Das, was Du beschreibst (Holzmodell) nennt man bei gewölbten Flächen "treiben" und geht mit *vieeel* Geduld, Karosseriehämmerchen und Fingerspitzengefühl. So, wie anno 1925 ein Rolls-Royce gebaut wurde und wie es bis vor einigen Jahren die Karosserieschlosser noch gelernt (aber meist nie mehr angewandt) haben.
Ansonsten kann man mit einem Holzmodell und einer Presse nur "biegen", d.h. in eine Richtung verformen. Spätestens bei Sicken etc. ist aber definitiv Schluß und zusätzliche, aufwändige Arbeitsschritte angesagt.

Gibt ohne Zweifel schöne und authentische Rüstungen und ich denke daß die oben erwähnten Profis (Eysenkleider & Co.) genau so arbeiten.
Nur ist das nach heutigen Maßstäben weder "billig[h]TM[/h]", noch industriell, sondern eben Kunstschlosser-Handwerk in seiner schönsten Form.

Wenn's billig werden soll (nach heutigen Maßstäben und bei heutigen Lohnkosten) muß mit einem Pressenhub (< 10 sek.) ein fertig geformtes Teil mit allen Verzierungen und Sicken herausfallen. Bei manchen Teilen (wenn man sich die recht teure Nachbearbeitung mit der 3D-Laseranlage sparen möchte, oder wenn die Kanten gebördelt sind) sogar als Schrittfolgewerkzeug in der Pressenstraße (Bohrungen stanzen - Drücken/Tiefziehen - Bescheiden - vorformen - Bördeln).
Und dafür braucht man eben gehärtete Stahlwerkzeuge mit Ober- und Untergesenk, eingesetzten Stanzstempeln und allen Schikanen.

Und einen Gabelstapler, um die schnell tonnenschweren Werkzeuge zur Presse zu bringen.



Nachricht bearbeitet (Wed 30.05.07 10:50)