Biljuego! Ich finde, es sei nichts unpassender
in einem Con als ein Feuerwerk.

An kaum einem andern herausragenden Datum kann eine Orga sich mit Extras hineinknien und ein super erinnerungswertes (und preiswertes!) Erlebnis möglich machen - oder sich deutlich daran verschlucken.

Das ist aber so. Denn aus Sicht der Teilnehmenden ist es fast unvorstellbar, einen Jahreswechsel zu begehen ohne ein schlankes Glas mit Sekt in der Hand;
das Gedränge am Selbstholer-Buffet vorher und die Funken in der Luft oder die ach so abwechslungsreichen Schwingereien der Feuerschalenschwinger und das Flammenspucken als reiner Selbstzweck können viele nicht missen -
andere aber (so hoffe ich redlich!) sind etwas kreativer und lassen sich zeremoniell etwas sonstiges einfallen.
Wie wär's zb mit wirklich echt inszenierten Gemeinschafts-Erlebnissen:
- eine Tunnelwanderung (im vorher bespielten Dungeon), als zwei Gruppen; nämlich die Zurückschauenden und die Vorwärtssuchenden: die jeweils Stillstehenden reichen die andern im Dunkeln an den Händen weiter, flüstern ihnen einen Merksatz ins Ohr; grelle Lightshow als Unterbruch dient zum Erklingenlassen einer Festmelodie (die wird so oft wiederholt, bis sie alle im Ohr haben und später dann Kalauerverse darauf dichten können).
Dann sitzt man im grossen Versammlungssal im Kreis; in der Mitte ist ein Lichtermeer mit mindestens 20x8 Kerzen (aber nicht die drögen Grablichter, sondern viele unterschiedliche in schmucken Haltern und auch farbige Flämmchen in Minipetrollampen. Während der Guru eine plotrelevante Traumreise spricht (Meditation auf Kissen mit geschlossenen Augen!), darf jeweils einer eine Schnur um soviele Kerzen legen (sie lassomässig einfangen), wie er Jahre zählt (oder Erfahrungspunkte wünscht oder irgendwas..). Wenn dann alle aufstehen, gibt es einen wunderbaren Knoten, für den man einen Tag Auflösezeit braucht.
Dann geht man hinüber vor den flachen Altar der Göttin Tsuffàhl: da ist ein Berg aus 50 kg Streusalz aufgetürmt. Jeder darf eine Strophe lang mit dem goldenen Löffelchen graben und die kleinen Dinge behalten, die er ans Licht fördert. Es gibt auch versteckte Zettel mit lustigen Aufgaben drin.
Zum Schluss wird der tischplattengrosse Zimtkuchen hereingerollt, wo das Landeswappen drauf liegt. Bevor es ans Futtern geht, schneidet jeder ein Stück aus dem Fahnentuch - und man verspricht sich in Reimen, dass man in genau einem Jahr und einem Tag wieder kommen will, um das Puzzle wieder zusammenzusetzen (das ist eine Idee von Yoko Ono!)
Um das magische Prinzip "oben ist gleich wie unten" zu erleben, servieren dann die Fürsten und Adligen dem gemeinen Volk den Punsch.

Tja.
Und was geschieht wirklich?

Die Erzählungen über Jahre hinweg enthalten nur Vermurkstes. Und meist ist der höhere Conpreis in keinem gesunden Verhältnis zu den Extras.
Bedauernde Grüsse. Habakuk.