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Re: Stäbe
geschrieben von: Joerg Weber
Datum: 2003-09-11 22:30

Das ist leider so nicht korrekt. Die selbstgelegten Fiberglasstäbe sind lange nicht so homogen und stabil wie der übliche GFK-Stab von Fiberline. Die üblichen GFK-Stäbe werden nicht aus Gewebe, sondern aus Strängen gezogen und im Autoklaven unter 250° Celsius bei 10 Bar Druck in einer Schutzgasatmosphäre ausgehärtet. Durch diesen Prozess erhalten die Stäbe ihre enorme Belastbarkeit und Bruchfestigkeit bei gleichzeitiger Flexibilität.

Selbstbaustäbe sind erstens nicht stranggezogen und zweitens nicht im Autoklaven gehärtet. Das Matrixmaterial ist ein Gewebe - Die Stränge sind also nicht ausgerichtet, sondern verlaufen kreuz und quer zum Stab-Querschnitt. Das Bindematerial ist ungleichmässig im Gewebe verteilt und bildet grosse Einschlüsse im Stab, die später den Stab brüchig machen.

Nein, die Gross-Industrie kocht nicht mit dem gleichen Wasser wie Otto-Normalbastler. Die Kochen mit Autoklaven, die ein paar Millionen Euro pro Stück kosten. Die verwenden Bindematerialien, die so giftig sind, dass wir Normalbastler da nicht rankommen. Da werden Faserwender verwendet, die je nach Einstellung ein bestimmtes Gemisch an GFK, CFK und Kevlar produzieren, aus denen in bestimmten Windeverfahren die Matrix für das spätere Profil erstellt wird. Und in einer ordentlichen Materialprüfung unter standartisieren Bedingungen, zeigt sich der Effekt dieser Arbeitsweise.
Ich habe vor Jahren mal die Beratung von Fiberline in Anspruch genommen (Kostete damals circa 1.500,- DM) und eine spezielle Mischung und Faserverwindung für LARP-Anwendung erstellen lassen. Ich war erstaunt, was da alles in Betracht gezogen wurde und wie die Ergebnisse waren. Zugegeben - die Stäbe waren von der Haltbarkeit absoluter Overkill (und vom Preis ein wenig zu hoch) und normale Stäbe tun's ja auch.
Wenn man mit diesen Methoden kocht, kann man mit der Gross-Industrie mithalten. Solange man aber nur Epoxi unter normalen Druchverhältnissen und normalen Temperaturen in ein Gewebe tränkt und das Gewebe zusammendreht und zum Stab presst, kann man mit den grossen nicht mithalten.

Und ich warne ausdrücklich vor der Behauptung, es ginge so einfach im Eigenbau. Das wurde schon oft gesagt und schon so mancher meinte, er hätte nun endlich die tollen, gekrümmten Kernstäbe erfunden. Bis jetzt war alles nicht brauchbar, nicht besser und nicht billiger als der Kauf bei den wirklichen Profis - und das ist die Gross-Industrie.



Jörg

*Ich habe jetzt auch einen Charakterpunkt - Er ist klein, bunt und er hüpft, wenn man ihn auf den Boden wirft. Aber ich frage mich ernsthaft, wie man 1000 davon mit sich rumtragen kann... (Fragt Dimo)*



Thema geschrieben von Datum/Zeit
Stäbe Berntstein 2003-09-11 21:02
Re: Stäbe Lars 2003-09-11 21:17
Re: Stäbe Joerg Weber 2003-09-11 22:30
Re: Stäbe Robert Waldhans (im Allgäu) 2003-09-11 22:56
Re: Stäbe Berntstein 2003-09-11 23:42
Re: Stäbe Joerg Weber 2003-09-12 09:30
Re: Stäbe Berntstein 2003-09-12 11:05


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