung nicht mehr so wichtig, deshalb wurden auch Kettenhemden wenn dann auch mit diesen dünneren Gambesons getragen.
Beispiele:
http://pweb.jps.net/~lynnmcm/armingdoubletfrontback.html (leider um etwa 50 Jahre zu modern)
Embleton/Howe "Söldnerleben im Mittelalter", Seite 34/35
Als weitere Entwicklung gab es zu dieser Zeit das Steppwams aus 12-25 Schichten Leinenstoff übereinander, ein überaus wirksamer Schutz vor allem gegen Schusswaffen, dafür aber mit geringem Polsterungswert. Dieses wurde aber über dem Kettenhemd oder alleine getragen, nicht darunter, und ist eine eigenständige Rüstung.
Beispiel:
http://www.angela.essenhigh.ukgateway.net/images/Photos/Padded%20Jack%20Rear.gif