Hallo,

tja ich kann das jetzt nur aus der Erfahrung in meiner Gruppe und den Orgas bei denen ich mitmache beurteilen. Aber wir haben eigentlich immer eine gute Stimmung bei unseren NSC’s. Als Gründe sehe ich dafür ein paar ganz einfache Punkte.

Kein Stress. Klingt abgedroschen, ist es auch und wird trotzdem oft nicht beachtet. Nichts drückt die Stimmung mehr, als eine gestresste SL, die hektisch wird und ins Rudern kommt. Das ist zum Teil eine angeborene/anerzogne Charaktereigenschaft, kann aber auch trainiert werden.

Klare Ansagen. NSC’s müssen klar geführt werden. Die SL ist der Chef. Das geht los mit der Information vor und nach der Anmeldung und dem Informationsfluss für die NSC’s. Die müssen einfach wissen, was sie spielen, welche Motivation ihre Charaktere haben und was sie so erwartet. Ob man da mit Master NSC’s/SL in Rolle ergänzt hängt vom Einzelfall ab, aber auf alle Fälle muss für die NSC’s immer eine Person da sein, die sofort auffindbar und auf dem Stand der Dinge ist. Das ist ein Full Time Job. Der macht sonst gar nichts.

NSC Auswahl und Beobachtung. Das beginnt mit „ne den kenn ich, der macht nur Stress“ über „der ist aber nur für Rollen in der Art XY geeignet, von denen haben wir diesmal aber kaum welche“ bevor es los geht, über „der prügelt wie ein blöder, gib dem mal keine Kampfrolle mehr“ zu „der bringt den verfluchten Bettler schlecht/gut rüber, zieh den ab, lass den drin“ oder auch. „Du ich glaub die Stimmung kippt gerade/die werden mir etwas zu übermütig, mach was“ Dafür ist der NSC Koordinator da und der braucht den Input von der restlichen SL.

Stimmungsverbesserer während der Pausen. Es gibt immer mal Leerlauf und entweder beschäftig man die NSC’s oder die Stimmung wird schlecht. Teilweise kann man die NSC’s ihr eigenes Spiel machen lassen, manchmal braucht es aber auch mehr. Das können Kleinigkeiten sein, die man einfach ins Budegt einplant. Ein Stück Schokolade für das 16jährige Anfänger Mädel mit einem Handtellergroßen blauen Fleck auf dem Oberarm und ein väterlicher Klaps auf die Schulter (hilft wenn die SL etwas älter ist) oder das Pling der Mikrowelle mit dem Topf Gulaschsuppe, wenn die halbnackten Barbaren NSC’s nach 3 Stunden im Novemberregen in die Hütte kommen haben schon mehrfach zu spontanem Gruppenknuddeln mit der SL in der Mitte geführt. Wenn ihr aus welchen Gründen auch immer plotbedingt eine größere Pause habt, dann füllt die mit irgendwas. Meinetwegen mit Kartenspielen oder der Gesellschaftsspielesammlung aus dem Wohnzimmerschrank. Wenn ihr einen NSC habt, der ein akzeptabler Musiker ist, dann setzt den ein. Alles bloß kein Leerlauf, wenn die Stimmung dadurch schlecht wird. Sehr gerne von uns verwendet auch das gegenseitige Schminken. Basisfarbe hauen sich die NSC’s gegenseitig auf die Haut und die Details machen dann die eigentlichen Schminker. Beschleunigt die Sache objektiv und subjektiv, weil jeder was zu tun hat und zusätzlich zum Zusammenspiel ein Zusammengehörigkeitsgefühl schafft.

Die NSC’s ernst nehmen. Ganz ehrlich, ich scheiß auf das ganze Führungskräftetraining unserer Arbeitspsychologen. Das ist entweder selbstverständliches Zeug, oder so subtil, das jemand ohne profunde psychologische Ausbildung damit eh nichts anfangen kann. Aber eines kann jeder, der es wirklich will. Mit jedem auf einer Augenhöhe reden. Vollkommen egal ob ich mit einem 5-jährigen, einem 15-jährigen, einem 25-jährigen oder einem 75-jährigen spreche, ob der an der Hauptschule gescheiterter Arbeitsloser oder Intellektueller mit 3 Doktortiteln ist, ich respektiere denjenigen und das bringe ich dadurch zum Ausdruck, dass ich ihn als Person respektiere, wozu gehört, dass ich ihm zuhöre und klar rüberbringe was er von mir zu erwarten hat. Der hat dafür bezahlt, dass er für mich arbeiten darf und das unter teilweise harten Umständen. Und genau so behandle ich den auch. Dabei bleibt man freundlich, höflich und professionell und dann läuft der Laden.

cu Reinhard