Allgemeine Diskussion Larpinfo-Forum
Das allgemeine Forum. Hier können OOC und IC Dinge besprochen werden. Bitte bleibt bei LARP Themen ;) 
Re: Behandeln eines Kehlenschnitts nach einer Meuchelattacke
geschrieben von: Bernd Neumann
Datum: 2007-08-31 23:44

Hi,

OT-medizinisch korrekte Behandlungsideen helfen hier nicht weiter - wir können uns beliebig "unheilbare" Verletzungen ausdenken, bei denen eine Behandlung immer absurder würde. Näh mal einen zusammen, dem der Kopf abgehauen wurde - hier fehlen einfach die OT-Vorlagen.

Jetzt sagen aber praktisch alle mir bekannten LARP-Regeln, dass ein wirklich fähiger Arzt dem Meuchler überlegen sein soll - Spielregel! Etwa "durch sofortige Anwendung von Magie, Salben, Tränken oder Medizin [Fähigkeit] zu retten" (TL10) soll bedeuten, dass das Opfer nicht sterben muss, wenn sich
- "sofort", und nicht erst nach ein paar Minuten
- ein Kundiger Helfer oder ein gut ausgestatteter Helfer
um das Opfer bemühen und
- dabei keinen offensichtlichen Blödsinn vollbringen (Heiltrank schlucken lassen bei Kehlschnitt).

Etwas widersprüchlich in TL mit den Tränken/Salben - aber man will eben NICHT, dass sich Meuchler die ultimative Tötungsart heranzüchten. Reine Sache des Spielgleichgewichts, genauso wie die Darstellung der Meuchel-Aktion (Kehlschnitt ist nur die Darstellung aller (!) unterschiedlichen möglichen Meucheleien).

Weiter ist die Gleichwertigkeit von Medizin-Handwerk, Magie und trankgestützter Heilung zu beachten. Da gerade Heilmagie gegenüber normaler Heilkunde tendentiell bevorzugt ist (Tränke sind auch kontingentiert wie Magiepunkte, Magier können meditieren, Tränke sind haltbar, Magie geht am schnellsten, eine "magische Heilung 1" ist für erfahrene Magier kostenlos) darf hier "normale" Heilung nicht von vorneherein ausgeschlossen werden. Sonst müsste jeder Heilkundige Magier sein, oder zweite Liga. Jede "magische Heilung 1" zu akzeptieren, aber an Tränke und Chirurgen unglaubliche Anforderungen zu stellen, führt zu nix.

Eine 60sec-Behandlungsdauer ist natürlich Blödsinn, entscheidend ist Dein sofortiger Beginn einer Behandlung - und dass Du was tust und nicht nur nach Verbandszeug kramst. Diese Spielregel ist wirklich hart genug - in 60sec. muss die Tat bemerkt, ein Heiler alarmiert, hergebracht und eine sinnvoll anmutende "Erst-Tat" des Helfers ablaufen.

Da das Opfer OT ziemlich intakt sein sollte, kannst Du schlecht irgendwas klammern, den Arterien mit nem Stück Schlauch und einer Rolle Draht nen Bypass legen (nein, nicht am Hirn vorbei!) o.ä. - weil Du keine sichtbare Wunde zum dran arbeiten hast. Allerdings sitzt ja das Leben sowiso in der Leber, die Seele im Herzen und der Kopf ist sowiso nur dazu da, dass es nicht reinregnet. IT-Behandlungen müssen nicht unbedingt OT logisch sein, wenn sie OT sowiso unmöglich wären.

Prinzipiell gilt (wie bei jedem, der sein Leben runterzählt): erst stabilisieren, dann sehr aufwändig (lieber 60min Behandlungszeit als 60sec., so lang wie Du was darstellen kannst, dabei Helfer beschäftigen) reparieren. Im Reparatur-Schritt kannst Du all die durchtrennten Nerven, Sehnen, Blutgefäße, Luftröhre etc. wieder ordnungsgemäß zusammenwerkeln - das kann nicht in 60sec. gehen - vor der körpereigenen Endmontage kannst Du auch Übergangs-Konstruktionen verwenden. Ein paar Schläuche, eine Ogerblase, ein Blasebalg und ein Liter Spenderblut ergeben eine tolle Herz-Lungen-Maschine um den Kopf während Deiner Operation zu versorgen.
In der ersten Minute, also beim "Stabilisieren" geht nur Abdichten (damit das Leben nicht mit rausfliesst) und die Seele mit irgendwas anderem zu beschäftigen - denn wenn die den Körper verläßt, und Du sie dann erst einfängst und zurückstopfst, hast Du einen Untoten.

In den wenigen ersten Sekunden musst Du
- etwas unorthodoxes tun, um der besonderen Situation Rechnung zu tragen - einen Verband rauszukramen und aufzufalten ist definitiv nicht geeignet, weil das machst Du auch bei kleinen Platzwunden.
- ein oder zwei Helfer direkt mit einbinden - und wenn sie dem Opfer nur die Füße kraulen.
- den Operationsplan für die nächste Stunde entwerfen und bekanntmachen (während Du arbeitest), Leute nach irgendwas schicken, dass Du demnächst brauchst (möglichst gleich mehrere), drei Leute (möglichst bewaffnet) brauchst Du allein, um Dir Platz zu machen und für Deine Sicherheit, falls der Meuchler Dich noch abstechen will.
- falls es befreundete Heiler gibt, die ebenfalls holen lassen. So ein (hoffentlich) aussergewöhnlicher Fall ist eine perfekte Gelegenheit, dass sich alle Geier um ihr Opfer - ähhh Heiler um ihren Patienten - sammeln.



Bernd



Thema geschrieben von Datum/Zeit
Behandeln eines Kehlenschnitts nach einer Meuchelattacke Daniel 2007-08-31 15:30
Ach herrjeh... Mike 2007-08-31 16:19
Schönes Rollenspiel... Binabek 2007-08-31 17:22
Re: Behandeln eines Kehlenschnitts nach einer Meuchelattacke Bernd Neumann 2007-08-31 23:44
... ich will auch in deiner anwesendheit gemeuchelt werden Crimson 2007-09-01 14:11
Re: ... ich will auch in deiner anwesendheit gemeuchelt werden Bernd Neumann 2007-09-01 15:24
Re: Behandeln eines Kehlenschnitts nach einer Meuchelattacke Reinhard 2007-09-03 07:31
Knickfokus Wiederbelebung Voiceless 2007-09-03 11:46
Re: Knickfokus Wiederbelebung Tobias B 2007-09-04 10:05
Re: Knickfokus Wiederbelebung Voiceless 2007-09-04 11:38
Regelwerk wurde falsch verstanden.... Robert Waldhans 2007-09-03 12:39
Re: Regelwerk wurde falsch verstanden.... Bernd Neumann 2007-09-03 13:34
Etwas OT: Für DragonSys-Spieler ... Hana 2007-09-04 08:08
Re: Etwas OT: Für DragonSys-Spieler ... Reinhard 2007-09-04 08:38


In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
Powered by Phorum.