Hi,

>> Bernd:
"Bei einem Wiki hat man glücklicherweise die Möglichkeit, selbst zu editieren [...]"
>>Uli:
Nicht unbedingt - bei Wikipedia eingestellte Artikel dürfen nicht mehr zurückgezogen werden.

Ist erst mal kein Widerspruch. Ich kann immer meinen eigenen Mist editieren, allerdings könnte auch jeder dann diesen alten Mist wieder aus dem Archiv zerren und (mit Quellenangabe) wieder einstellen - weil ich das von mir als Urheber gewährte Nutzungsrecht nicht zurückholen kann. Wäre es anders, könnte man evtl. wirklich die Wikipedia zwingen, alle Kopien des Textes wieder einzusammeln - was für die technisch schon unmöglich ist.

Häßlich wird es an dem Punkt, wenn ich als Urheber ein berechtigtes Interesse habe, mich von meinen Irrtümern zu distanzieren (z.B. weil mir selber gefälschtes Material untergeschoben wurde). Dann darf zwar immer noch jeder sagen: "Der X vertrat 2001 die (hanebüchene) Auffassung ...", zum guten Ton gehört dann allerdings auch der Hinweis, dass derjenige "seit 2002 widerrufen..." hat.
Da können wir dann ganz fix gegenüber dem Urheber eine Persönlichkeitsverletzung konstruieren - die dann nicht z.B. auf die Wikipedia, sondern auf den zurückfällt, der den alten Artikel (gegen besseres Wissen) wieder eingestellt hat.

Dass man als Urheber lediglich mit dem Thema nicht mehr identifiziert werden will ("was interessiert mich mein Geschwätz von gestern"), wäre in dem Zusammenhang zwar ein schwaches Argument. Allerdings steht auf der anderen Seite auch nicht gerade viel; wenn wir es jetzt nicht mit einer unersetzlichen Koryphäe auf dem jeweiligen Gebiet zu tun haben, sollte (zumindest in Wikipedia o.ä.) jeder "ersetzbar" sein.

Der Hinweis in der Wikipedia, dass man seine Nutzungslizenz nicht widerrufen kann ist notwendig und sinnvoll - im Einzelfall das als absolut hinzustellen könnte aber nach hinten losgehen.


>>Bernd:
" - unter welchen Umständen man berechtigterweise jemand anders (z.B. den Admin) diese Arbeit machen lassen kann, erschließt sich mir gleich gar nicht."

Idee zur "friedlichen" Vorgehensweise:
Der Autor editiert (löscht) seine eigenen Beiträge, spendet eine dem Arbeitsaufwand angemessene Summe dafür, dass an jeden so behandelten Artikel ein "Klebezettel" kommt, dass der Autor selbst keine Wiederherstellung will, oder dass bei einem "revert" des Artikels eine entsprechende Nachricht an den geht, der gerade dran rumwerkelt. Dass der Artikel z.B. in der Wikipedia wieder auftaucht, kann man mit viel Aufwand noch verhindern (Artikel sperren, ständig überwachen), dass sich jemand die alte Version schnappt und woanders zugänglich macht ist wohl nie auszuschließen.




Bernd