So, einmal zwei Beispiele von Charakter-Hintergründen von mir ein recht kurzer und ein recht langer, vielleicht hilft dir das weiter:

Piroschka van Baradh (Charakterbogen und Hintergrund)

Spielerin: Annkathrin Jannek
Name: Piroschka van Baradh
Rasse: Mensch
Herkunftsland: Danglar
Beruf: Bhangor (entspricht einem Knappen; danglarische Bhan sind ein Äquivalent zu Rittern) von Iuvart von Balberith
Klasse: spezialisierter Kämpfer

[hier sollten dann noch die Fertigkeiten und besuchten Cons stehn]

Hintergrund:
Piroschka wuchs im schönsten und friedlichsten Teil Danglars auf. Ihre Kindheit verlief ebenso friedlich wie glücklich – ein wenig zu glücklich vielleicht, denn sie ist durchaus ein wenig verzogen.
Schon ihr Vater Regolach ist Bhan, und Bhangor ist sie vor allem deshalb geworden, weil Iuvart von Balberith, ein Freund ihres Vaters, einen neuen Zögling suchte.
Zu ihrem Entsetzen stellt sie gerade fest, dass ihre neue Aufgabe doch tatsächlich manchmal mit Arbeit verbunden ist ...

Eine kurze Anmerkung zur Kultur der Danglarer (und damit auch meines Charakters):

Das Reich Danglar kämpft seit Jahrhunderten gegen den Waldfürsten, eine Art Geistwesen, das von Pflanzen Besitz ergreift und auch Menschen befallen kann, so dass diese auf dessen Seite kämpfen müssen (man kann es sich als eine Art pflanzliche Borg vorstellen). Der Danglarer an sich ist daher Pflanzen aller Art nicht besonders wohl gesonnen.

Die Danglarer beten den Erbauer an, einen Gott, der über die Einhaltung des richtigen Todeszeitpunktes seiner Gläubigen wacht. D.h., die Gläubigen dürften sich nicht von Priestern anderer Gottheiten klerikal heilen lassen und Wiederbelebungen sind undenkbar (ausgenommen, ein Priester erfährt, dass der „richtige“ Todeszeitpunkt für denjenigen noch nicht gekommen war – was aber in der Geschichte Danglars erst einmal vorgekommen ist). Ein Frevel sind natürlich Untote jeglicher Art.
Wichtig: Grundsätzlich mischt sich der Erbauer nicht ein. Er schickt keine Boten, Visionen oder ähnliches, sondern wirkt allein durch seine Priester.


Kascha Karuska (hier nur der Hintergrund)

Kascha wurde als erste Tochter von Kolja und Kiljana Karuska in einer kleinen Bauernschaft tief im Osten Danglars geboren. Nach ihr kamen ihre Schwestern Taisja, Taksaja, Takjana, Tarusja, Koljana und als Nesthäkchen und einziger Bruder Kivan zur Welt.

Vom Tagewerk ihrer Eltern bekam sie wenig mit – als traditionsbewusster Vater war es für Kolja selbstverständlich, dass es sein Sohn sein musste, der den Hof eines Tages übernehmen würde. Ebenso stand für ihn fest, dass er seinen Töchtern beizeiten gute Männer aussuchen würde, damit sie ein anständiges Leben führten; daher übernahm Kascha vornehmlich Aufgaben im Haushalt, hütete die Schafe und Kühe auf der Weide und passte auf ihre Geschwister auf. Ihre Verantwortung gegenüber den Kleinen empfand Kascha zunächst kaum als Bürde, da sie an ihren Schwestern sehr hing und in den kleinen Kivan regelrecht vernarrt war.

Im Alter von dreizehn Jahren wurde ihr diese Pflicht jedoch gelegentlich lästig. Sie fühlte sich erwachsen im Gegensatz zu ihren kleinen Geschwistern; betrachtete sie nicht mehr als Spielgefährten, sondern als Nervensägen. Als Kivan sich beim Zubettbringen besonders hartnäckig sträubte, im Schrank versteckte und nicht auf sie hören wollte, schimpfte und keifte sie ihn an, bis Kivan beleidigt aus dem Zimmer rannte. Kascha brüllte ihm hinterher, der Waldfürst solle ihn doch holen.

