Bilshifa! Darf ich Eure Vorstellungen und Praeferenzen mit Beispielen ergänzen, von denen ich Kunde habe?

a) in einem TV-Beitrag (B3) waren Szenen von einem Düsterbrook-Con, vermutlich in einem Schloss wie JH Ellwangen: eine davon irgendwie gestellt: drei Reiter kommen und werden angehalten - von Pferdeknechten in NichtFantasyKleidung und Baseballmütze (Eindruck bereits futsch!), dann verliest ein Heroldmann etwas von Willkomm - und die Kamera schwenkt.

b) für ein Con auf dem Karlshof war die Vorabfrage, wer denn mit seinem Ross anrücken wolle: also Eigenleistung Transporter, Unterbringung der Tiere noch nicht abgeklärt (aber dorten gewiss gut möglich); das ganze in der Mache "Wenn Du eh auf unsern Con kommst, musst Du Dein Pferdchen nicht einsam zuhause lassen". . . aber da Reitstunden/Stall/Burschen-Bezahler eh vermögend sind, fragen wir gar nicht nach Deinem Aufwand..:-) es kam nicht zustande.

c) in einem Silvester-Con auf Hohenstein hinter Dresden (ein *Slaves to Darkness* vermute ich) waren Pferde eingeplant, für Kutschenfahrten (!)
Als Probleme berichteten einige: der Burghof mit Kopfsteinpflaster vereist (kein Wunder, oder? Ende Dezember..), die Rösser mit Sommerhufeisen: also sehr unbefriedigend. Die Stallung auch. Also wurden die Tiere zwar im Plot gezeigt, aber früher als geplant zurückgeschoben.
Kosten: in den gesamten ConBeitrag eingerechnet, ca. 10 EURO pro Nase bei 120 Teilnehmern..?

d) Bilder im "Dragon Radieux" ca 1994, und nochmals in einer Sonderausgabe des "Casus Belli" über Larp, also Frankreich: eine Heldengruppe am Waldrand unterwegs, angeführt von Berittenem, Acker mit Schnee. Und vor einem Burggemäuer, eine Mannschaft im Halbkreis um Magier herum, die ihre Reittiere am Zügel halten. Habe sogar nachgefragt (und wenn man mich richtig verstanden hat) diese Antwort bekommen: ein Bauernhof mit Gestüt, drei Angestellte dort waren Larper und durften die vier oder fünf Pferde verwenden; also keine Transporte - aber auch keine Spezo-Regeln, wahrscheinlich haben die in jeder Situation den Nichtberittenen einfach gesagt, wie weit sie Abstand halten sollen oder so. Das Ganze wurde auch darum gemacht, um die Fotos zu kriegen..

e) Der junge Verein *Osgallon* hier am Bodensee: ein halbes Dutzend Frauen und Mädchen, die reiten lernen (und die Tiere müssen ja bewegt werden täglich) und die eine Lady G. im Reiterhof beschäftigt: sie haben bereits zweimal einen Reitausflug organisiert = in Gewandung einen halben Tag unterwegs sein, in bekanntem Gelände, zwei- dreimal über Zäune springen (oder sagt man "hechten"?), dann Würstebraten am Waldrand..
Bin überzeugt, dass die nächstens wirklich mal Pferde als *Begleiterscheinung* in eines ihrer Abenteuer einbauen - aber sicher ohne Kosten für die andern Teilnehmenden.

f) noch ein Plan: in der Schweiz geht's manchmal auch rauf und über einen Bergpass. Manche sind sogar ohne zementige Passstrasse, aber so mit Säumerpfaden (und sowieso Jeep-tauglich durch militärischen Ausbau) - da soll mal mit einem Profi-Trekking-Anbieter ein Spiel stattfinden, wo Pferde oder Maulesel (die einzigen SL, die wir Gepäck & Verantwortung tragen lassen!) als Packtiere mitgenommen werden.
Eine Gegnertruppe, die dann zu fuss sehr beweglich ist und diverse Hinterhalte und Begegnungen inszeniert. Mögliche Situationen: die Wandertruppe beobachten, irgendwo anhalten, zu einem Umweg zwingen usw. abends das Lager anschleichen, Waldschrate und Orks werden aber gefangen genommen und innerhalb der Koppel "von Pferden bewacht" - okay, dann gehören auch Spürhunde und mindestens ein Adler dazu..

