Re: Erkläre es mir...
Ja so ungefähr geht es, um mal genauer auszuführen, was sich der Dimo hier ein wenig aus der Nase ziehen lässt:
Das Wams, ob im zivilen oder militärischen Bereich, hat im unteren Bereich verstärkte Nestellocher, an denen du deine Hose oder deine Beinlinge festbindest. Das sieht dann etwa so aus:
http://www.medievaldesign.com/farsetti/fiammingobig.jpg
Der Vorteil einer solchen Konstruktion ist, dass zu dieser Zeit, als es noch keine Hosengürtel, Hosenträger und Gürtelschlaufen an der Hose gab so die Hose nicht rutschen kann, sondern mit dem Wams quasi eine Einheit bildet.
Unter der Rüstung trägt man nun so ein Wams in etwas verstärkter Form, leict wattiert, mit Lederstreifen gegen durchscheuern geschützt und oft an den offenen Stellen der Rüstung mit Kettengeflechtflicken besetzt, so etwas was der zweite Herr von Seegras' Beitrag trägt:
http://miedreich.com/HWT/HWT-Seiten/Bild63.html
Einen Gambeson wie unter der Kettenrüstung trug man zu dieser Zeit nicht mehr.
In diesem Wams sind nun an diversen Stellen Nestellöcher, nicht nur unten am Rand wie beim zivilen Wams sondern auch z.B an den Schultern. An diesen Löchern werden nun die diversen Plattenteile einzeln festgenestelt, also Beine, die ja im Grunde Beinlinge aus Panzerzeug sind, Arme, Torso und so weiter, so dass sie nicht untereinander, sondern nur mit dem Wams verbunden sind. Da das Wams eng geschnitten ist, liegt es körpernah an und ermöglicht so gute Bewegungsfreiheit, verteilt aber trotzdem noch das Gewicht von den Schultern auf die Hüfte.
Ich hoffe dir weitergeholfen zu haben, Gruß,
Christian