Bilshifa! Natürlich stehen viele Beispiele und Erfahrungen bereits in andern Threads. Doch schon die oben angeführten Schadenfälle erzwingen nicht alle eine Veranstalter-Haftpflicht:
Schaut mal in den AGB von Orgas (egal welche, sind doch nur abgeschrieben meistens:-)! Da ist immer der Haftungsausschluss, den man als Teilnehmender zur Kenntnis nehmen und unterschreiben muss =
ausser bei Fahrlässigkeit (schlimmer wäre böse Absicht..) des Veranstalters sind für Schäden an Personen oder Sachen die Verursacher in der Pflicht, d.h. ihre persönliche Haftpflicht. Und die ist jeweils happy, wenn noch zusätzlich eine Police der Orga da ist, die das deckt: dann kommt zuerst diese dran oder die Gesellschaften machen untereinander eine Prozentbeteiligung aus usw.

Also ist beim Besprechen mit dem Versicherungsagenten darauf zu achten, dass keine Doppel- oder Überversicherung abgeschlossen wird.

Dagegen: was läuft, wenn der Verursacher nicht ermittelt werden kann, in den Beispielen von Flurschaden, Schäden am gemieteten Objekt, die der Vermieter in Rechnung stellt? Sachversicherungen haben meist den Selbstbehalt von zb 200 EURO drin. Deshalb sind dann die Prämien um weniges günstiger - aber man müsste als Orga genau solchen Betrag als Reserve in der Kalkulation haben.

Ob die Orga wirklich bei jedem Angemeldeten kontrollieren will, ob er Unfall & Haft versichert hat: sollte eigentlich, oder mindestens unterschreiben lassen, dass. Für Cons mit vielen Teilnehmern; wenn wir bei uns mit drei bis vier Dutzend Leuten spielen, dann kennen wir die, was das Nachfragen und Bestätigen vereinfacht.

Ich habe mich für Schweizer-Verhältnisse auch kundig gemacht: die grosse *Zürich* legt mir dann einen vorgefertigten Antrag hin, der aber auf Vereine zugeschnitten ist, die zb Sportanlässe oder Festivitäten veranstalten, die öffentlich sind und Eintritt kosten. Dann ist versichert, wenn durch den Einsturz einer Zuschauertribüne Personen verletzt werden, oder wenn angemietete Einrichtungen beschädigt werden. Das für die einzelne Veranstaltung. Falls man eine Jahrespolice abschliesst, gilt es auch für ein gemietetes Clublokal usw. (die wäre bei uns knapp unter 200 EURO pro Jahr, je nach Anzahl Vereinsmitglieder).
Der Unterschied ist jedoch, dass im Larp alle Beteiligten genau genommen Mitwirkende sind (oder Vereinsmitglieder auf Zeit) und nicht die unbekannten Besucher eines Fussballmatchs.

Also muss ein Veranstalter-Team beim Abschluss einer Versicherung für sich abschätzen, wie gross die Chance ist, bei kleinen oder massiven Schäden im Trubel eines Cons den Verursacher zu finden. Wenn man da ganz sicher gehen will, dass keine Regressforderungen kommen, dann sollten alle eventuellen Katastrophen, die man sich irgendwie systematisch ausdenken kann, abgedeckt sein. (Ausser man würfelt im Team aus, wer für den nächsten Con einfach alles auf seine Kappe nimmt und bei seiner privaten Versicherung anmeldet..)

Wie würde das laufen, falls bei einer teuren Sache niemand sich hinstellt und sagt "ich war's, und meine V. wird hoffentlich zahlen". Das bedeutet doch polizeiliche Ermittlungen, also Zeugen befragen und Spuren sichern. Das läuft in Richtung Klage vor Gericht (und hier könnte eine Veranstalter-Haftpflicht evtl. auch entstehende Kosten decken) - und logo wird dann geklärt werden müssen, ob dem Veranstalter eine Schuld oder Teilschuld oder Nachlässigkeit usw. anzulasten ist (da erzählte man mir von einem Unfall, der sich in einer JH ereignete - und der V. hatte das Aufstellen von "Warnschildern" unterlassen, wodurch er dann in die Klemme geriet.) Das heisst für mich: Nur wenn man diesem Orgabereich die nötige Planung widmet, und nicht im Constress alles an Sicherheitsvorkehrungen sausen lässt, kann man das Risiko klein halten. Das sind ja die selten honorierten Anstrengungen eines Veranstalters, verglichen mit dem Ambiente einrichten und genügend NSC ankarren usw.

Meistenste Grüsse. Habakuk.