Ich gebe Habakuk Recht: Der Begriff "Hintergrundgeschichte" ist ein wenig irreführend und verleitet dazu, tatsächlich eine Kurzgeschichte (mit außergewöhnlichen Ereignissen als Vergangenheit des Charakters) zu schreiben. Das ist eigentlich unnötig, wichtiger ist, wie Habakuk ebenfalls schon sagte, das Konzept.

Seine Anleitung ist sicher eine gute Sache; ich habe da noch einen zusätzlichen Ansatz, ich überlege mir immer, wo der Charakter herkommt - nicht nur Land und Name der Ortschaft, sondern vor allem auch das Milieu. Kommt der Charakter aus dem Armenviertel oder ist er in den Häusern der Reichen ein- und ausgegangen? Musste er von klein auf arbeiten oder hat er eine gute Erziehung genossen, kommt er aus Stadt oder Dorf, Kleinbauernhof oder Gehöft der Großgrundbesitzers? Hatte er zwölf Geschwister, mit denen er alles teilen musste, oder wurde er als Einzelkind verzogen?
Das sind Dinge, die eine Person prägen und mir persönlich sehr beim "Darstellen einer fremden Persönlichkeit" helfen. Natürlich ist das alles optional, aber es hilft im Spiel deutlich mehr weiter als die Todesursache von Mutter, Tante und Großvater.

mfg
Annkathrin