g) der Walter-Zoo bietet *Kamel-Trekking* an, einmal monatlich: weil wir den Leuten dort nicht unbekannt sind, werden wir mal für ein Fotoshooting dabei sein: also Unser Regent im Gespräch mit dem OberKamel..
Ich wollte auch mal etwas anleiern, südlich von Basel: wir hatten ein ganz kleines Zeltlager (also immerhin ein Marokko-Festzelt für 60 Personen) am Waldrand für unser NeuJahresFest. Da im Dorf unten auch ein Reiterhof war, mit Angeboten für Kinder-Ausritte, fragte ich, ob sie nicht am Nachmittag ihre Route bei uns vorbei wählen, wir würden die Betreuer einkleiden und ein paar Charakter einschmuggeln, so für einen Hohen Besuch im Lager, und alle zu einer Vesper einladen..
Die hätten das gemacht, für 300 EURO pauschal - aber das wollte ich nicht aufwerfen für eigentlich keine besondere Leistung.

h) und - sorrysorry- nochmal das KALIFAT:
Unser allerstes Abenteuer war am 21. Dezember 1986 im Küssnachter Tobel: Eine Heldengruppe mit 8 Leuten sollte einen unsicheren Karawanenweg erkunden. Wir fanden nach 300 m bereits eine Elfentochter (im luftigen Kleidchen, beinahe barfuss, an eine Steinsäule gekettet) und befreiten sie, nahmen sie in unsere Mitte und quetschten sie auf dem Weitermarsch aus (äh, stellten ihr plotrelevante Fragen!) Plötzlich Hufgetrappel: von vorne preschten zwei Reiter in schwarzen Kapuzenmänteln heran - wir stoben ins unbelaubte Unterholz, und liessen die Tochter mitten auf dem Weg stehen (dumme eigennützige Helden halt;-) Der eine Reiter zog sie zu sich aufs Pferd (Pony?) und weg waren sie - - wir waren so verärgert über uns selber und dachten, LiveRollenspiel wird nie was werden, weil immer wieder Misserfolge.
Bis wir an der nächsten Brücke dem Einaugtroll begegneten, usw.
Der damalige Organisator Sir Anelorn hatte seine Reiterfreunde überredet, dass sie mit den Tieren einen Heranritt von zwölf Kilometern bis zur Location auf sich nahmen, ein Stündchen in der mittlerweile eroberten Burgruine bei Wurst und heisser Suppe verbrachten, und dann denselben Weg zurück.
Ja, war filmreif - aber wer dachte damals schon an Aufnahmen?

Zur FRAGE, wieviel Teilnehmende für diese Extraportion zusätzlich zahlen würden: ich denke, es geht da maximal um ein Dutzend Pferde, die zu besteigen wären, und dann in vorsichtigen Szenen Ambiente vermitteln.
Das müsste entweder Eigenleistung der Pferdenarren sein (Nimm Deine Familie und ein grosses Zelt mit, oder Dein Hoppehopp im Anhänger.. verzehrt etwa gleichviele Hamburgers)
Die gemeinen Spieler sollten nicht mehr als sagen wir je 10 EURO für diese Zusatzkulisse bezahlen, aber dann auch andere Gags wie Beleuchtung, Nebel, Daemons, feine Kuchen, dicke Wirte und Filmprops statt Schminke..
Vergleichen kann man eventuell mit den Koggen-Cons: spei zwei Wochen lang in die Nordsee! (.. .) und das sind eigentlich extravagante Ferien, und weil man nicht vom larpen loskommt, trägt man halt mal das gestreifte Mittelaltermatrosenleibchen.

Viel wichtiger sind exakte Vorstellungen, welche Zusatz-Regeln nötig sind.
Habt Ihr schon welche formuliert?

Meistenste Grüsse. Habakuk.