Hallo,

Elmar schrieb:

> Ich finde toll, dass du dich als einen der Inflationstreiber
> outest.
>
> Vielen Dank.
> Elmar

Gern geschehen. Ich sehe nur nicht wo ich Inflation erzeuge, wenn ich in einer nicht funktionierenden, wir tun nur so als ob es Wirtschaft wäre Umgebung, einen Haufen Blechscheiben, die nichts wert sind auf den Tisch werfe. Für Inflation (Geldabwertung) müsste unser Spielgeld erst mal was Wert sein. Dazu müsste man sich erst mal einigen, was ein Kupfer, Silber, Gold (um mal beim primitiven Standardsystem zu bleiben). Für ein Getränk habe ich sowohl vor 10 Jahren schon alles von einem halben Kupfer bis zu einem Gold gehört wie ich das heutzutage auch innerhalb von zwei Wochen auf zwei verschiedenen Veranstaltungen hören kann. Da hat sich am nicht vorhandenen Wert des LARP-Geldes überhaupt nichts geändert. Wenn wir uns irgendwo einigen das in einem 1 zu 10 zu 100 System ein Bier in der Taverne z.B. 1 Kupfer Wert ist, entspricht ein Kupfer meintewegen 5€. Dann wäre ein Gold 500€ und meine angesprochenen 500 Gold wären 250.000€. Das ist für die von mir als Beispiel gebrachte Transaktion sogar ein Schnäppchen. Es sei denn wir setzen ein Kupfer deutlich höher an und machen Bier zu einem extremen Luxusartikel. Ich sehe überhaupt keinen Grund, warum ein entsprechend ausgelegter Charakter (z.B. Schatzmeister eines höheren Adeligen), der die Besitzungen seines Herrn erweitern soll, eine solche Summe nicht mit sich führen sollte. Der wird aber trotzdem ein Bier nur mit einem Kuper bezahlen, weil ein Bier eben nicht mehr wert ist. Problematisch wird es doch nur in zwei Fällen. Wenn jemand meint mit LARP-Geld Macht ausüben zu wollen. Das können Leute machen, die eine Generation nach mir geboren sind, das ist mir zu langweilig. Oder wenn Leute aus den Augen verlieren, was der Gegenwert einer LARP-Münze in ihrem Spielumfeld ist. Also die LARP-Inflation. Wie der Transfer von 500 mit Goldfarbe angemalter Beilagscheiben von Spieler A zu Spieler B irgend was an dem ändert, was ich für ein Bier, für ein Essen oder für die Dienste eines Heilers oder Söldners gebe oder nehme erschließt sich mir nicht. Das könnte nur passieren, wenn die beteiligten Spieler dem LARP Geld eine andere Bedeutung als die einer potentiellen Spielhilfe zugestehen würden. Das ich solche Leute nicht wirklich ernst nehme muß ich wohl nicht erst extra erwähnen. Selbst innerhalb einer geschlossenen Kampagne in der das LARP-Geld von der Orga/SL ausgegeben wird ist eine Wirtschaftssimulation kaum zum laufen zu bringen. Warum das im anarchistischen heute hier, morgen da LARP von einzelnen Spielern als existent angenommen wird konnte mir noch keiner erklären.

Oder kurz gesagt. Es ist doch vollkommen egal, ob der Spieler links neben mir meint 5 Kupfer wäre viel Geld und der Spieler rechts von mir meint 20 Gold wären Taschengeld. Wenn zwei Leute ähnliche Anschauungen haben spielen sie halt miteinander und wenn nicht, dann lassen sie es halt bleiben. Warum das beim LARP-Geld anders sein soll als bei viel entscheidenderen Fragen des Zusammenspiels (Power Level, Fantasy Level, Magieniveau, fremdbestimmter Charaktertod etc.) verstehe ich nicht.

cu Reinhard



Nachricht bearbeitet (Wed 04.04.07 13:55)