Bilmaekel! Ich hab noch einen gefunden in jener Con-Ausschreibung mit der seltsamen Formulierung wegen Fundgegenständen: den Paragrafen
"Schadensersatz aus positiver Forderungsverletzung, Verschulden die Vertragsabschluß und unerlaubte Handlung sind, sind ausgeschlossen, soweit der Veranstalter, seine Erfüllungsgehilfen und sein gesetzlicher Vertreter nicht vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt haben."

So kommt's raus, wenn eine Orga nach der andern die unsäglichen Zeilen einfach abschreibt, mit einigen Tippfehlern zusätzlich.
Aber eben! Erklären kann's sowieso keiner von der Orga; ich fand folgendes:

Unter positiver Vertragsverletzung (pVV) bzw. Forderungsverletzung (pFV) versteht der Jurist die bis vor kurzem nicht gesetzlich geregelte Pflichtverletzung eines Schuldners im Rahmen eines Schuldverhältnisses, die nicht Verzug, Unmöglichkeit oder - soweit gesetzlich normiert - Schlechtleistung ist. Bei ihr verstößt der Schuldner gegen Haupt- oder Nebenpflichten und fügt seinem Gläubiger einen Schaden zu. Durch die Novellierung des BGB zum 01.01.2002 ist der Anspruch aus pVV in § 280 Abs. 1 BGB kodifiziert worden.

Die seltsame Verdrehung in der Verwendung für Larp-AGB ist ja erstmal, dass hier der Veranstalter als Schuldner gemeint ist, der also dem angemeldeten Teilnehmer gegenüber eine Leistung zu erbringen hat - sonst aber ist der Schuldner natürlich der Teilnehmende, der seinen Beitrag zahlen muss..
Aber so wie ich's verstehe, ist die Sache seit 2002 überholt.

ABER: Das Unterschreibenlassen von AGB in dieser oder ähnlichen Ausführungen ist nämlich für eine Larp-Veranstaltung ziemlich verfehlt und führt nur in die Sackgasse von Gerichts-Anrufung. Da können altgediente Veranstalter gewiss allgemein verständlich erklären, wieso. (?)

Hat mittlerweile die Mittellande-IG einen Mustertext der sinnvolleren Art entworfen?

Meistenste Grüsse. Habakuk.



Nachricht bearbeitet (Wed 23.11.05 09:27)