Nishram schrieb:

> Wenn also besagter Polsterwaffensportler an so einem
> sportlichen Ereignis teilnehmen möchte, möchte er sich halt die
> Ausrüstung zulegen, quasi vergleichbar mit dem Tennisschläger
> oder der Kendo-Rüstung. Im industriellen Zeitalter vermute ich
> mal geht vielen Leuten die Idee ab, dass so ein bisschen Metall
> mit Schnallen lange Herstellungszeit bräuchte oder irgendwie
> groß teuer wäre....

Oder das ein "Sportgerät" das auf Maß gefertigt werden muß um was zu taugen mal so eben an der Ecke von einem grad zufällig vorbeikommenden Herrn erworben werden kann der grad eines über der Schulter trägt.

> (Exkurs: Ich frage mich gerade, wieso die industrielle
> Herstellung von Rüstungen heute tatsächlich nur so ...
> unzufriedene Ergebnisse hervorbringt - sind die Maschinen zu
> teuer? Ist eine Rüstung industriell nicht wirklich
> herstellbar?)

Das fragst du jetzt nicht wirklich, oder?

"Industrielle Fertigung" im Bereich Rüstungen erfordert Formenbau, je originalgetreuer die Ergebnisse sein sollen, desto aufwendiger gestaltet sich der.
Warum nun sollte ein Produzent sich die Mühe geben mit erheblichem Aufwand (für Vorlagenerstellung und den Bau detaillierter, bzw. auf unterschiedliche Größen angepasste Formen) eine Produktlinie auf die Beine zu stellen, wenn der Kunde (also die übliche Larpklientel) bereits mit dem Billigprodukt ohne diesen Aufwand zufrieden ist?
Ein Hersteller wird immer das Produkt anbieten das der Kunde nachfragt und in einer Welt in der das einzige Kriterium immer und überall "darf nix kosten, muß aber Rüstungspunkte geben!" ist, sind die Kriterien für das Angebot nicht die eh nicht vorhandenen Qualitätsansprüche der Kundschaft sondern allenfalls noch die Sorge vor dem "Wettbewerber" der irgendwo noch hässlicheren und billigeren Müll produziert. Deswegen sind auch vorgebliche "Qualitätssicherungsmaßnahmen" nur Augenwischerei und Marketing, denn eine wirkliche Verbesserung des Angebts kann gar nicht im Snne des Herstellers sein, da sie letztendlich nur zur Verringerung der Gewinnmarge dient.
Mir gefällt ja in dem Zusammenhang immer noch das absolute Armutszeugnis in den Aussagen dieses Herstellers am Besten der seiner recht verzweifelten (wegen der absolut unzureichenden Qualität der "nachgebesserten" Ware) Kundschaft erklärt das aus Versehen ein ganzer Container Ausschuß geliefert worden sei. Ich überlasse es jedem denkenden Menschen der sich ein ganz ganz kleines bisschen in der Struktur und den Abläufen eines protoindustriellen Fertigungsprozesses auskennt mal drüber nachzudenken was sowas bedeutet. Das ist in all den Jahren in denen mir jemand Stories vom Pferd erzählt hat was Fehlschläge in der Produktion angeht wirklich ein Highlight gewesen. Das erreicht die 6-Seitigen "Würfel"* aus Halbedelsteinen, die wir mal in Indien hatten fertigen lassen, mühelos.

Gruß
Fred

* in Anführungsstrichen, weil trotz mehrfacher "Qualitätssicherungsmaßnahmen" die Handwerker Wichtel in Indien an ihren Schleifmaschinen irgendwie das Konzept eines Würfels (6 Seiten bei denen die jeweils angrenzenden rechtwinklig zueinander stehen und von denen die 2 gegenüberliegenden parallel liegen, eigentlich so simpel das da keine Sau mehr drüber nachdenken muß, nimmt man als unbedarfter Mitteleuropäer an) und die Grundidee eines 6 seitigen Spielwürfels (Gegenüberliegende Seiten ergeben 7 Augenpunkte) so wirklich überhaupt nicht umsetzen konnten.



Wer hat´s erfunden?
der Fred! Eh klar!