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Re: nochwas zur Polsterung
geschrieben von:
Bernd Neumann
Datum: 2004-08-01 12:18
Hi,
es hat im LARP weitere wichtige Aspekte, warum man nicht ohne "Gambeson" antreten sollte:
1. Im Kettenhemd kühlt der Körper sehr schnell aus, solange es draussen nicht 30° hat, kann das sehr unangenehm werden, insbesondere bei windigem Wetter und Nieselregen.
2. Schweiss auf einem Kettenhemd ist DER Grund für Rost. Durch die Polsterung wird die Sosse aufgefangen und nach aussen verdunstet. Das ist sowohl angenehmer für den Träger, als auch materialschonender.
3. Mit Polsterung macht sogar der schmächtigste Kämpfer optisch wesentlich mehr her, als ohne.
4. Deine Schultern werden es Dir danken. Ich trage im LARP oft ein Kettenhemd über mehr als 24h ohne Unterbrechung - ohne Polsterung würden schon nach etwa 2-4h die ersten Schultermuskeln in Streik treten. Auch Plattenteile drüber sind mit Polsterung für mehrere Stunden kein bleibendes Problem. Ausserdem ist es ein erhebendes Gefühl, nach dem Con das Kettenhemd auszuziehen und "zu schweben", ohne dass man am Montag morgen Muskelkater hat (zumindest nicht in den Schultern).
Es ist übrigens ein deutlicher Unterschied zwischen "Gambeson" und "Gambeson." Das geht von einfach gefüttertem Zeugs bis zu 18 Lagen vernähtem Leinen, was einen brettharten Panzer von mehreren Kilo ergibt und nicht mehr zum "druntertragen" gedacht ist.
Für LARP-Zwecke habe ich z.B. eine halbe Sommer-Steppdecke mit 200*145cm (da gab es die zusammen-druckknöpf-Version bei Wal-Mart für 15Euro, also 4 "Gambesons") oben und unten mit einem einfachen Baumwoll-Stoff abgesteppt - fertig ist der seitlich zu schnürende Gambeson-Poncho, ein Stück davon ergibt den Armteil. Dabei muss man allerdings bei der Nähmaschine die Fadenspannung richtig einstellen und möglichst eine Ledernadel verwenden.
Bernd