Zitat von
goldie
Welche Must Haves und No Gos stellt ihr euch für diesen Berufszweig vor? Im Larpwiki habe ich nichts dazu gefunden, kennt jemand vielleicht eine Webseite zu dem Thema?
Hm. Ich muss zugeben, dass ich Seelenheilkunde von Laien für kaum darstellbar halte:
- Die Realität des Geistes
Ich stell mir ("höhere") Seelenheilkunde sehr psychiatrisch vor (während "niedere" Seelenheilkunde wohl mehr kirchlicher Seelsorge - also Zuhören und Zuversicht geben - ähneln dürfte).
Das braucht meist einfach viel Zeit - häufig Wochen oder Monate. Das schneller Abzuhandeln scheint mir irgendwie unplausibel. Insbesondere wenn ich an die "schwere" vieler Larp-Traumata denke (Dämonen, mentaler Zwang und Bessessenheit, lebende Leichname, massenweise Totschlag, Plünderungen und Kriege, ...).
- Warum "Seelenheilkunde" im Rollenspiel?
Ich kenn Seelenheilkunde in Tischrollenspielrunden hauptsächlich als (regeltechnische) Fertigkeit zum Abbau von schlechten Eigenschaften (Phobien etc.) oder durch besonders verstörende Erlebnisse verursachten Schrecken (etwa beim Chthullu-Rollenspiel).
Wobei ich mir wie gesagt nicht vorstellen kann, dass das wirklich jemand ausspielt - ich selbst hab den Einsatz während eines Abenteuers noch nie erlebt.
Ich denke, das dürfte im Larp recht ähnlich sein. Entweder geht es um den direkten spieltechnischen Vorteil (Furcht-Flüche etc. aufheben), oder es wird einfach nicht nachgefragt werden - anders als die Charactere in vielen Tischrollenspielen hab ich den Eindruck, dass viele Larp-Charaktere recht frei von geistigen Schwächen sind.
Und selbst wenn - Seelenheilkunde dürfte sich stark nach dem Betroffenen richten. Und ich glaub nicht, dass sich allzuviele da vorher so viele Gedanken drüber machen. Und was bringt all das Zuhören-können, wenn der Andere nicht wirklich was zu sagen hat?
Entsprechend kann ich mir halt am besten ein stark religiös bestimmtes Gespräch vorstellen, in dem die Probleme in einen göttlichen Kontext gesetzt werden ( Rechercheansatz Poimenik:
http://de.wikipedia.org/wiki/Poimenik).
Ein pseudo-psychoanalytisches Ausfragen würde wohl auch Spielansätze bieten, würde mir aber zu modern vorkommen, möglicherweise zu leicht ins Klamaukhafte abrutschen und bei den schweren Fällen irgendwie auch unpassend sein ("Nun werde ich Euch ein paar Fragen zu Eurer Kindheit stellen -" "Kindheit? Wen interessiert meine Kindheit? Mir ist gerade der Leibhaftige erschienen, und er will meine Seele!")
Ansonsten gab es im Alveran-Forum schonmal eine ähnliche Anfrage, vielleicht helfen dir die Links weiter:
http://www.alveran.org/?id=230&ForumshowThread=1&ForumhideThreadIndex=1&ForumthreadID=3972&ForumhighlightText=&