Biljuego! Beim Darstellen, wie ein verletzter Charakter behandelt wird: achte doch mit Deinem OT-Gespür auf die erkennbare Situation!
Beispiele:
Heiler vor seinem Wohn- und Arbeitszelt, auf dem Platz davor war grad ein Duell, von den vierzig Zuschauenden schleppen drei den verwundeten Champion auf einer Trage zu Dir und hieven ihn mit Mühe auf den Operationstisch = Showtime! Hoffentlich funktioniert die Blutpumpe in Deinem Ärmel! Du brauchst mindestens drei unfreiwillige Helferinnen (vergiss nicht, sie zu fragen, ob ihnen Spritzer auf der Gewandung etwas ausmachen!) Dann schnetzelst und nähst Du (oder umgekehrt!), bis das nächste Duell ausgerufen wird oder sonst etwas die Aufmerksamkeit der Leute wegzieht.
Im Verlauf Deiner flattrigen oder wohlbedachten Hantierungen merkst Du auch, wie der Verletzte mitspielt (vielleicht mag er kein Blut sehen? oder er ist müde und will ein wenig ohnmächtig sein..) So kannst Du auch die Nachbehandlung anpassen: ihn von Kameraden mit viel Getöse wegtragen lassen, oder ihn per Ablenkmanöver ins Zelt schubsen, wo er sich nach einer Weile verdrückt..
Wird aber der Bedauernswerte mit den drei Schlitzen im Rücken von einem Kampfplatz weit weg bis zu Dir geschleppt, dann hatten die Träger ja ihr Erlebnis bereits - und wenn eh keiner mehr zuschaut, legst Du die riesengrossen Palmblattbandagen drauf und besprichst nur mit dem Patienten den Heilprozess: das ist ja dann seine Sache, bei welchen Verrenkungen in der Taverne er noch laut stöhnen will.
Dafür war aber das Bestreichen und Rollen dieser Bandagen am Morgen zuvor eine Sache, die Du vor neugierigem Publikum zelebriert hast!
Es kann auch sein, dass ein Operierter sog. Rückfälle hat,im dümmsten ausgespähten Moment sich von der Bahre hochwuchtet, mit wehenden Binden und schreiend aus dem Zelt rennt und wieder eingefangen werden muss - auch zum Ruhigstellen gibt es wunderbare Mittelchen (ein Stück Butterkremtorte in den schäumenden Mund?)
Am spannendsten ist's natürlich, das Opfer einer Meuchelattacke zu retten: da muss man sich auch noch um Schutz und Bewachung kümmern!

Was die messbaren Zeitspannen angeht, haben wir eine sehr erprobte und pratikable Dreiteilung:
eine handvoll Minuten -
nach der Sanduhr der Seefahrer, da machen wir 1 Glasen zu 2 Stunden, weil das nette Bezeichnungen ergibt (ein Viertel Glasen ist also 30 Minuten etwa) -
bis zum nächsten Sonnenauf- oder untergang

Jedenfalls: solange die Heil-Szene läuft, bist Du der Regisseur und bestimmst Bildausschnitt, Lautstärke, Dauer usw. -
ausser Du hast Pech und steckst in einem Regel- und Punkte-Con und wirst andauernd von SLs belauert:-( Trotzdem kannst Du auch ein wenig auf die Wünsche der Patienten eingehen, die eventuell schon einen Rachefeldzug planen möchten.
Wenn Du den Verarzteten wegschickst, überlasse ihm das Weitere! Feste Ruhe- oder Hinkzeiten befehlen kann ihm weiteres Spiel sehr versauen; also gibst Du ihm einen bitteren/süssen Saft (je nachdem, wie er sich aufgeführt hat..), und er soll in Abständen von X einen Schluck nehmen: "Je nachdem, wie Euer Körper auf meine kunstvolle Behandlung antwortet, werdet Ihr bald keine Schmerzen mehr haben / zwar noch starke Schmerzen haben, aber wieder voll auf Eure Haxen draufstehen können" usw.
Meistenste Grüsse. Habakuk.