Edit:
leider hängt dieses Posting an der falsche Stelle. Es war als direkte Antwort auf die Anfangsfrage von Michael Erle Höppner gedacht.

Sorry für die Verwirrung.

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Hallo Michael Erle Höppner,

obwohl mich die Frage von Dir wundert, da ich Dich eigentlich als einen Regular eingestuft hätte, und ich mich so mit frage, wieso Du noch nie an einem diesbezüglichen Thread vorbeigekommen bist, lege ich einmal dar, wie ich die Sache sehe.

Ich denke es gibt insgesamt 4 Punkte, die man Mytholon vorwirft:
1 ) Unfairnis
2 ) Gewinnsucht
3 ) Schlechte Qualität
4 ) Ausbeutung in Billiglohn-Ländern

add 1 )
Die Mytholon-Gruppe steht in dem Ruf zum einen durch ein ausgeprägtes Netzt von Töchterfirmen und/oder Partnerfirmen einen Schwerpunkt im Deutschen LARP-Händlerbereich zu bilden. Wenn ich mir die Präsenz der Händler auf der letzten Spielemesse in Essen (2006) ansehe, so scheint mir dieses wahr zu sein. Nach meinem Empfinden waren über 30% der (LARP-Waffen-)Händler mit dieser Gruppe offen oder verdeckt assoziiert.

Darüberhinaus scheint das Geschäftsgebahren auf einen direkten Verdrängungswettbewerb gegen die alteingesessenen Händler aufzubauen. Hauptsächlich über die Preisschiene. Das Beispiel, daß mir hierfür in den Sinn kommt, ist die Situation in Köln, wo eine Filiale direkt vor einem anderen Laden aufgemacht wurde, der gleich in zweierlei Hinsicht mit Mytholon konkurriert. Einmal in Richtung LARP-Bedarf und einmal als Organisator einer Groß-Con.

Das Ganze gibt der Mytholon-Gruppe den Eindruck eines Übersee-Gemischtwaren-Großkonzerns, der aufgrund seiner Größe die hiesigen Tante-Emma Läden verdrängt.

add 2 )
Gepaart mit dem Gefühl, daß das vordringliche Interesse die Gewinn-Maximierung auf dem LARP-Markt ist, ohne daß eine eigentliche Bindung zu dem Hobby besteht, führt zu einer weiteren Ablehnung. Diese Bindung an das Hobby selbst wird eher bei den alteingesessenen Läden vermutet.

add 3 )
Die Mytholon-Rüstungen standen in dem Ruf gefährlich für den Träger und die Waffen anderer zu sein, da sie schlecht verarbeitet waren (z.B. scharfe Kanten).
Zumal werden angeblich hauptsächlich Einheitsgrößen verkauft, welche damit natürlich nicht sehr paßgenau sein können. Das verwendete Material schwankt in der Qualität. Durch den niedrigen Preis werden jedoch viele der Produkte verkauft, was wiederum die Ausstattung auf einer Durchschnitts-Con uniformisiert. Eine solche Uniformität mag jedoch als störend empfunden werden.

add 4 )
Die Produktion läuft wohl im Ausland, wobei angenommen wird, daß die Produktionsbedingungen nicht den normalen Deutschen Arbeitsrichtlinien entsprechen. Dieses entspricht nicht jedermanns Ansicht zum Thema "Fair-Trade".

Insgesamt, denke ich, daß man sich hier zwischen zwei Extremen befinden kann.
- Zum einen kann man sagen, daß in einer freien Wirtschaft eine Gewinnorientierung nicht falsch ist. Dazu gehört nun einmal die Ausschaltung der Konkurrenz und die Reduktion der Produktionskosten. Zumal es ja in den letzten Jahren einen sehr starken Trend zum Geiz gibt.
- Zum anderen kann man sagen, daß es ethisch verwerflich ist, sich mit solchen Praktiken auf einen Markt zu werfen, mittelständische (mit dem Hobby verbundene) Unternehmen zu verdrängen und Mitmenschen (wo auch immer) auszubeuten.

Wie man sich zwischen den beiden Positionen aufstellt ist wohl jedem einzelnen zu überlassen, führt aber wohl zu den von Dir bemerkten Diskussionen.

Ich persönlich schaue mir meist das Angebot auf dem Gesamtmarkt an. Das heißt:
Ich prüfe bzw. kaufe ggf. auch Mytholon-Produkte, wenn ich mich im unteren Preissegment umschaue. Meist dann, wenn ich ein Teil benötige, an das ich keine hohen Ansprüche stelle und welches ich selbst zu diesem Preis nicht herstellen kann oder auch möchte. (einfaches Lederzeug, Gambeson, Kleinst-Rüstungsteile, meist als NSC-Bedarf)

Meine persönlichen Waffen bzw.Gewandungs-/Rüstungsteile (also Dinge bei denen mein Anspruch höher ist) kaufe ich gemeinhin woanders.
;)

Just my 2 Cents,

In diesem Sinne,
CU
Cee



Nachricht bearbeitet (Sat 14.04.07 17:22)

Moralisch ist es verwerflich ...
Juristisch ist es zweifelhaft ...
Persönlich mag ich es.