...wenn das Angebot nicht von einer Instanz gesteuert wird (wenn der Larp-Dachverband den diplomierten Orgachefs die Termine, Locations und Ausschnitte aus der Grosskampagne zuteilt - denn dann müssten ja vorher seriös die Spielwilligen und ihre Wünsche erfasst werden..)

Es gibt gewiss den Merksatz:
Wenn Du ein Abenteuer haben willst, das Dir exakt passt, dann musst Du den zugehörigen Con selber organisieren.

Und wenn nun Aktive mit dieser Sichtweise selber Orga sein wollen (meistens sind's ja irgendwie vom Vorherigen Enttäuschte), dann sollten sie zwar das "Heft in der Hand haben", was das Bestimmen von Sachen betrifft, die ihnen eben wichtig sind, also wie heftig ein Plot daherkommen soll, wie sorgfältig die Ausstattung und so -
aber für jene Dinge, wo sich leicht etwas verbüxen lässt (die ganzen OT-Vereinbarungen zb) sollten sie Erfahrene als Beisitzer dazu nehmen.

Ich denke, das Leide an neu sich hervorwagenden Orga-Teams ist, dass die sich am vorherrschenden Mainstream orientieren, erlebte Cons als Schablone nehmen; ja gut, sie werden auch vielfach von der Spielerschaft und den Geschäftspartnern zu dem allüblichen gezwungen (was dann zur Stolperfalle werden kann):
als Beispiele hätte ich natürlich mehrere Dutzend - - -
Abendessen in der JuHe am Fr-Abend strikt um 18 Uhr, auch wenn da noch zwei Drittel unterwegs sind.
Zeltlager wird von den SC selber gestaltet, meist ohne Struktur und die Zelte zu weit auseinander - und wird mit allem OT-Kram gefüllt, weil man da ja auch zwei oder drei Nächte wohnen soll.
Man versucht, ab Con-Beginn einen zuerst übermächtigen Gegner aufzubauen, der schliesslich doch bezwungen werden soll; und meist ist es nur 1 Bösewicht mit Schergen. In wieviel Stufen die Helden an den rankommen und wie die zu beschaffenden Mittel gegen ihn aussehen, damit lässt sich keine neue originale Story bauen..
Zeig mir irgendeine Con-Ausschreibung, und ich sage Dir, was man schon daraus herauslesen kann (immer vorausgesetzt, dass solches Aushängeschild auch ehrlich die Absichten und Möglichkeiten des Veranstalters kundtut - aber auch Blah-Werbung oder uninspirierte Imitation ist erkennbar;-)

Gut kommt es, wenn sich die Planer einer Neu-Orga an einem Fantasy-Roman orientieren (aber bitte nicht DSA- oder andere P&P-Abenteuer, weil da wieder der ganze Regelkram dahintersteckt!) und den Mut haben, Einschränkungen durchzusetzen. Also nicht alles und jeden zulassen und sich der Bequemlichkeit der Spieler anbiedern usw. Obwohl das viel Vorbereitungsarbeit bringt und die angepeilten Wunschteilnehmer sehr gut mit Infos zu beliefern sind.
Und dann braucht's noch die "Kunden-Bindung" durch eine fortlaufende Kampagne, die gestützt wird durch ein paar konstruierte Eigenheiten (im Hintersöderschafgrundland oder bei Charakteren), was sogleich zu Gerüchten führt und weitere anlockt.
Meistenste Grüsse. Habakuk.



Nachricht bearbeitet (Thu 19.04.07 07:30)