Bilshifa! Ausgehend von der logischen Basis-Ueberlegung, dass kaum einer _alles_ wissen und machen kann (also ein Magieanwender beherrscht nicht sämtliche Bereiche, wären ja Doppelspurigkeiten und Konkurrenzitaeten usw! Sobald er von der Adept-Stufe zum Magus aufsteigt, beginnt er mit einer Spezialisierung.) lassen sich Bereiche beschreiben, die sich dann im Spiel sehr schön unterscheiden, punkto Aussehen, Hilfsmittel, Hantierungen:

a) ein Akademie-Magus forscht und experimentiert. Ausserhalb der Laboriumwände ist er eher unsicher, lässt dann zb von Adepten komplizierte Versuchsanordnungen mitschleppen, also vorbereitete Wirkungen erzeugende "Maschinen", die er nur noch mittels Trigger auszulösen braucht..

b) ein Kampf-Magier hat - obwohl er noch jung und eben sehr aktiv ist - irgendwie mit seinem Lernen, Lehren und Leben abgeschlossen :-) Also er hütet eifersüchtig seine Sprüche, sucht nicht mehr nach Ergänzungen und Verbesserungen, sondern stützt sich dort, wo er sich in einem Heer oder einer Heldengruppe verwenden lässt, auf seine gefüllten Beutel mit "Wummereien". Voraussetzung fürs Abdriften in diese Sackgasse der zerstörerischen Gewalt ist Grosser Jähzorn und Unbeherrschtheit als Charaktereigenschaft, evtl. sogar ein ebenso grosser Minderwertigkeitskomplex..

c) ein Hofmagus im gut besoldeten Anstellungsverhältnis hat vor lauter Repräsentieren an der Seite seines Fürsten kaum mehr Elan und Interesse daran, so gewöhnliche Alltagsmagie zu wirken. Ueberdies schreibt er bereits an seinen Memoiren;-)

d) ein Druide betreut ein Gebiet Wald oder so und sorgt dafür, dass Pflanzen und Tiere dort vor Leben strotzen. Rassenwesen sind für ihn Eindringlinge, er wird ihnen nichts vorzeigen; sowieso laufen seine Rituale sehr langsam im Rhythmus der Natur.

e) der Schamane ist für das Wohlergehen seines Stammes zuständig. Für die meisten Verrichtungen und Rituale braucht er die Mitwirkung möglichst aller im Kreise, wobei er sich beim Tanzen und Verbrauchen-Opfern von Komponenten dadurch hervorhebt, dass er in selbstgefertigter Trance steckt.

f) der Hexer wird sich niemals hinstellen und verkünden: "Ja, ich bin..!" - er wirkt immer aus dem Hintergrund, immer auf andere Personen / Wesen, sodass diese die beabsichtigte Wirkung herbeiführen. Die magischen Werkzeuge dazu sind zb Tränke (am geheimen Ort aus unsäglichen Bestandteilen gekocht, vor dem Behexten oder weiteren Zuschauenden werden nur noch zwei Komponenten zusammengeschüttet - so Flüssigkeiten oder auch Geleeartiges muss nicht in jedem Fall getrunken werden, Zerstäuber oder Schmierpinsel sind viel lustiger!
Die behexten Personen stehen dann unter seinem Bann (und wenn möglich Beobachtung), bis sie den "Auftrag" erfüllt haben: sie sind also massiv stärker, oder *giftig*, wenn sie ein Opfer berühren, oder überzeugend charismatisch, wenn sie ein Opfer zu einer Handlung gegen Gegner verführen, oder wirr wie eine Zeitbombe vor der Implosion, wenn sie einen wichtigen Vertragsunterzeichner eine Stunde lang festklammern, bis die Unterschrift hinfällig wird usw.
Hexer wählen sich auch einen Zu-Namen, der irgendwas mit dem Wort "Schatten" zu tun hat, in andern Sprachen zb. Und eben: sie wirken immer indirekt - sodass nur ganz selten eine Magie-Wirkung dank aufmerksamer Zeugen auf sie zurückzuführen ist.
Ein Hexer kann als Besonderheit ein sehr ungewöhnliches Kofferobjekt für allseine Sachen mitführen, zb einen grossen geflochtenen Korb mit Schubladen, einen drei Meter langen Waschbärschwanz mit aufgenähten Ledertäschchen, den er wie einen alten Feuerwehrschlauch zur Rolle wickelt..
Ein Hexer hat eine eigengeheime Methode, wie er seine Magie-Energie auf die zu Bannenden überträgt; am besten gefällt mir das Knüpfen von *Quipus* (die Schnur & Knotenschrift der Ureinwohner in den Anden): für ihn ist es wirklich eine Zusammenfügung von Wörtern und Begriffen, das Opfer muss dann mit den Händen den Schnüren entlangfahren, mit den Fingern durch die Zwischenräume streichen, während der Hexer die Bedeutungen murmelt - und dann ist der Auftrag übertragen und das Opfer geladen.
Meistenste Grüsse. Habakuk