Bilaseur und ein Kompliment, samt guten Wünschen ins reale Leben - denn nach allen Aufzählungen, was Du nicht so flott kannst oder tun magst, werden sich für Dich ja immer wieder neue Betätigungs- und Lernfelder auftun..:-)

Du möchtest andere Char. ohne viel Umwege anspielen können, beweglich sein auch ausserhalb festgefügter organisierter Gruppen und sehr selbstbewusst auch allein auf Streifzug in der Umgebung (?)
Du möchtest nicht viel Zeug herumschleppen, aber es gefällt Dir, je nach Stimmung Kleider zu wechseln, zu ergänzen und eventuell mit Schminkerey nachzuhelfen (?)

Mein verrückender Vorschlag: Spiel einen Jungen. Lehrling des Bibliothekars aus der nächsten Stadt, vom übergeordneten Fürstenhof. Du bist unterwegs, weil Dein Meister grad seit zehn Tagen sehr krank ist = viel Möglichkeiten zum Erzählen, Beschreiben der Pflege, der Symptome und des Auftrages, den er Dir gab.. + a)
Du hast Dich in dieses Lager reingeschummelt, mit nett und geschmeidig sein; Du kannst Dir Wohlwollen der Kommandierenden ergattern, weil Du ausreichend Geld oder andere Schmucksachen dabei hast, weil Du auch Auskunft geben kannst über Sitten und Gebräuche im Land, sowie über Wege und Plätze (Du behauptest, eine genau und aktuell gezeichnete Karte zu haben - aber wehe, einer will die sehen. . . b)
Du hast einen Namen, der irgendwie weder burschenhaft noch mädchenzart wirkt [Tominian, Terencio/ia, Smerdahil, Snorri, Skim, Sarim, Saravi, Reunan von Finister, Roparz, Ruowenn, Vackray, Perig, Parim... ] und einen Übernamen, wie Dich Dein Meister bezeichnet, der neutral eine Eigenschaft hervorhebt [das Surrli, das Felli, Gelbblut, das Sampf, Uetz.. ], aber Du machst immer deutlich, dass Du diese Neckerei hasst, obwohl Du das jedem auf die Nase bindest; das ist der erste Hinweis auf Deine "dunkle Seite" c)
Deine Kleidung ist die eines Knappen, gepflegt und mit immer wechselnden Accessoires (Du erzählst Jedem, wer Dir das oder jenes Teil geschenkt oder vermacht hat..): Mütze oder Haube, die alle Haare verdeckt, oder ein auf die Schulter fallendes Tuch (= Haik) und oben ein zweites darumgewickelt wie ein einfacher Turban. Eine Tunica mit vielen aufgenähten Borten an Ärmeln und Halsausschnitt (jeder Geselle im Haushalt des Meisters, oder jeder "Brutbruder" hat Dir ein Musterband geschenkt!), darüber eine Weste mit etlich Innentaschen, eine enge Wildlederhose und evtl. darüber eine kurze weite Hose (wie eine Jogger-Turnhose) aus sehr grobem Stoff; Stulpenstiefel; auffällig breiter Gürtel mit Schnallen, ein bunter Schal, den Du als Schnupftuch in den Ärmel steckst, ein senfgelbes Seil in Schlaufen am Gürtel (ein "Lasso d'amore"!)
Als Gepäckstück: ein grosses Etui aus dickem Tuch oder Jute (wie ein Rolletui für Instrumente oder Schreibzeug = beim quadratischen Stoffstück zwei Seiten etwa eine handspanne weit einklappen und mit Quernähten viele Einschubfächer/ Taschen fixiert: die werden gefüllt, eingeschlagen und aufgerollt, dann mit Lederriemen gebunden und um die Schulter gehängt (gibt viel Show, wenn Du's aufmachst und etwas heraussuchst..)

a) der Auftrag: Du sollst Federn von allen Vögeln sammeln (daraus lassen sich Schreibfeder schnitzen oder Tropfenzähler..) = also wirst Du jeden mit Federschmuck am Hut freundlich überfallen und belästigen, bis er Dir eine Feder schenkt.. und Du sollst alle gehörten Redensarten, gereimte Sprüche, Anredeformeln, Gebete, Wetterregeln usw. aufschreiben, weil Dein Meister die "Merksprüche und Weisheiten des Volkes" in einem Buch sammelt. Du hast aber eine unschöne Krakelschrift und fabrizierst viele Kleckse, wenn Du mal etwas notieren musst (auch das ein Hinweis, dass diese Suche nach Sätzen nur eine Tarnung ist..) -
und: Du hast Deinem Meister auch etwas Flüssiges ins Essen gemischt..:-)
b) falls jemand auf Deinen Charakter und seine Zwiespältigkeit eingeht, das ganze als nicht zusammenpassend erkennt und anfängt, Fragen zu stellen und misstrauisch wird, dann kommt Deine hässliche Seite zum Vorschein:
Du bist ein Wechselbalg (nach beliebiger Mondphase sogar doppelt zornig!), der selbst über sein Dasein mit den körperlichen Veränderungen erschrocken ist, das auch erforschen/ erproben muss (Selbsterkenntnis!?) und einen Hass-Neid auf alle Menschen hat, die eindeutiger geformt sind und mehr haben & können als Du. Die "saugst Du aus" = in Einzelbehandlung abseits fragst Du ihnen Löcher in den Bauch, willst von ihrem Wissen und Besitz haben (auch als Kopien und Abschriften, angeblich "für den Meister") Und: Du missbrauchst sie als Versuchskaninchen = Du hast im Laborium des Meisters Tränke und Tinkturen gestohlen (also mindestens ein Dutzend Fläschchen mit gefärbtem Wasser dabei); Du drängst Deine Opfer, je vier Tropfen auf die Lippen zu reiben oder mittels Feder auf den Unterarm schmieren zu lassen (ähnlich wie die Allergie-Tests beim Hautdoktor..) - Du kommst mehrmals zurück, willst die Stelle anschauen und die Wirkungen kontrollieren (Begründung gegenüber den Bestrichenen ist irgendein Gefasel, von Schönheitssalbe, Wundenverhinderungstinktur oder Freundschaftsflecken - gegen zögerliche Gegenüber bist Du aber harsch, fordernd, grob, beleidigt und gar nicht mehr der nette unterwürfig folgsame Knappenjunge.. es geht Dir ja letzlich darum, eine Mixtur für Dich selber zu finden, um die Veränderungen bei Dir zu stoppen - da wächst nämlich in manchen Nächten ein hässliches Fellgeflecht auf Deiner Haut, Deine Augen werden angeblich gelb oder blutunterlaufen / ganz wenig Seife? usw.)
c) Jeder, der Deiner versteckten Wahrheit nahekommt, ist natürlich eine Gefahr; könnte das ausplaudern und Du würdest eingesperrt, behandelt exorziert oder was-auch-immer. Also denkst Du Dir immer neue Drohungen und Methoden aus, um die dann mundtot zu machen. Das geht mittels den Wässerchen, indem Du ein Gegengift zurückhältst und Dir Schweigen erzwingst. Und wehe, einer merkt sogar, dass Du eigentlich eine Tochter bist - dann kommt eventuell das gelbe Würgeseil zum Einsatz (natürlich ohne weitere Folgen..:-)
Ich wünsch mir schon lange, auf so eine vielschichtige Figur zu treffen und ein gehetztes Katz- und Maus-Spiel zu haben.
Meistenste Grüsse. Habakuk.