Am nächsten Tag, als Kascha mit den drei Kleinsten das Vieh auf die Weide trieb – der Vater war mit den Zwillingen Taisja und Taksaja auf den Markt ins Dorf gefahren, in dem gerade ein Dorffest stattfand – beschloss sie, dass die Geschwister wohl ein paar Stunden auf sich selbst auspassen könnten, so dass auch sie eine Weile aufs Dorffest gehen konnte, wo sich schließlich auch die Nachbarsjugend und, besonders wichtig, der Nachbars-Paule, aufhielt.
Als Kascha am Abend zurückkehrte, spielten nur noch Tarusja und Koljana auf der Weide – Kivan war verschwunden. Kaschas Suche blieb erfolglos, sie musste ohne ihren Bruder heimkehren und ihren entsetzten Eltern von seinem Verschwinden berichten.
Am nächsten Tag suchten sie die gesamte Umgebung ab, doch fand sich keine Spur von Kivan. Die nächsten Tage verliefen ähnlich, und Kascha schwor sich, nie wieder aufs Dorffest zu gehen und ihre Pflichten überhaupt nie wieder zu vernachlässigen ...

Fünf Tage später kamen ein Oradin und zwei Kathul des Ordens des Erbauers auf den Hof, einer von ihnen hielt Kivan an der Hand. Er war ihrem Trupp auf dem Weg zur Front über den Weg gelaufen; glücklicherweise waren sie vorher schon an der Bauernschaft vorbeigekommen und erkannten so seine wirren Beschreibungen.
Kivan war recht weit gekommen, in seiner Orientierungslosigkeit in Richtung Osten gelaufen ... und hatte sogar, wovon er schluchzend berichtete, von Weitem vereinzelte vom Waldfürsten Geschändete erblickt - grässliche entstellte Wesen, halb Mensch, halb Baum – ein Überfallkommando des Waldfürsten.

So groß wie die Freude, den Kleinen wiederzuhaben, war auch Kaschas schlechtes Gewissen. Immer wieder schoss ihr durch den Kopf, dass das, was sie Kivan zugeschrieen hatte, beinahe eingetreten wäre ...
Während sie ihren kleinen Bruder ansah, und die drei Ordenskrieger, die immer noch um den Tisch herumstanden, in ihren strahlend weißen Wappenröcken mit der Sanduhr, dem Zeichen des Erbauerglaubens, stark und entschlossen, dem Waldfürsten gegenüberzutreten, fasste Kascha einen Entschluss über ihre Zukunft.

Ein halbes Jahr später fand sie sich in einer Ordenskracke wieder, wo sie ihre Ausbildung begann. Sie konnte sie jedoch nicht beenden: Nachdem sie die Hälfte der Ausbildung absolviert hatte, gelang dem Orden ein verheerender Schlag gegen den Waldfürsten – jedoch mit enormen Verlusten auf Seiten der Ordenskrieger verbunden, so dass auch ihre Einheit, die den militärischen Teil der Ausbildung erst vor wenigen Wochen begonnen hatte, in den Dienst berufen wurde.
[bis hier Vorgeschichte vorm ersten Con]
Sonderlich vorbereitet war Kascha daher nicht, als sie in den zweifelhaften Genuss kam, die Kreaturen des Waldfürsten mit eigenen Augen zu sehen und zu bekämpfen. Wenn sie jedoch gedacht hatte, dies sei das Furchtbarste, was ein Mensch erblicken könne, so hatte sie sich getäuscht – und bekam dies auch zu spüren, als sie im Ausland gegen Drow, Unlebende und noch grausigere Gestalten kämpfen musste.

Da der Waldfürst fürs Erste zurückgeschlagen schien, war es Kascha ihre Stationierung im Ausland zunächst gleich – bis der Oradin Arken van Roth in Reichenfels bekannt gab, dass der Krieg gegen den Waldfürst wieder ausgebrochen war und das Omgajat in Danglar ausgerufen worden war, das hieß, jeder Danglarer, der dazu in der Lage war, wurde an die Front geschickt. Jeder, also auch Kaschas Familie – also auch Kivan, während Kascha im Ausland bleiben musste und ihrem Bruder nicht beistehen durfte.

In einer großen Schlacht wurde der Waldfürst zurückgeschlagen – der Krieg ist vorbei.
Kaschas Familie hat überlebt – Kascha selbst wurde auf einer Burg in irgendeiner anderen Dimension getötet. Doch ihre Seite im Buch der Grundsteine, in dem steht, wann jeder einzelne Erbauergläubige zu sterben hat, war noch nicht aufgeschlagen – als erste Gläubige wurde sie von Priestern des Erbauers wieder zum Leben erweckt (und nein, Kascha redet nicht gern drüber).



Nachricht bearbeitet (Fri 15.12.06 10:43)